Mehr Züge, mehr Verbindungen und höhere Preise

Der neue Fahrplan der Deutschen Bahn tritt am Sonntag in Kraft. Rund um Weihnachten soll alles rollen, was das Unternehmen auf die Schiene bringen kann.

Ab Sonntag gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn. Der Konzern baut damit sein Fernverkehrsangebot aus, setzt mehr Züge ein und bietet auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin einen Vorgeschmack auf den sogenannten Deutschland-Takt.

Zwischen München und Zürich gibt es künftig einen neuen Eurocity-Express. Damit verkürzt sich die Fahrzeit nach Bahn-Angaben auf vier Stunden, in einem Jahr sollen es dann dreieinhalb Stunden sein. Ab Sonntag fährt der Eurocity die Strecke zwölf Mal am Tag – doppelt so häufig wie bisher.



Mit dem neuen Fahrplan modernisiert die Bahn auch ihre Flotte: 15 neue ICE 4 kommen etwa zwischen Köln und Berlin zum Einsatz. Fahrgäste können darin auch Fahrräder mitnehmen. Im kommenden Juni fährt dann auf der Strecke von Hamburg über Frankfurt am Main in die Schweiz erstmals ein XXL-ICE mit 13 Wagen und 918 Sitzplätzen – so viele wie nie zuvor in einem ICE. Die Modernisierung kostet die Bahn 8,5 Milliarden Euro.

Mit dem Ausbau ihres Fernverkehrsangebots sieht Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Bahn auf dem Weg "zu einer überzeugenden Alternative für Flüge und lange Autofahrten".

Höhere Preise für Flextickets

Die Flexpreise steigen nach Konzernangaben zum Fahrplanwechsel um durchschnittlich 1,5 Prozent und die Streckenzeitkarten sowie die BahnCard 100 um durchschnittlich 1,9 Prozent. Die Super-Sparpreise und Sparpreise bleiben hingegen unverändert, ebenso die beiden BahnCards 25 und 50.
Nach Angaben der Bahn liegen die Preise auch nach der Erhöhung unter dem Vorjahresniveau. Denn zum 1. Januar 2020 hatte das Unternehmen im Zuge der Mehrwertsteuersenkung seine Preise um rund zehn Prozent gesenkt.
Deutsche Bahn testet Deutschland-Takt

Für den sogenannten Deutschland-Takt soll der Bahnverkehr bis 2030 auf einen bundesweiten Taktfahrplan umgestellt werden. Dieser soll Umstiege erleichtern. Die Züge sollen dafür jede Stunde in jede Richtung zur selben Minute fahren – Fernzüge in einem Takt von 60 Minuten und auf Hauptachsen im 30-Minuten-Takt.


Zwischen den beiden größten Städten Deutschlands, Hamburg und Berlin, legt die Bahn mit dem Fahrplanwechsel nun mit diesem Halbstundentakt los und erhöht die Anzahl der täglichen Fahrten von bisher 46 auf bis zu 60 Züge. Damit stehen nach Unternehmensangaben 6.000 zusätzliche Sitzplätze für die im ICE rund eindreiviertelstündige Fahrt zur Verfügung.

Sonderzüge zu Weihnachten

In der Corona-Pandemie will die Bahn damit vor allem der Sorge vor vollen Zügen entgegentreten – und setzt deshalb deutlich mehr ICE ein. Zwischen dem 18. und 27. Dezember gibt es 100 Sonderzüge. "Rund um Weihnachten rollt für unsere Kunden alles, was rollen kann", sagte DB-Fernverkehrschef Michael Peterson. Zugleich empfiehlt der Konzern Reisenden eine Platzreservierung. Eine Reservierungspflicht gibt es aber weiterhin nicht.

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Mal ganz ehrlich: Was nutzt der bessere Takt, wenn die Fahrten zu teuer sind? Wer reist dann? Vielleicht die Politiker, obwohl, die fliegen lieber oder lassen sich in ihrer Dienstlimousine chauffieren.