In Hamburg präsentiert sich in den Sozialen Netzwerken eine zuvor unbekannte, gefährliche Gruppe namens “Muslim Interaktiv”. Sie weist nach Erkenntnissen des Landesamtes für Verfassungsschutz (LfV) eine Nähe zur islamistischen Bewegung Hizb ut-Tahrir auf. Diese ist in Deutschland seit 2003 mit einem Betätigungsverbot belegt.

“Muslim Interaktiv” ist auf Facebook, Instagram und YouTube aktiv. Auf Instagram hat sie derzeit rund 4.000 Abonnenten. Bei Aktionen in der Realwelt, etwa Protesten vor Botschaften, die medial stark inszeniert werden, sind meist rund 100 Personen aktiv. Zielgruppe der Gruppierung sind vor allem junge Muslime, die in der Bundesrepublik leben. Die Organisatoren und Unterstützer kommen nach LfV-Erkenntnissen aus Hamburg. Die Videos von “Muslim Aktiv”, die oftmals professionell produziert sind und provozieren sollen, werden zumeist vor Kulissen in der Hansestadt aufgenommen. Aktiv ist die Gruppe aber unter anderem auch in Berlin. Ihre Mitglieder nutzen Begriffe wie “Zwangsassimilation”, “Diffamierung des Islam”, “Dämonisierung von Muslimen” oder “Wertediktatur”. Damit weist die Wortwahl deutliche Parallelen zu den bereits bekannten informellen Netzwerken “Generation Islam” und “Realität Islam” auf. Auch sie werden dem ideologischen Umfeld der Hizb ut-Tahrir zugerechnet. Ziel ist es, Muslime öffentlich als vermeintliche Opfer staatlicher Repression darzustellen und die angeblich vorherrschende, generelle Islamfeindlichkeit des Westens zu unterstreichen.
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