„Ich fi**e dein Klassenbuch!“

Lehrerin an Berliner Brennpunkt-Schule packt aus

Mit sehr viel Enthusiasmus hatte sie als Lehrerin an einer Berliner Brennpunktschule mit 90 Prozent Migrationsanteil angefangen. Fest überzeugt davon, etwas ändern zu können. Doch auf diese unerträglichen Zustände war sie beim Studium nicht vorbereitet worden.
Dauerhaft zu wenig Lehrer, ignorante Eltern, verhaltensauffällige Kinder. „Wenn Dir ein neunjähriger Schüler die Mittelfinger zeigt oder erwidert ‚Ich f***e Dein Klassenbuch‘, was soll ich dann tun?“, fragt Katha Strofe (32, Name geändert).


Jetzt hat sie ein Buch über ihre Erfahrungen geschrieben. „Leaks aus aus dem Lehrerzimmer – Mein Jahr als Lehrerin an der Grundschule des Grauens“ erschien am 1. November (Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag). Sie verfasste es unter Pseudonym, denn: „Ich muss über die Vorgänge in der Schule Stillschweigen bewahren – aber mein Gewissen sagt mir etwas anderes.“



Ihr Referendariat hatte Strofe an einer Schule mit Wachschutz absolviert. Obwohl sie als Deutsch-Lehrerin in der Willkommensklasse Flüchtlinge unterrichten sollte, kam sie erst gar nicht dazu. „Ich wurde von Anfang an als Vertretungslehrerin für alle anderen Fächer eingesetzt: Mathe, Englisch, Kunst, sogar Sport, obwohl ich gar nicht dafür qualifiziert war“, sagt sie.


28 Kinder waren in einer Klasse – viele aus Problem-Familien, die Hälfte ohne Deutsch-Kenntnisse und dazu fünf Inklusionskinder ohne Hilfslehrer.



Ein normaler Unterricht nach Lehrplan sei so nicht möglich: „Die wenigen Guten hatten es am schwersten. Während ich die ganze Stunde über damit beschäftigt war, Brände zu löschen, starrten sie Löcher in die Luft. In der 5. Klasse unterrichtete ich auf dem Niveau einer Zweiten.“
Das Buch (12,99 Euro) erschien am 1. November (Foto: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag)
Der Respekt gegenüber Lehrerinnen? Nicht vorhanden! „Die Kinder, einige aus bekannten Großfamilien, sind Miniaturausgaben ihrer älteren Brüder“, sagt sie. „Schule gilt als uncool, wer gute Noten hat, bekommt Klassenkeile.“



Und weiter: „Hausaufgaben wurden selten gemacht. Wenn ich ankündigte, ihre Eltern zu informieren, sagten sie lachend: ‚Mach doch, wenn du Tschetschenisch sprichst‘.“


Zur Elternsprechstunde erschienen nur sechs Mütter und Väter. Strofe: „Sie entziehen sich der Verantwortung, sagen ‚Sie Lehrerin, Sie doch machen‘. Wenn ihnen was nicht gepasst hat, wurden wir beschimpft, vor uns ausgespuckt.“



Der Schulstress blieb nicht ohne Folgen: Katha Strofe bekam Schlafstörungen, ging nur noch mit Angst zur Schule. Kein Einzelfall! „30 bis 40 Prozent der Lehrer waren jeden Tag krank gemeldet“, sagt sie. „Ich wusste nie, in welchen Klasse ich eingesetzt werde. Schule hat keinen Sinn mehr erfüllt. Irgendwann habe ich nur noch Mandalas zum Ausmalen kopiert.“
Schlimm auch: Die so wichtigen Willkommensklassen seien extrem vernachlässigt worden. „Ich traf ein serbisches Mädchen, das mit elf Jahren nicht schreiben, lesen und rechnen konnte. Sie war nicht die Einzige.“


Katha Strofe hat die Brennpunktschule nach einem Jahr verlassen, unterrichtet jetzt an einer Oberschule. „Ich konnte flüchten, die Kinder nicht“, sagt sie konsterniert. „Sie werden scheitern und deshalb auch wir als Gesellschaft.“

https://www.bz-berlin.de/berlin/lehr...hule-packt-aus

Es ist kein Zukunftsereignis. Wir werden nicht scheitern, wir sind bereits gescheitert, in dem wir solche Zustände zulassen und fördern.


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Ein 11-Jähriger noch auf einer Grundschule?

An Berliner Grundschule
Elfjähriger Muslim droht Lehrerin mit Enthauptung


Ein muslimischer Schüler hat an einer Grundschule in Spandau seine Klassenlehrerin bedroht. Eine Woche zuvor hatte er schon den Mord an Samuel Paty verteidigt.

An einer Berliner Schule hat es erneut einen bedenklichen Vorfall mit einem muslimischen Schüler gegeben. Ein Elfjähriger stieß am Dienstag an der Christian-Morgenstern-Grundschule in Spandau massive Drohungen gegen eine Lehrerin aus.

Karina Jehniche, die Leiterin der Ganztagsschule, erklärte dem Tagesspiegel, dass die Lehrerin ihre Klasse auf bevorstehenden Elterngespräche hingewiesen habe. „Sie sagte, dass diese Gespräche wichtig sind, weil dort Probleme angesprochen würden. Eltern, die nicht kooperierten und teilnähmen, müssten mit Konsequenzen rechnen.“

Daraufhin habe der Schüler vor der ganzen Klasse erklärt: „Wenn das passiert, weil meine Eltern nicht gekommen sind, dann mache ich mit dir das Gleiche wie der Junge mit dem Lehrer in Paris.“

Der Schüler bezog sich dabei auf den Mord an dem Lehrer Samuel Paty, der von einem 18-jährigen Tschetschenen enthauptet wurde, weil der Pädagoge im Unterricht Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. „Die Schüler der Klasse sind völlig schockiert“, sagte Karina Jehniche. „In dieser Schärfe habe ich so etwas noch nie erlebt.“

Schüler verteidigt Paty-Mord, Imam weist ihn zurecht

Der Schüler war eine Woche zuvor schon durch Gewaltäußerungen aufgefallen. Jakub Nowak, Sozialpädagoge in der Schule, sagte dem Tagesspiegel: „Ich war dabei, als der Junge direkt nach der Schweigeminute für Samuel Paty erklärte, man dürfe jemanden töten, der den Propheten beleidigt habe, das sei in Ordnung.“

Bei der Schweigeminute waren auch ein Imam und ein Rabbiner an der Morgenstern-Schule, und der Imam habe gefragt, ob es religiöse Gründe dafür geben könne, dass man jemanden töten dürfe. Der Imam habe sofort eindringlich mit dem Jungen gesprochen und ihm intensiv klar gemacht, dass man niemanden töten dürfe, sagte Nowak.

Nach dem Vorfall am Dienstag rief Schulleiterin Jehniche sofort die Mutter des Schülers an und vereinbarte ein Elterngespräch mit ihr. Zudem wurde der Schüler abgeholt. „Die Mutter erklärte mir aber am Telefon, dass es an der Schule liegen müsse, wenn ihr Sohn so etwas erzähle. Sie und ihr Mann dächten nicht so“, sagte Jehniche.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/a.../26609624.html

...Andere Lehrer berichten auch von Morddrohungen

Derweil haben sich Lehrer aus anderen Schulen bei der Morgenstern-Schule gemeldet, als Reaktion auf den Vorfall mit dem Elfjährigen. Ihre Berichte geben einen Hinweis darauf, dass es weitere ähnliche Fälle gibt.

Martin Malaczek, stellvertretender Leiter der Morgenstern-Schule, sagte dem Tagesspiegel: „Ich habe berlinweit von fünf Kollegen anderer Schulen die Rückmeldungen erhalten, dass an ihrer jeweiligen Schule bei ihnen ebenfalls klare oder kaum verhüllte Morddrohungen, in Zusammenhang mit der Ermordung von Paty, gefallen seien.“ Er zitierte aus der Nachricht einer Kollegin, die schrieb: „Ein Erstklässler hat vergangene Woche auf Arabisch gesagt, ich solle sterben.“

Es habe „niemanden der Kollegen überrascht“, sagte Malaczek, „dass an der Morgenstern-Schule so eine Morddrohung gefallen ist, weil sie das von ihrer eigenen Schule kennen. Und alle haben begrüßt, dass offen über den Vorfall in Spandau gesprochen wurde." Das Thema politischer Islam sei zu lange "tabuisiert" worden. "Wenn man auf die Probleme aufmerksam gemacht hat, ist man ja sofort Gefahr gelaufen, in die rassistische Ecke gestellt zu werden."

Am Mittwoch erklärte ein Lehrer, der in Schöneberg unterrichtet, an seiner Schule habe ein muslimischer Schüler, 13 Jahre alt, erklärt: "Der Lehrer aus Paris hat den Islam mit Füßen getreten. Er hat bekommen, was er verdient hat, das war doch in Ordnung."

https://www.tagesspiegel.de/berlin/m.../26614616.html