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    „Bis zu 20.000 türkische Ultranationalisten in der Bundesrepublik“

    Es sind mehr. Erdogan, der selber den Wolfsgruß praktiziert



    füllt in Deutschland landauf, landab die größten Stadien für seine Auftritte. Da kommen mehr als 20.000 Türken, da kommt die Mehrheit der Türken.

    „Bis zu 20.000 türkische Ultranationalisten in der Bundesrepublik“

    Grünen-Politiker Cem Özdemir schätzt, dass die türkischen Grauen Wölfe die größte rechtsextremistische Organisation in Deutschland sein könnten. Nach dem Verbot der Gruppe in Frankreich strebt Özdemir dies auch hierzulande an. Er selbst hat eigene Erfahrungen gemacht.




    WELT: Herr Özdemir, in Frankreich wurde die türkische Organisation der Grauen Wölfe nach den islamistischen Terroranschlägen per Dekret von Präsident Emmanuel Macron aufgelöst. Die Grünen im Bundestag wollen nun in einem fraktionsübergreifenden Antrag mit Union und SPD ein Verbot in Deutschland durchsetzen. Vereinsverbote sind ein scharfes Schwert. Warum halten Sie das für notwendig?
    Cem Özdemir: Bei den Grauen Wölfen handelt es sich um militante Rechtsextremisten, die in aller Welt ihr Unwesen treiben und in Europa immer wieder durch Gewalteskalationen auffallen. Auf das Konto der Grauen Wölfe gehen hunderte Morde in der Türkei. Aber die Grauen Wölfe beschränken ihre Aktivitäten nicht auf die Türkei.
    Sie bedrohen auch in Deutschland türkeistämmige Oppositionelle und Angehörige von Minderheiten. Es kann doch nicht sein, dass türkische Rechtsextremisten mitten in Berlin, Dortmund oder Hamburg friedliche Bürgerinnen und Bürger einschüchtern, verprügeln oder mit dem Leben bedrohen. Der deutsche Staat muss diese Menschen schützen.


    WELT: Diese Übergriffe sind ja seit längerem bekannt, auch der deutsche Verfassungsschutz beobachtet die Grauen Wölfe. Warum jetzt ein Verbot?
    Özdemir: Rechtsextremismus ist Rechtsextremismus und muss bekämpft werden, egal wo er herkommt. Ich befürchte, dass vielen Menschen hierzulande gar nicht klar ist, mit welchem Bedrohungspotenzial wir es bei den Grauen Wölfen zu tun haben. Wer weiß denn schon, dass Mehmet Ali Agca, der Mann, der am 13. Mai 1981 in Rom Papst Johannes Paul II. umbringen wollte, ein Grauer Wolf gewesen ist? Die Grauen Wölfe sind in Deutschland nicht weniger rechtsextremistisch als in Frankreich.
    WELT: Das Attentat auf den Papst ist 30 Jahre her. Wie bewerten Sie die Lage heute?




    Özdemir: Die Grauen Wölfe sind seit jeher eng mit der türkischen rechtsextremen Partei MHP verbunden, die heute mit Erdogans AKP koaliert und den Staat systematisch unterwandert. Die Grauen Wölfe bei uns und in anderen Ländern stehen in Verbindung mit dem türkischen Geheimdienst. Das kann sich kein demokratischer Rechtsstaat bieten lassen. Gerade in den vergangenen Monaten haben die Provokationen der Grauen Wölfe europaweit zugenommen.
    Im Juni störten sie eine Frauenrechtskundgebung von mehrheitlich kurdischstämmigen Menschen in Wien, woraufhin es auch am Folgetag noch zu gewaltsamen Ausschreitungen kam. In Lyon wurde im Oktober eine Gedenkstätte für die Opfer des Massakers an den Armeniern 1915 mit den Initialen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sowie der Bezeichnung der Grauen Wölfe beschmiert. Zudem kam es in mehreren Städten unter Koordination oder zumindest Beteiligung der Grauen Wölfe zu Demonstrationen und Ausschreitungen, bei denen Armenierinnen und Armenier bedroht wurden.
    WELT: Sind die Grauen Wölfe so eine Art fünfte Kolonne des türkischen Präsidenten?












    Özdemir: Jedenfalls gibt es da eine enge ideologische Verbindung. Mittlerweile zeigen auch zunehmend AKP-Politiker und selbst Erdogan den Hand-Gruß der Grauen Wölfe im Wahlkampf. Sie tun das, obwohl die Grauen Wölfe auch bekannt für ihre Verbindungen in die Organisierte Kriminalität und in Mafia-Gruppen sind. Alaattin Cakici, einer der gefährlichsten Mafia-Bosse, wurde auf Druck der AKP unter dem Vorwand der Corona-Krise freigelassen, während Oppositionelle nach wie vor in den Kerkern des Regimes sitzen müssen. Praktisch alle größeren Drogengeschäfte in der Türkei werden mit den Grauen Wölfen in Verbindung gebracht. Das trifft uns auch in Deutschland.

    WELT: Wie sind die Grauen Wölfe hier organisiert?
    Özdemir: Manche Quellen sprechen von bis zu 20.000 türkischen Ultranationalisten in der Bundesrepublik. Die Grauen Wölfe könnten die größte rechtsextremistische Organisation in Deutschland sein. Der Verfassungsschutz geht davon aus, dass allein der größte Dachverband der Grauen Wölfe, ADÜTDF, 170 Vereine und etwa 7000 Mitglieder umfasst.
    L



    WELT: Haben Sie persönlich Erfahrungen mit den Grauen Wölfen gemacht?
    Özdemir: Es ist ja bekannt, dass ich bei öffentlichen Auftritten von Personenschützern des Bundeskriminalamts geschützt werde. Das hat mit Drohungen von Neonazis zu tun, aber auch mit Drohungen türkischer Rechtsextremisten.
    WELT: Verfolgen die Grauen Wölfe auch politische Strategien außerhalb der Türkei?
    Özdemir: Es war zu beobachten, dass Anhänger der Grauen Wölfe in Deutschland in die demokratischen Parteien drängen, um dort Einfluss zu nehmen. Als Vorsitzender der Grünen habe ich immer darauf geachtet, dass solche Unterwanderungsversuche verhindert werden. Ich kann nur allen demokratischen Parteien raten, da sehr wachsam zu sein. Die Wölfe tarnen sich mitunter im Schafspelz. Man kann nicht hier angeblich Demokrat sein und es gleichzeitig begrüßen, wenn die letzten Christinnen und Christen die Türkei verlassen müssen und das Land zunehmend religiös-fundamentalistisch und ultranationalistisch geführt wird.


    WELT: Sie wollen den Verbotsantrag ja gemeinsam mit Union und SPD stellen. Wie haben die Regierungsparteien auf Ihren Vorstoß reagiert?
    Özdemir: Das Thema geht alle demokratischen Fraktionen des Bundestages an und eignet sich nicht zur Profilierung einzelner Parteien. Zusammen mit unseren grünen Innenexperten Irene Mihalic und Konstantin von Notz habe ich die Initiative ergriffen, und nun haben wir die Fraktionen angesprochen, um unsere interfraktionelle Initiative eines Verbotes der Grauen Wölfe auf den Weg zu bringen. Die bisherigen Gespräche mit CDU und SPD waren sehr positiv. Darüber bin ich dankbar, und ich bin zuversichtlich, dass wir das als Demokratinnen und Demokraten gemeinsam hinbekommen.

    https://www.welt.de/politik/deutschl...onalisten.html


    Die AKP von Erdogan ging bei den Parlamentswahlen 2018 eine Kooperation mit der MHP, der vom Gründer der Grauen Wölfe, Alparslan Türkes, gegründeten Partei ein. Viele in Deutschland lebende türkische Wahlberechtigte scheint das leider nicht von einer Unterstützung abzuschrecken, was ich bedenklich finde.

    „Die Grauen Wölfe bei uns und in anderen Ländern stehen in Verbindung mit dem türkischen Geheimdienst.“ Also eine Truppe von 20.000 Mann in Deutschland, die Erdogan untersteht. Respekt! Im Krisenfall wird das nicht lustig.

    Noch häufiger als mit dem Bozkurt-Gruß sieht man Erdogan mit dem Rabia-Gruß der Muslimbrüder...
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: „Bis zu 20.000 türkische Ultranationalisten in der Bundesrepublik“

    Der Verfassungsschutz hat schon vor 20 Jahren von mehr als 150000 gewaltbereiten türkischen Nationalisten gesprochen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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