Leider verbirgt sich der Rest des Artikels hinter der Bezahlschranke, weswegen der Leser nicht erfährt, welche Familie und welche Freunde sich freuen. Na, ja, und natürlich vieles andere auch nicht.

Familie und Freunde jubeln: Abgeschobener Afghane Farid Azizi ist zurück in Lindau



Familie und Freunde strahlen: (von links) Martina Olney, Sharifa Azizi, Farid Azizi, Samane Tajik, Fariha und Fereidon Azizi.











Vor zwei Jahren wurde der damals 18-Jährige abgeschoben. Jetzt gibt es für die afghanische Familie ein Happyend....

https://www.schwaebische.de/landkrei...,11277718.html



Mithilfe seines ehemaligen Lehrers
Nach zwei Jahren: Flüchtling Azizi (20) ist zurück in Lindau


Im Juli 2018 wurde Farid Azizi nach Kabul (Afghanistan) abgeschoben, jetzt durfte er nach Lindau zurückkehren. Am Samstag Vormittag ist Azizi in München gelandet und von seiner Familie empfangen worden. In Lindau wird Azizi eine Ausbildung zum Restaurantfachmann in der Eilguthalle machen.


Eine Gruppe von etwa 20 Leuten hatte sich für die Rückkehr des 20-Jährigen eingesetzt. So auch der pensionierte Realschullehrer Wolfgang Sutter, der Azizi nach dessen erster Ankunft in Lindau 2015 in Deutsch unterrichtete.


"Farid war für mich ein Musterschüler", sagt Sutter. "Ich habe immer gedacht: Wenn jemand die Integration schafft, dann er." Als ihn die Nachricht von Azizis Abschiebung erreichte, sei das für Sutter "völlig überraschend" gekommen: "Da hat es mir den Teppich unter den Füßen weggezogen." Seitdem kämpfte Sutter dafür, dass Azizi zurückkehren darf.

Abschiebung in ein fremdes Land

Der damals 18-jährige Azizi wurde nach Kabul abgeschoben. Dort habe er aber niemanden gekannt, so Sutter. Denn obwohl er in Afghanistan geboren wurde, war seine Mutter bereits früh in seiner Kindheit in den Iran geflohen. Daher verließ Azizi Kabul und ist schließlich in der türkischen Stadt Afyonkarahisar nahe Ankara gestrandet. Arbeiten durfte er dort aber nicht. Daher sorgten Sutter und der Lindauer Asyl-Helferkreis "Offene Türen" dafür, dass sich Azizi in Afyonkarahisar ein Zimmer mieten und Essen kaufen konnte.

"Darf nicht in Hartz-IV-Situation kommen"

Bei seiner Abschiebung wurde Azizi mit einer drei Jahre geltenden Einreisespeere belegt. Damit er trotzdem jetzt schon einreisen darf, mussten mehrere Faktoren gegeben sein. Zunächst brauchte Azizi einen Ausbildungsplatz. Unterstützerin Martina Okney fand in der Eilguthalle einen "sehr kooperativen Ausbildungsbetrieb".


Gleichzeitig musste Azizi auch die Kosten für seine Abschiebung übernehmen - etwa 4.900 Euro. Weil er nicht so viel Geld besitzt, hat laut Sutter eine Lindauer Hilfsorganisation die Kosten übernommen. "Außerdem mussten wir den Unterhalt Azizis garantieren", so Sutter. "Er darf nicht in eine Hartz-IV-Situation kommen."

Corona verzögert Einreise

Eigentlich hätte Azizi schon Mitte April einen Termin beim Deutsche Generalkonsulat in Izmir gehabt, um ein Visum zu beantragen. Wegen Corona war das Konsulat allerdings geschlossen. Erst für Ende August hat er einen Termin bekommen. Knapp einen Monat später dann die gute Nachricht: Der Pass und das Visum waren da. Mittlerweile ist er bei seiner Familie in Lindau angekommen.

Wie geht es für Azizi weiter?

Aizizis Ausbildung wird vermutlich bereits am kommenden Mittwoch beginnen. Sein Visum gilt zunächst für die Dauer der dreijährigen Ausbildung. Weil Restaurantfachleute Mangelware sind, stehen die Chancen gut, dass er auch nach Abschluss der Lehre in Deutschland bleiben darf. Wohnen wird Azizi in einer von seinem Ausbildungsbetrieb reservierten Wohnung - für die er selbst bezahlen wird.

https://www.all-in.de/lindau/c-lokal...indau_a5075106

Von der Vorgeschichte zur Abschiebung läßt der Artikel den Leser nicht teilhaben. Er hangelt sich hier von Lücke zu Lücke. Wir erfahren aber nun, dass Farid als Voraussetzung für sein Bleiben eine Lehre zum Restaurantfachmann beginnen wird. Restaurantfachmänner werden dringend gesucht und sind für die Fortentwicklung in diesem Land überaus wichtig, weil sie Innovationen setzen und für regen Export sorgen. So wird Farid dann zukünftig, sollte er die Lehre absolvieren (es gibt ja immer unerwartete Wendungen) einen der vielen arbeitslos gewordenen Restaurantfachleute ersetzen. Ein schönes Beispiel für die Beseitigung von Fachkräftemangel. Aber es geht ja auch nicht um Fachkräfte, sondern um offene Herzen. Weswegen die alte Oma ohne Gebiß herumläuft, weil ihr niemand mal mit ein paar hundert Euro aushilft, ihr kaputtes Gebiß reparieren zu lassen.



Übrigens verschweigt der Artikel, dass Farid während in den Genuß der 3+2-Regelung kommt und nicht nur sein Arbeitgeber üppig von der Bundesanstalt für Arbeit (Arbeitslosengeldversicherung) für die Einstellung dieses Azubis finanziert wird, sondern Farid zudem über Sozialleistungen sehr wohl zu einem Normalverdienst aufgestockt wird.

Nun zur Familie, die seit angeblich 20 Jahren auf der Flucht ist, wie dem öffentlich lesbaren Teil des Artikels aus dem Jahr 2018 zu entnehmen ist (übrigens auch Farid, obwohl er zum Zeitpunkt des Artikels gerade einmal offizielle 18 Jahre alt ist)

Lindau

Geschwister haben Angst um nach Kabul abgeschobenen Bruder








Fareidon und Fariha, die Geschwister des abgeschobenen Afghanen Farid, machen sich große Sorgen um ihren Bruder: „Farid kennt doch niemanden in Kabul.“ (Foto: ee)


Veröffentlicht: Uhr







Sie sind seit fast 20 Jahren auf der Flucht: Fareidon, Fariha und Farid. Ihre Heimat Afghanistan ist den Kindern eines Polizisten völlig fremd. Nun bangen sie um ihren jüngsten Bruder.
Und noch ein Artikel mit vielen Lücken, aber trotzdem erhellenden Einblicken. Handelt es sich hier um den Bruder? Kam er erst 2016 nach Deutschland?
Ausbildung statt Abschiebung



Schicksal Der junge Afghane Fereidon Azizi kann nun doch in Lindau bleiben. Auch für seine Familie geht es aufwärts


Noch hat er nichts Schriftliches in Händen. Doch eine E-Mail des Landtagsvizepräsidenten Alexander Hold und die mündliche Versicherung der Petitionsausschuss-Vorsitzenden Stephanie Schuhknecht bestätigen die Entscheidung aus dem Innenministerium: Der seit vier Jahren in Lindau lebende Afghane Fereidon Azizi darf doch bleiben. Zumindest für die Dauer seiner Ausbildung zum Fachlageristen. Der 25-Jährige erhält eine Ausbildungsduldung. Wesentlich dazu beigetragen hat sein ehemaliger Deutschlehrer Wolfgang Sutter aus Niederstaufen.



Für Fereidon Azizi bedeutet es, dass er mit der praktischen Ausbildung bei der Firma Parrotta-Caffe beginnen kann, sobald die Zentrale Ausländerbehörde in Augsburg ihm die Ausbildungsduldung schriftlich bestätigt hat. „Und sie ihm wieder seinen Pass zurückgibt“, wie Sutter anfügt. Azizis künftiger Ausbildungschef habe ihn schon angerufen „und die Kollegen freuen sich, wenn ich endlich zurückkomme“, berichtet der 25-Jährige. Er hat ja bereits einige Zeit lang in der Firma gearbeitet und dort sein Faible für den Beruf des Fachlageristen entdeckt.



Aufatmen dürfen aber auch Mutter Sharifa und Schwester Farida. Nachdem im Sommer 2018 die Polizei den jüngsten Sohn Farid in der Früh abgeholt und die Behörden ihn nach Kabul abgeschoben hatten, waren die beiden Frauen wie in einer Art Schockstarre: „Ich wache jede Nacht auf und habe Angst, dass mein Bruder Fereidon auch abgeholt wird“, hatte Farida berichtet. Ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, sei der jungen Afghanin deshalb immer schwerer gefallen.


Nun aber kann sie sich aber wieder intensiv um die Schule kümmern. Sie möchte Arzthelferin werden. Eine Aeschacher Praxis hat bereits signalisiert, dass sie dort eine Ausbildung machen kann. Auch die Mutter hofft, nun endgültig in Lindau Fuß fassen zu können: Sie lernt in der Kolping-Akademie Deutsch. Die Grundschullehrerin hat den Wunsch, in absehbarer Zeit den Nachwuchs in einem Kindergarten in Lindau oder der näheren Umgebung betreuen zu dürfen.


Ein weiterer Wunsch hat sich für die beiden Frauen übrigens erfüllt: Sie sind jetzt in Aeschach in eine Mietwohnung gezogen.


Nur eines trübt noch die Freude der Familie, die vor knapp 20 Jahren aus Afghanistan geflohen war, weil die Taliban sie bedroht hatten: das Schicksal des Jüngsten, Farid Azizi. Der hat sich nach seiner Abschiebung nach Kabul bis in die Türkei durchgeschlagen: „In Afghanistan haben wir keinerlei Familie mehr“, hat Fereidon Azizi seinerzeit gesagt. Sein mittlerweile 19-jähriger Bruder Farid sitze dort seit fast einem Jahr fest. Nur weil der große Bruder regelmäßig ein klein wenig Geld schickt, könne Farid dort überleben. Denn als Flüchtling dürfe der in der Türkei nicht arbeiten, sprich seinen eigenen Lebensunterhalt verdienen.


Das ruft nun Wolfgang Sutter wieder auf den Plan: Sobald Fereidon Azizi seine schriftliche Ausbildungsduldung hat, will Sutter dafür kämpfen, dass der jüngere Bruder trotz Abschiebung wieder zurück zu seiner Familie darf.






















https://www.allgaeuer-zeitung.de/all...ng_arid-183749

Man hat also alles vorbereitet, die Prognose für diese Familie so gut wie möglich erscheinen zu lassen, wenn auch alles nur Versprechen für die Zukunft sind, also erst Ausbildungen, die eventuell begonnen werden (der Schwester wurde signalisiert, sie könnte später eine Ausbildung in einer Praxis machen, der ältere Bruder soll demnächst eine Ausbildung beginnen), die Mutter, die sich als Grundschullehrerin ausgibt, lernt (endlich oder immer noch) Deutsch auf einer vermittelten Schule (Kolping-Schule) und das nach immerhin 5 Jahren! und hofft ebenfalls, wie sie dem Reporter versicherte, auf eine Ausbildung oder Tätigkeit in einem Kindergarten. Das Einzige, das kein Zukunftsversprechen ist (wobei das des älteren Bruders wenigstens eine Zeitlang eingehalten wird, denn seine Duldung ist ja mit der Einlösung des Versprechens auf Ausbildung verbunden), ist der Bezug einer Mietwohnung, die der Lehrer offensichtlich durch Beziehungen ergattert hat und einer Wohnung für den älteren Bruder, die durch den Ausbildungsbetrieb anfiel.
Ein kleiner Fehler jedoch hat sich eingeschlichen. In diesem Artikel heißt es, dass der ältere Bruder regelmäßig in die Türkei Geld schickte, in den anderen Artikeln jedoch steht, dass " Sutter und der Lindauer Asyl-Helferkreis "Offene Türen" dafür" "sorgten", "dass sich Azizi in Afyonkarahisar ein Zimmer mieten und Essen kaufen konnte".

In diesem Artikel ist die Mutter übrigens zu sehen. Kaum zu glauben, dass sie in einem Kindergarten arbeiten wird. Die Grundschullehrerin, die nach fünf Jahren bzw. genauer fast 6 Jahren immer noch Deutsch lernt. Auf diesem Bild mit Kopftuch, in einem anderen wird sie ohne gezeigt. Man hat es ihr wohl angeraten, um die Chancen für die Rückkehr ihres Sohnes und die Aussicht auf eine Mietwohnung zu erhöhen - und natürlich, um die Herzen der Leser zu gewinnen:

Vor zwei Jahren abgeschoben: Jetzt kommt Farid Azizi nach Lindau zurück



Schwster Fariha, Mutter Sharifa Fareidon Azizi (von links) sind überglücklich, das Farid bald wieder zurück in Lindau ist....

Der heute 20-Jährige war vor zwei Jahren einer von 69 Flüchtlingen, die Seehofer zu seinem Geburtstag abschieben ließ. Lindauer Helfer und seine Familie kämpften für seine Rückkehr.

https://www.schwaebische.de/landkrei...,11274997.html