Heuchler im Ornat: Vatikan spekuliert mit Spenden für Bedürftige an Finanzmärkten

42 Jahre liegen die kriminellen Machenschaften der Vatikanbank im Zusammenhang mit der Banco Ambrosiano, der Geheimloge „P2“ und Mafiaverstrickungen nun zurück, die damals in der mutmaßlichen Vergiftung von Papst Johannes Paul I. gipfelten – doch am Faible der katholischen Oberhirten für krumme Geschäfte hat sich seither wenig geändert: Wie die „Financial Times“ berichtet, soll der Vatikan mit Spendengeldern für Bedürftige an den Finanzmärkten gezockt haben.
Ausgerechnet im Reich der „neokommunistischen Erlöserfigur“ Papst Franziskus, dessen Namenspatron aus Assisi einst für Armut, Askese und materielle Entsagung stand, wurden offenbar mit karitativen Geldern wilde Termingeschäfte und Kreditausfallversicherungen (CSU, „Credit Default Swaps“, ein noch aus dem Bankencrash 2007/2008 berüchtigtes Finanzprodukt) getätigt. Für die „hochspekulativen Geschäfte“ seien, wie die Zeitung schreibt, Spenden der Gläubigen zweckentfremdet worden, um beispielsweise auf die Bonität des US-Autovermieterkonzerns Hertz zu wetten.
Mit einem blauen Auge kamen die Hausbanker der Papstes aus der Nummer heraus, weil Hertz laut „Financial Times“ dann doch nicht im April, sondern erst im Mai 2020 pleite ging. Dabei hatte Franziskus noch vor zwei Jahren Kreditausfallversicherungen aufs Schärftste verurteilt: Durch sie werde „auf das Versagen anderer“ gewettet, was aus ethischer Sicht „nicht akzeptabel“ sei.
Doch das ist nicht alles: Die Zeitung berichtet ferner über Wertpapiere, in denen Spenden angelegt waren, mit denen ein offener Kredit über eine Schweizer Bank für ein defizitäres Luxus-Entwicklungsobjekt in London getilgt wurde, das die Umwandlung von günstigem Wohnraum in Luxusappartements zum Gegenstand gehabt haben soll. Ein Projekt also, das wie die Faust aufs Auge zu diesem „Papst der Dritten Welt“ – diesem Ausbund an Bescheidenheit und Selbstlosigkeit – passt.

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