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Hits: 2715 | 12.03.2023, 12:32 #1
Wieder Bankenkrise
Es war Bill Clinton der 1999 die Trennung von Investment- und Geschäftsbanken aufhob. Wie das endete wissen die meisten noch. 2008 kam es zur weltweiten Finanzkrise, die mehrere Staaten an den Rand des Ruins brachte. Konsequenzen für die Banken gab es nicht und so machten sie einfach weiter. Nun droht der nächste Banken-Kollaps......
Bei der Silicon Valley Bank (SVB), einem der größten Finanziers von Startups in den USA, tut sich eine milliardengroße Kapitallücke auf. Das Institut steht womöglich kurz vor dem Kollaps. Es wäre die zweitgrößte Bankenpleite in der Geschichte der USA.
Update Freitag, 19.12 Uhr: Das auf Start-up-Finanzierung spezialisierte US-Geldhaus Silicon Valley Bank (SVB) ist am Freitagabend nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Das gab die US-Einlagensicherung FDIC bekannt. Zum Schutz der Kunden seien alle versicherten Einlagen der Bank in eine neue Zweckgesellschaft überführt worden.
Die Mitteilung, die der Chef der Silicon Valley Bank, Greg Becker, am Donnerstag als „Brief an die Shareholder“ versandte, traf die Kapitalmärkte völlig unvorbereitet: „Wir haben im Wesentlichen unser gesamtes Portfolio an verfügbaren Wertpapieren verkauft“, begann der Text. Dann folgte die schockierende Nachricht: Obwohl dieser Notverkauf 21 Milliarden Dollar eingebracht hatte, machte SVB damit 1,8 Milliarden Dollar Verlust. Die Papiere wurden also unter Buchwert losgeschlagen. Insgesamt benötigt die Bank nun 2,5 Milliarden Dollar frisches Geld – und zwar schnell. Sonst droht den USA die zweitgrößte Bankenpleite seit Lehman Brothers.
Noch am Donnerstag sagte der Venture Capital Fonds General Atlantic 500 Millionen Dollar als Soforthilfe zu. Die restlichen 1,75 Milliarden will Bankchef Becker nun über eine Kapitalerhöhung einwerben. Doch der werden angesichts der prekären Lage der Bank wenig Chancen eingeräumt.
Banken-Anleger fürchten einen Domino-Effekt
Der Aktienkurs der SVB Financial Group brach seit Donnerstag um mehr 70 Prozent ein und riss den gesamten Bankensektor weltweit mit sich. Weil Investoren große Angst vor weiteren Kreditausfällen in der Startup-Szene und womöglich einem Dominoeffekt haben, gerieten auch US-Großbanken ins Visier und verloren am Donnerstagabend so stark wie seit drei Jahren nicht. Allein der Wert der vier größten US-Banken, JPMorgan Chase , Bank of America , Citigroup und Wells Fargo brach am Donnerstag um insgesamt 52 Milliarden Dollar ein.
In Deutschland kamen am Freitagvormittag auch die Aktien deutscher Banken unter die Räder . Die Deutsche Bank büßte zeitweise 7,6 Prozent ein, die Commerzbank verlor fast fünf Prozent. Auf europäischere Ebene gaben die Titel der BNP Paribas , Banco Santander und ING ebenfalls um rund fünf Prozent nach.
Wichtigster Startup-Finanzier der USA
Die 40 Jahre alte Silicon Valley Bank gilt als einer der wichtigsten Finanziers der Startup-Szene in den USA. Laut Aussagen auf ihre Website unterhält sie Geschäftsbeziehungen mit fast der Hälfte aller Venture-Capital-finanzierten Technologie- und Life Science-Firmen in den Vereinigten Staaten. Auf der Liste der größten Institute der USA steht die SVB nach Vermögenswerten auf Platz 16.
Nur ein Teil der Startup-Finanzierungen wird durch Eigenkapital der VCs getragen. Oft war es SVB, die zusätzlich die erforderlichen Darlehen gewährte. Nun, da die Zinsen gestiegen sind, können sich manche Startups ihre Anleihen und Kredite nicht mehr leisten. Der Zinsanstieg habe „zu einer Erhöhung des Cash-Burn bei unseren Kunden“ geführt, erklärte SVB-Chef Becker. Auch klassische Exit-Strategien, wie ein Börsengang oder der Verkauf an ein größeres Unternehmen, werden im aktuellen Zins- und Börsen-Umfeld immer schwieriger.
Drohen weitere Milliardenlöcher?
Analysten und Investoren sind vor allem besorgt, dass SVB nach eigenen Angaben vor kurzen noch mehr als 90 Milliarden Dollar in Wertpapieren deponiert hatte, die als „held to maturity“ klassifiziert wurden. Dieser Begriff wurde in der Finanzkrise 2007/2008 eingeführt und gibt Banken die Möglichkeit, einen Teil ihrer Wertpapier-Bestände nicht auf gesunkene Marktwerte abwerten zu müssen – unabhängig vom aktuellen Kurswert. Stattdessen behalten sie diese Wertpapiere– meist Anleihen, aber auch verbriefte Kreditportfolien – bis zur Endfälligkeit.
Da niemand weiß, um welche Papiere es sich genau handelt und ob deren Schuldner noch zahlungsfähig sind, könnte sich hier schon bald ein weiteres Milliardenloch in der SVB-Bilanz auftun.
„SVB ist nur die Spitze des Eisbergs“
„Die Silicon Valley Bank ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagte Christopher Whalen, Vorsitzender der Finanzberatungsfirma Whalen Global Advisors, dem Nachrichtendienst Bloomberg. „Ich mache mir keine Sorgen um die Großen, aber viele der kleinen Unternehmen werden einen schweren Schlag einstecken müssen“, sagte er. „Viele von ihnen werden Eigenkapital aufbringen müssen.“
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters soll Bankchef Becker Kunden seiner Bank angerufen und versichert haben, dass ihr Geld bei dem Institut geschützt sei. Doch darauf scheinen die sich nicht verlassen zu wollen. Einige Investoren raten ihren Portfolio-Unternehmen bereits, Gelder von der Silicon Valley Bank abzuziehen. Auch der Founders Fund des renommierten Investors Peter Thiel soll dazu gehören, wie der Finanzdienstleister Bloomberg berichtete.
„Vorboten für weitere Probleme bei Banken“
Erst am Mittwoch hatte die Krypto-Bank Silvergate Capital ihre „freiwillige Liquidierung“ angekündigt. Analysten wie Dubravko Lakos von JP Morgan Chase warnte im US-Börsensender CNBC bereits, dies könnten „Vorboten“ für weitere Probleme bei Banken sein. Experten sehen bereits seit Monaten mit Sorge auf den Markt für Büroimmobilien, auf dem steigende Zinsen ebenfalls auf die Liquidität der Finanziers drücken.
Der milliardenschwer Großinvestor Bill Ackman, CEO von Pershing Square, erklärte am frühen Freitag in einem Tweet, dass ein Scheitern der SVB “einen wichtigen langfristigen Motor der Wirtschaft zerstören könnte. VC-finanzierte Unternehmen seien auf die SVB angewiesen, um Kredite zu erhalten und ihre Betriebsmittel zu finanzieren.
https://www.focus.de/finanzen/boerse...187951205.htmlGeändert von Realist59 (16.03.2023 um 08:56 Uhr)
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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12.03.2023, 19:32 #2
AW: Wieder Bankenkrise
War vor 100 Jahren doch nicht viel anders, die wollen mal wieder Krieg spielen. Auf unsere Kosten!
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13.03.2023, 09:55 #3
AW: Wieder Bankenkrise
Bonuszahlungen waren ursprünglich als eine Art Gewinnbeteiligung gedacht. Hatte die Firma - und damit auch deren Angestellte - gute Arbeit geleistet, wurde das entsprechend mit Sonderzahlungen honoriert. Inzwischen haben sich diese "Sonderzahlungen" vor allem bei den Banken zu festen Einkommens-Bestandteilen entwickelt. So auch bei der nun geschlossenen Silicon Valley-Bank. Das System ist kriminell.....
Kurz bevor Behörden sie dicht machten. Silicon Valley Bank zahlte nur Stunden vor ihrer Schließung noch Boni aus
Am Freitag wurde die Silicon Valley Bank durch US-Behörden geschlossen. Nur wenige Stunden zuvor soll sie noch Bonuszahlungen an ihre Mitarbeiter ausgeschüttet haben.
Das auf Start-up-Finanzierung spezialisierte US-Geldhaus Silicon Valley Bank (SVB) ist nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Das teilte die US-Einlagensicherung FDIC am Freitag mit.
Nun wurde bekannt, dass die Bank nur wenige Stunden vor ihrer Schließung noch Boni für das Jahr 2022 an ihre Mitarbeiter ausgezahlt haben soll. Das berichtet das US-Nachrichtenmedium „ Axios “. Demnach sollen US-Mitarbeiter, die einen Anspruch auf eine Bonuszahlung haben, diesen am Freitag erhalten haben. Auszahlungen für internationale Kollegen stünden erst Ende März an. Diese wurden nicht vorgenommen.
Wenige Stunden nach der Bonus-Auszahlung springt die FDIC ein
Kurz darauf veranlasste die FDIC die Schließung der Bank. Zum Schutz der Kunden seien alle versicherten Einlagen der Bank in eine neue Zweckgesellschaft überführt worden. Bei der 1983 gegründeten SVB war es in den vergangenen Tagen im Zuge von Liquiditätssorgen zu immensen Mittelabzügen gekommen.
Die 17 Filialen der Bank sollen aber schon Montag wieder öffnen und Kunden spätestens dann wieder Zugang zu diesem Geld haben. Laut FDIC verwaltete SVB Ende Dezember Vermögenswerte im Volumen von 209 Milliarden Dollar und hatte rund 175,4 Milliarden Dollar an Einlagen. Wie viel davon von der Einlagensicherung abgedeckt werde, sei zunächst aber noch unklar. Bei Beträgen über der Versicherungsgrenze von 250.000 Dollar gilt eine volle Rückerstattung als zweifelhaft. Vor allem für Unternehmen ergibt sich dadurch große Ungewissheit.
Allein am Donnerstag 80 Milliarden Dollar Verlust
Die Aktien von SVB waren am Freitag nach einem Kursrutsch aufgrund der akuten Notlage vom Handel ausgesetzt worden. Laut „ Handelsblatt “ wurden dadurch allein am Donnerstag Börsenwerte in Höhe von 80 Milliarden Dollar ausgelöscht.
Auch andere Banken gerieten an der Börse erheblich unter Druck. Die Probleme der US-Banken sorgten auch an den europäischen Börsen für Verunsicherung und ließen etwa die Kurse von Deutscher Bank und Commerzbank zeitweise deutlich absacken.
Harvard-Professor mahnt zur Besonnenheit: „Überreaktion“
Laut dem Harvard-Professor und früheren US-Finanzminister Larry Summers sind große Sorgen vor Ansteckungsgefahren aber übertrieben. Im US-Finanzsender Bloomberg TV sprach Summers von einer „Überreaktion“ - solange die Krise bei SVB vernünftig bewältigt und Kundengelder ausgezahlt würden, sei von keinen systemischen Risiken für den Bankensektor auszugehen.
https://www.focus.de/finanzen/news/k...188116125.htmlAlle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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15.03.2023, 12:17 #4
AW: Wieder Bankenkrise
Es war George W. Bush, der die Trennung von Investment- und Geschäftsbanken aufhob.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Glass-Steagall_ActWas ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.
Kalifatslehre. Darum geht es.
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15.03.2023, 17:29 #5VIP
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16.03.2023, 09:23 #6
AW: Wieder Bankenkrise
Stimmt. Ich hätte recherchieren müssen. Ich meinte mich erinnern zu können, dass 2008 eben besagter Bush verantwortlich gemacht wurde. Ich korrigiere meinen Eintrag entsprechend. Danke für den Hinweis.
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Das kommt dabei raus, wenn Probleme nicht gelöst, sondern nur vertagt werden. Es wurden keinerlei Lehren aus der Finanzkrise 2008 gezogen, man hat einfach so weitergemacht.
Credit Suisse vor Untergang?
Die CS-Aktie verliert 20 Prozent und markierte ein neues Allzeittief bei nur noch 1,80 CHF (2008, also vor der Finanzkrise und Lehman notierte die CS-Aktie übrigens bei 80 Franken). Erschwerend kommen nun Geldabflüsse besorgter Kunden hinzu. Der aktuellen Situation vorausgegangen waren interne Kontrollen, bei denen „wesentliche Mängel“ bei der finanziellen Berichterstattung festgestellt wurden. 2021 und 2022 „waren die internen Kontrollen der Gruppe für die Finanzberichterstattung nicht angemessen“, so die Credit Suisse in ihrem Geschäftsbericht.
Die Credit Suisse zog auch alle anderen Bank-Aktien in Europa in den Keller. Auch Deutsche Bank und Commerzbank mit kräftigen Verlusten. Inwiefern außenstehende Kreditinstitute jedoch mit den Problemen der Schweizer Bank zu tun haben, ist ungewiss.
Psychologisch belastend zum einsetzenden Bank-Run kommt die Aussage von „Finanzguru“ Robert Kiyosaki hinzu, der 2008 fast als einziger die Pleite von Lehman Brothers voraussagte. Jetzt sagt er: «Die nächste Bank, die untergehen wird, ist die Credit Suisse.» Dies sagte er dem «Fox Business Network». Kiyosaki hat das Wirtschaftsbuch «Rich Dad Poor Dad» geschrieben, das sich mehr als 32 Millionen Mal verkaufte. Nun bereiten sich Gläubiger der Bank auf einen Konkurs vor und lassen sich gegen Zahlungsausfälle der Bank versichern. Der Preis für sogenannte CDS (Credit Default Swaps = Kreditausfallversicherungen), schoss auf Rekordhöhe.
Gold hatte heute zunächst konsolidiert und war auf 1.885 USD gefallen, bevor die Credit Suisse-News es aktuell wieder auf 1.908 USD steigen lassen. Auch Silber war im Tagestief auf 21,54 USD gefallen und notiert nun bei 21,86 USD wieder im Plus. Die Angstkäufe bei den Edelmetallen sind meist nicht von Dauer.
Aber die Fragen, die wir bereits gestern im Update gestellt haben, bleiben nach der Credit Suisse-Entwicklung akut: Fallen die Zentralbanken um und stoppen die Zinserhöhungen? Oder senken sie die Zinsen sogar bereits wieder (dann wären u.a. strategische Käufe beim Gold angebracht)? Rettet man die Sparer und Anleger bei Bankenpleiten? Wenn ja, wie und mit welchem Geld? Wird es gedruckt? Und wie will man dann noch glaubhaft die Inflation bekämpfen? Wie soll man sich als Anleger positionieren? Die Bandbreite reicht von deflationäre Crashgefahr bis zu einem inflationären Crack-up-Boom. Die große Richtungsentscheidung und eventuell Antworten auf diese Fragen, könnte der FED-Zinsentscheid am 21. März bringen.
https://www.mmnews.de/wirtschaft/195...-vor-untergangAlle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
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16.03.2023, 10:30 #7
AW: Wieder Bankenkrise
Natülich wurde so getan, als wäre Bush veranwortlich. Clinton war der Meidienliebling. Auch Obama wollte diese Trennung nicht wieder gesetzlich einführen. Ganz im Gegensatz zum "bösen" Trump. Vermutlich weil die demokratische Partei in erster Linie die Interessen der Invesstmentbanken vertritt und nicht die der Sparer. Indiz: Wahlkampf- und Parteispenden.
Credit Suisse vor Untergang?Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.
Kalifatslehre. Darum geht es.
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16.03.2023, 22:09 #8
AW: Wieder Bankenkrise
Die EZB erhöht die Leitzinsen erneut kräftig und sieht keinen Zielkonflikt zwischen Preis- und Finanzstabilität
https://www.nzz.ch/wirtschaft/ezb-zi...eid-ld.1730536Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.
Kalifatslehre. Darum geht es.
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17.03.2023, 08:16 #9
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17.03.2023, 11:39 #10
AW: Wieder Bankenkrise
Ja, Katar und Saudi-Arabien verlieren wohl viel Geld.
Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.
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