Ex-BND-Chef Schindler kritisiert Merkels Flüchtlingspolitik

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Der ehemalige BND-Präsident Gerhard Schindler hat die Politik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingskrise 2015 hart kritisiert. "Der Satz der Bundeskanzlerin 'Wir schaffen das!' war in seiner Pauschalität nicht gut", schreibt der frühere Chef des Bundesnachrichtendienstes in einem Buch mit dem Titel "Wer hat Angst vorm BND?".
Der Satz habe, wenn auch ungewollt, enorme Sogwirkung entfaltet. Schindler plädiert zudem für ein "realitätsnahes Integrationskonzept" für die Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln in Deutschland....

Kritik an nicht geschlossener Grenze 2015




Über Merkels Handeln schreibt Schindler nun, zu Beginn der Flüchtlingskrise "wäre ein rechtzeitiges Signal an die Herkunftsländer - zum Beispiel durch ein Schließen der Grenze zu Österreich - wichtig gewesen". Dies sei leider ausgeblieben, "vor allem aus Angst vor unangenehmen Fernsehbildern an den deutschen Grenzen".
Das "Dogma der bedingungslosen Offenhaltung unserer Grenzen" sei auch damit begründet worden, "dass faktisch eine Grenzschließung gar nicht möglich sei. Im Zuge der Coronakrise ging es dann doch!"


Bei seinen Gesprächen mit Geheimdienstchefs aus aller Welt sei "ausnahmslos Fassungslosigkeit über die deutsche Vorgehensweisezu verzeichnen" gewesen, berichtet Schindler aus seiner Amtszeit. Innerhalb eines halben Jahres - der zweiten Jahreshälfte 2015 - hätten "die hierfür Verantwortlichen es geschafft, Deutschland in Europa zu isolieren und die Gesellschaft in Deutschland zu spalten".

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