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    19.000 Euro pro Quadratmeter kostet Bürobau des Kanzleramts

    19.000 Euro pro Quadratmeter Rechnungshof kritisiert Kosten für Bürobau des Kanzleramts

    Der Bundesrechnungshof hat Zweifel, ob überhaupt schon alle zu erwartenden Kosten bekannt sind. Er empfiehlt, die Planungen zu überarbeiten.


    Viel teurer als die neu gebaute Schloss-Rekonstruktion, so teuer wie ein Spezialbau der medizinischen Spitzenforschung mit Reinräumen und luftdichten Fassaden – noch bevor der Termin für den ersten Spatenstich überhaupt feststeht, sprengt das Budget des Bürobaus für 395 Bedienstete des Kanzleramtes den Kostenrahmen aller bisher bekannten Bundesbauten in Berlin.


    Dies geht aus dem Abschlussbericht des Bundesrechnungshofes hervor, der nach Stellungnahmen des Bundesbauministeriums sowie des Bundeskanzleramtes verfasst wurde und dem Tagesspiegel vorliegt.


    In dem Bericht heißt es, auch nach Auswertung der Rechtfertigungen des Bundes für den teuren Neubau blieben „weiterhin Zweifel, dass alle zu erwartenden Kosten bekannt sind“. Dadurch bestehe ein zusätzliches „erhebliches Risiko“. Die Rechnungsprüfer empfehlen, „erneut die Planung zu überarbeiten“.

    So wolle der Bund „für 12 bis 15 Kinder“ von Mitarbeitern des Kanzleramtes für „2,8 Millionen Euro eine Kindertagesstätte“ errichten. Diese gewaltigen Kosten kann der Bund nach Auffassung der Rechnungsprüfer einsparen, indem er entweder Kooperationen mit „kommunalen Angeboten“ prüft oder „mit benachbarten Bundeseinrichtungen“. So gibt es im Regierungsviertel beispielsweise die „Kita des Bundestages“.

    Ferner seien „neun fünfgeschossige Wintergärten geplant“. Diese böten „keinen Mehrwert“. Im Gegenteil, allen Beteiligten sei bewusst, dass sich die Glaskonstruktion im Sommer aufheize und dies ein Problem darstelle. Wegen des „hohen Aufwandes auch im Betrieb“ sollten die Wintergärten „wegfallen“. Dies spare „mindestens 14 Millionen Euro ein“.

    „Konstruktiv äußerst aufwendig geplant“ sei auch „ein Hubschrauberlandeplatz“. Kostenpunkt: Zehn Millionen Euro. Die kreisrunde Plattform befinde sich auf einem 23 Meter hohen „separaten Bauwerk“. Verankert werde dieses im Grund durch eine „Bohrpfahlgründung“ – „sachlich nicht gerechtfertigt und konstruktiv äußerst aufwendig“, befindet der Bundesrechnungshof und rät, „Form und Lage zu überarbeiten und eine wirtschaftlichere Variante umzusetzen“.


    Eine weitere Möglichkeit, um Kosten zu senken, sehen die Gutachter bei der geplanten „zweiten Brückenverbindung über die Spree, um das Bestandsgebäude mit dem Erweiterungsbau fußläufig zu verbinden.


    Die 176 Meter lange Brücke soll die Spree „stützenlos auf einer Länge von 123 Metern überspannen“. Nur: Das Kanzleramt habe „keine belastbaren Aussagen zur Nutzungsintensität“ der Brücke getroffen und daher den „Mehrwert nicht nachgewiesen“. Daher raten die Gutachter auf das eigentlich unnötige Bauwerk zu verzichten. Mögliche Einsparung: 18,1 Millionen Euro.


    Kanzlerwohnung und Trainingsräume für Polizeibeamte

    Auch eine „Kanzlerwohnung mit einer Nutzfläche von 250 Quadratmetern“ ist im Erweiterungsbau geplant. Allein die „rechnerischen Ausstattungskosten“ der Immobilie: 225.000 Euro.


    Weil unklar ist, ob überhaupt Bedarf besteht an dieser Wohnung, empfiehlt der Rechnungshof, diese zunächst als Büro zu nutzen. Hier habe der Bund Zustimmung signalisiert. Ferner geplant im Erweiterungsbau: „Trainingsräume“ für Polizeibeamte, die im Kanzleramt Dienst tun. Auf Anregung des Rechnungshofes sollen diese Räume „auch für andere Einheiten der Bundespolizei“ geöffnet werden.


    Wenn der Bund baut, gilt der Grundsatz, dass „eine wirtschaftliche Lösung zur Deckung eines nachgewiesenen Bedarfs“ dem Parlament vorgeschlagen werden muss. Dass dies gewährleistet ist bei der Planung des Erweiterungsbaus für das Kanzleramt, bezweifelt der Bundesrechnungshof.

    Die Gutachter belegen das, indem sie „das Verhältnis der Gesamtkosten (601 Millionen Euro; Anm. d. Red.) zur Nutzfläche für unterschiedliche Gebäude verglichen“ haben. In dem Bericht heißt es dazu: „Die Kosten des Erweiterungsbaus entsprechen dem Orientierungswert höchstinstallierter Forschungsgebäude im universitären Bereich. Derartige Gebäude weisen aber eine wesentlich komplexere Haustechnik, Hochsicherheitslabore, Reinräume und aufwendige luftdichte Fassaden auf.“

    Es sollte ein „nüchterner Zweckbau“ entstehen

    Kurzum, schon die geschätzten Kosten je Quadratmeter Nutzfläche spiegeln nicht wider, dass hier ein „nüchterner Zweckbau“ realisiert werden solle. Mit genau diesen Worten waren die Pläne für den Neubau vor rund einem Jahr im Bundeskanzleramt der Öffentlichkeit vorgestellt worden.


    Hinzu kommt, dass die bisher veranschlagen 18.529 Euro je Quadratmeter nicht einmal ausreichen werden zur Errichtung des Neubaus, der im Jahr 2028 fertig werden soll. Der Bundesrechnungshof schreibt, es bestünden Zweifel daran, „dass alle zu erwartenden Kosten bekannt und in der Bauunterlage erfasst sind“.

    Wie es in dem Bericht zur Begründung weiter heißt: „Hierfür sprechen auch die vom Bundeskanzleramt nachgemeldeten Zusatzanforderungen zur Energieeffizienz“. Kurzum, es sei „zusätzlich zu der ohnehin bestehenden Unsicherheit der Kostenermittlung von einem besonders hohen Risiko für Mehrkosten auszugehen“.

    Mahnend schlagen die Verfasser des Gutachtens vor: „Um dem besonders hohen Kostensteigerungsrisiko entgegenzuwirken, hält der Bundesrechnungshof ein engmaschiges Controlling und eine regelmäßige Unterrichtung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages für wichtig.“

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/1.../26250560.html
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: 19.000 Euro pro Quadratmeter kostet Bürobau des Kanzleramts

    Und das sind nur die Zahlen der Planung, die mit endgültigen Kosten nichts zu tun haben.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  3. #3
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    AW: 19.000 Euro pro Quadratmeter kostet Bürobau des Kanzleramts

    Alle Diktatoren bauen sich irgendwann ihren Palast. Vielleicht ist Merkel neidisch auf den französischen Präsidenten.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  4. #4
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    AW: 19.000 Euro pro Quadratmeter kostet Bürobau des Kanzleramts

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Alle Diktatoren bauen sich irgendwann ihren Palast. Vielleicht ist Merkel neidisch auf den französischen Präsidenten.
    Oder auf Erdowahn?
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