Wandere aus, solange es noch geht - Finca Bayano in Panama!
Ergebnis 1 bis 2 von 2

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Registriert seit
    13.07.2010
    Beiträge
    57.383

    40 Jahre nach dem Oktoberfest-Anschlag

    Am 26. September 1980 erschütterte ein Bombenanschlag auf das Oktoberfest ganz Deutschland. Der Täter, ein gewisser Gundolf Köhler, starb bei der Explosion. Er war 21 Jahre alt und engagierte sich für die neu gegründete Partei "die Grünen". Bis heute sind keine weiteren Täter und Hintermänner ermittelt worden. Schnell wurde Köhler als Einzeltäter hingestellt. Der Anschlag wird dem Rechtsextremismus zugeordnet. Zweifel daran, dass Köhler gar nicht in der Lage war, so eine Bombe zu bauen, wurden stets beiseite gewischt. Im Jahr 2011 sendete ARTE eine interessante Doku, die die Umtriebe einer Organisation Namens "Gladio" beinhaltete. Gladio verübte europaweit Anschläge, war als italienische Organisation aber vor allem in Italien aktiv. Zahlreiche Anschläge, die den Kommunisten angelastet wurden, wurden tatsächlich von Gladio verübt. In dieser Doku wurde Gladio mit dem Oktoberfestanschlag in Verbindung gebracht. Das erklärt auch die geringen Ermittlungserfolge und das Behaupten einer Einzeltäterschaft Köhlers. Interessant ist, dass Gladio mit der NATO eng kooperierte. Der ARTE-Film ist bei youtube nicht mehr verfügbar und sämtliche Kommentare sind gelöscht.
    Die Welt schreibt.............


    Die Mühlen der Justiz mahlen gewöhnlich langsam, in Deutschland zumal. Mitunter aber geht es auch überraschend schnell. Genau um 22.19 Uhr am 26. September 1980, einem Freitagabend, war am Ausgang der Münchner Theresienwiese hin zum Bavariaring eine selbst gebaute Bombe detoniert. Sieben Personen starben sofort, fünf weitere erlagen in den kommenden Stunden und Tagen ihren schweren Verletzungen; ebenfalls zerfetzt wurde der Bombenleger selbst. Mehr als 200 Besucher des Oktoberfestes wurden verletzt – einigen mussten Arme oder Beine amputiert werden.

    Trotz des Schocks über diesen bis dahin schlimmsten Anschlag der bundesdeutschen Geschichte reagierten die Behörden kurzfristig: Nur 16 Stunden nach der Detonation wollte Bayerns Polizei bereits zuschlagen: Auf 14.30 Uhr am Samstagmittag war der Beginn der koordinierten Durchsuchungen in anderthalb Dutzend Wohnungen angesetzt, die Anhängern der rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann gehörten.
    Denn der Bomberleger selbst war noch in der Nacht als der 21-jährige Gundolf Köhler identifiziert worden, ein bekannter Anhänger der Neonazi-Vereinigung, die im Januar 1980 verboten worden war. Für jedes Objekt war ein eigener richterlicher Beschluss nötig, außerdem jeweils eine Planung für den Zugriff. Genügend entsprechend ausgerüstete Beamte mussten an fast 20 verschiedenen Orten in ganz Bayern bereitgestellt werden. All das war kurz nach 14 Uhr am Samstag erledigt.

    Dann kam es in letzter Minute doch noch zu einer kleinen Verzögerung: 20 Minuten vor dem geplanten Beginn übernahm Generalbundesanwalt Kurt Rebmann, der oberste Ankläger der Bundesrepublik und in Fällen politisch motivierter Gewalt von Amts wegen zuständig, offiziell die Ermittlungen. Da seine Behörde zeitgleich mit Bayern weitere Durchsuchungen in Baden-Württemberg und Hessen vornehmen lassen wollte, wurde der Beginn der Aktion um zweieinhalb Stunden verschoben, auf 17 Uhr.
    So durchsuchten Polizisten an diesem Nachmittag und frühen Abend, nur etwa 18 Stunden nach dem mörderischen Anschlag, die Wohnungen von „20 bis 30“ Mitgliedern der ehemaligen Wehrsportgruppe. Bei einem Verdächtigen wurden ein Kilogramm Sprengstoff, drei Granaten, eine Tellermine und sechs Gaskartuschen gefunden, wie man sie zum Bau von Bomben verwenden konnte. Wehrsportgruppengründer Karl-Heinz Hoffmann selbst und fünf seiner Anhänger wurden festgenommen.

    Schon bei der ersten Pressekonferenz nach dem Anschlag, am Montagvormittag, gerade einmal 60 Stunden nach der Explosion, gab Rebmann erste Ermittlungsergebnisse bekannt: „Wahrscheinlich“ Rechtsradikale aus dem Umfeld der Wehrsportgruppe Hoffmann hätten den Anschlag verübt, sagte er. Mehr kann, ja darf ein Ankläger in einem Rechtsstaat nicht verkünden, denn Urteile fällen nur Gerichte........ https://www.welt.de/geschichte/artic...azi-Morde.html

    ........ bemerkenswert, wie schnell der Staat reagierte. Hatte man nur darauf gelauert, endlich etwas gegen Hoffmann unternehmen zu können? Dessen Wehrsportgruppe war im Januar 1980 verboten worden. Hatte man zu wenig Beweise und brauchte etwas um radikal vorgehen zu können?
    Geändert von Realist59 (26.09.2020 um 12:06 Uhr)
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 14.01.2016, 11:00
  2. 1980: Anschlag auf Oktoberfest, neue Zeugen?
    Von Realist59 im Forum Deutschland
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 06.02.2015, 18:35
  3. Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 10.04.2012, 09:20
  4. Zehn Jahre nach dem Anschlag von Djerba - taz.de
    Von open-speech im Forum Presseschau
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 10.04.2012, 08:44
  5. Nach El-Kaida-Drohung: Scharfe Kontrollen auf Oktoberfest - Handelsblatt
    Von open-speech im Forum Parteien - Wahlen - Regierung
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 28.09.2009, 13:10

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •