Jahrzehntelang hat die West-SPD erklärt, dass die Vereinigung mit der KPD im Osten zur SED eine reine Zwangsvereinigung war. Die SPD als Opfer kommunistischer Machenschaften. Nun hat der Partei-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans die Bereitschaft seiner Partei zur Koalition mit den Linken verkündet. Die nächste Bundesregierung könnte also aus SPD, Grünen und Linken bestehen. Eine Kombination also wie in den Bundesländern Berlin, Bremen und Thüringen. Gerne wird von Seiten der SPD versichert, dass die in "die Linke" umbenannte SED heute eher sozialdemokratisch ist und mit dem Kommunismus nichts am Hut haben würde.
Und die Grünen? Die sind inzwischen derart "flexibel", dass sie mit jeder anderen Partei koalieren könnten. Die FDP kann da nur ihren Hut ziehen. In der SPD ist der Unwille über die große Koalition derart massiv, dass ihre Gegner Oberwasser haben. Sowohl das Führungsduo Walter-Borjans und Esken als auch Leute wie Kevin Kühnert haben sich gegen eine weitere Zusammenarbeit mit der Union ausgesprochen. Um ihre Existenz zu retten ist die SPD deutlich nach links marschiert. Nicht die SED-Nachfolger sind demokratischer geworden, die SPD ist kommunistischer. Äußerungen der Parteivorsitzenden, der Jusos und vieler führender Parteimitglieder erinnern an Zeiten des Klassenkampfes. Die Träumereien der Sozis haben nur einen kleinen Haken: die Wähler machen nicht mit. Aktuell hat das linke Lager keine Mehrheit und es sieht auch nicht danach aus, dass sich das ändern könnte.