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    Integration durch urbanes Gärtnern: Da wächst was zusammen

    Ein Artikel der Deutschen Welle (GEZ-finanziert) aus dem Ressort "Wissen und Umwelt", glänzend durch Auslassungen, die Fragen aufwerfen, so zu der Doktorandin mit dem Doppelnamen, die erst vor 4 Jahren nach Deutschland kam... und da hört schon die Beschreibung auf.... (dafür glänzt der Artikel aber durch Schreibfehler)
    Ein Artikel mit vielen Videos, die allerdings nur über den Link zum Artikel bzw. im Originalartikel abzurufen sind. Man trägt ganz schön dick auf:

    Wissen & Umwelt

    Integration durch urbanes Gärtnern: Da wächst was zusammen

    Arbeitslosigkeit, Schulden, Parallelgesellschaften bedrückten viel Wuppertaler. Dann fanden sie Lösungen gegen Depression und für Integration: gemeinsam Säen, Pflanzen, Ernten. Heute gibt es viele Stadt-Projekte.





    Die rostige Treppe an der Hauswand in dem unscheinbaren Innenhof ist wackelig und führt fast senkrecht nach oben: "Achtung, die unterste Stufe ist lose, die darfst du nicht betreten", warnt Burcu Eke-Schneider mit energischer Stimme. Doch nur über diese steile Stiege ist der Dachgarten im Kulturzentrum der Alevitischen Gemeinde zu erreichen - mitten im Zentrum der früheren Industriemetropole Wuppertal. Burcu Eke-Schneider steigt voller Elan voraus: "Langsam geht es aufwärts." Damit meint die Friedensarbeiterin allerdings nicht diese Treppe, sondern ihr Projekt an der Uni Wuppertal: Dabei will die Doktorandin herausfinden, wie sich integrative Prozesse einer internationalen Gemeinschaft auf die Stadtentwicklung auswirken.


    "Die meisten Zuwanderer waren Bauern in der Türkei, in Spanien, Italien ehe sie nach 1955 als Gastarbeiter nach Deutschland kamen", erklärt Eke-Schneider. "Jetzt lebt die vierte Generation der Migranten hier und hat keine Ahnung mehr vom Landleben. Das ist ein großer Verlust von Wissen, Tradition und Identität." Genau da setzt ihre Idee des Friedensgartens an, die neueste von vielen Multikulti-Garten-Initiativen in der Großstadt im Bergischen Land. Die Doktorandin, die erst vor vier Jahren ohne Verwandtschaft nach Deutschland kam, hat ihn initiiert.

    Damals war die Arbeitslosenquote von einst fast 20 Prozent schon gesunken, Aufbruchstimmung war spürbar. Andererseits: 40,5 Prozent Migranten, Menschen mit 160 verschiedenen Nationalitäten, wohnen in Wuppertal. Ihr Armutsrisiko ist in den vergangenen Jahren gestiegen.

    "Viele leben hier in Parallelwelten. Doch die Grünflächen sind unsere Schmelztiegel. Hier sind alle gleich", sagt die 38-jährige Powerfrau. Die Natur offenbare sich als wahrer Ort, um Unterschiede in Sprache, Herkunft, Kultur, Religion, Tradition zu vergessen. Hier seien alle willkommen und akzeptiert, um ins Gespräch zu kommen. Hier mache man sich der Verantwortung für die Zukunft der Städte bewusst und entwickele gemeinsam Lösungen für Frieden, Klimagerechtigkeit und zum Erhalt der biologischen Vielfalt", sagt Eke-Schneider.


    Nur dieser Weg führt hinauf in den Friedensgarten: Burcu Eke-Schneider (vorn) und Johanna Dimmer sind Teil der Gemeinschaft, die sich für Frieden, Klimagerechtigkeit und Artenvielfalt
    einsetzt


    Grüner Schmelztiegel in der Stadtmitte



    Hier oben im Friedensgarten präsentiert sich ein Bild aus wilder Natur mit Efeu-Ranken, Komposthaufen, Totholz für Insekten und eine Fläche mit geordneten Pflanzreihen. Unter Einhaltung der Abstandsregeln wurden im Frühjahr Samen gesät für Kräuter, Kohl und Salate. "Gerade der Corona-Lockdown hat uns gezeigt, dass der Weg zur Natur der richtige ist, wir uns selbst gesund ernähren und sogar teilen können", hat Eke-Schneider erfahren. Die grüne Oase ist zum Zufluchtsort vor der Haustür geworden:






    Video ansehen 04:15


    Gemeinsame Gartenarbeit fördert die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund




    "Zucchini, Salat, Rucola, Zwiebeln, Auberginen, Gurken, Erbsen, Bohnen, Kürbisse", zählt Johanna Dimmer auf, "in einem Hochbeet wachsen Tomaten." Dimmer ist ganz in ihrem Element. Sie wuchs in Prag auf. Aber die Wochenenden verbrachte die Familie in der "Datscha" auf dem Land.


    Als Kind lernte sie, Gemüse und Obst anzubauen, das Geerntete zu schätzen, kochen und konservieren. Von den Erlebnissen zehrt sie heute: "Ich verbinde positive Erinnerungen und fühle mich meiner Familie sehr nah durch die Aktivitäten hier im Garten." Ihr Wissen und ihre Verbindung zur Natur gibt Johanna an ihren kleinen Sohn weiter und teilt es mit ihren Wuppertaler Freunden. Zehn sind an diesem Tag in den Garten gekommen. Einige haben im noch provisorischen Sitzkreis Tee und Kekse bereitgestellt.


    Gemeinsame Pflanzaktionen in solchen Parzellen fördern nicht nur das Miteinander, sie stärken die Zivilgesellschaft und tragen zur Sicherung der städtischen Nahrungsmittelversorgung, besagen Studien wie die des Fraunhofer-Instituts und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung.

    Teetrinken, Essen, Plaudern, Gemeinsamkeiten erkennen, Verbindungen schaffen, Freundschaften schließen: Das gehört zum Konzept des Städtischen Gärtnerns



    Auch Johannes hat das gemeinsame Gärtnern schätzen gelernt: "Draußen sein, das habe ich lange Zeit nur in Verbindung mit Fußball erlebt." Inzwischen genießt er die friedvolle Stille im Zentrum: "Das Gärtnern hat Potential." Für die 20 Jährige Studentin Ekimsu bietet die Gruppe Familienersatz. Die gleichaltrige Bengi Çiplak wuchs ohne eigenen Garten oder Balkon auf, sie hat sich bisher in der Glaubensgemeinschaft der Aleviten mit Jugendlichen beschäftigt.


    Nun plant sie hier im Grünen eine plastikfreie, nachhaltige Sitzecke: "Wir kommen alle aus unterschiedlichen Gegenden und bringen daher viele Ideen ein." Das Wort Migrant, schwarz, weiß mit Bezug auf die Hautfarbe oder die Nennung des Herkunftslandes - Begriffe, die stigmatisieren könnten, benutzen diese Wuppertaler bewusst nicht. "Die Sprache soll verbinden, nicht spalten", nennt Burcu Eke-Schneider den Grund.

    Salat und Schnittlauch - kleine Ernte im Balkonblumenkasten aus dem Dachgarten der Alevitischen Gemeinde Wuppertal



    Wunsch der Selbstversorgung als Folge der Corona-Pandemie
    Für Burcu Eke-Schneider ist dieser gemeinsame Garten oberhalb des Kulturzentrums "das Herz der Stadt", in dem neben prächtigen Pflanzen "Frieden und Liebe" gedeihen sollen. Deshalb hat die Ideengeberin ihn Friedensgarten genannt.

    Die Lokalpolitikerin Yazgülü Zeybek besucht den Dachgarten zum ersten Mal. Diese und weitere Garten-Initiativen findet sie großartig: "Gerade während des Corona-Lockdowns ist vielfach der Wunsch entstanden, selbst Obst und Gemüse anzubauen. Leute, die keinen eigenen Garten oder Balkon haben, können das nun in Gemeinschaft tun und sich austauschen." Für die Stadt sei es wichtig, eine "öffentliche, essbare" Stadt zu kreieren. "Wir unterstützen diese Projekte für Nachhaltigkeit und Diversität und wollen noch mehr Raum für solche Flächen schaffen", verspricht die Spitzenkandidatin von Bündnis 90/ Die Grünen im Stadtrat.


    Die städtischen Abfallwirtschaftsbetriebe stellen günstig Kompost und Pflanzerde zur Verfügung. Neben dem Friedensgarten gibt es in Wuppertal den Inselgarten, den Archegarten, den Honiggarten, die Pflanzbar, den Permakulturhof und viele mehr. Auf einem ehemaligen Bahngelände mit insgesamt ca. 60.000 Quadratmeter Fläche soll eine klimaneutrale Quartier-Farm entstehen, ein europaweit einzigartiges Projekt. Und im Utopiastadtgarten wenden die Macher die Aquaponik-Methode an. Beeinflusst werden die Wuppertaler Bewegungen von internationalen Urban Gardening-Projekten wie etwa in New York.



    Gärtnern und Natur erleben ist echte Leidenschaft von Alae (links), Anja und Waddii Serhane - hier im Kleingarten der Serhanes in Wuppertal


    Heimatgefühle und Herzen, die für die Natur schlagen
    Eine deutsche Erfindung ist der Schrebergarten. Kleine Gartenparzellen, auch Kleingartenkolonie genannt, sind besonders in Großstädten sehr gefragt. Sie entstanden auf Brachflächen, etwa in der Nähe von Eisenbahngelände. Allein in Wuppertal gibt es 7000 Schrebergärten, organisiert in 116 Vereinen. Bundesweit betätigen sich in 82 Prozent aller Kleingärtnervereine auch Migranten.



    "Multi-Kulti ist uns ein wichtiges Anliegen", sagt Fritz Ortmeier vomStadtverband der Gartenfreunde: "Alle Geschlechter haben die gleichen Rechte, aber Fahnenstangen sind verboten, und die deutsche Sprache zur Kommunikation ist uns wichtig."

    Anja und Waddii Serhane hatten Glück, konnten einen Gartenanteil pachten, einen Katzensprung von ihrer Wohnung entfernt. In der Kleingartenkolonie auf dem Berg, mit herrlichem Blick auf die Stadt, blühen Blumen üppig, Gemüse wächst in rauen Mengen, Insekten schwirren herum, Wildkräuter dürfen sprießen.


    "Die Passion kommt von mir", schwärmt Anja Serhane. "Mein Mann ist in Marokko in der Stadt aufgewachsen. Seine Großeltern hatten dort einen Selbstversorgergarten auf dem Land." Das Ehepaar strahlt um die Wette: "Inzwischen liebe ich die Berührung mit der Erde, zu sehen, wie sich Erde, Kompost, Kuhdünger, Pferdeäpfel mischen", sagt Waddii Serhane. Das pure Glück spricht aus seinen Augen.



    Anja Serhane schwebte zunächst ein Garten nur für Bienen und Hummeln vor. Auch mit dieser Leidenschaft hat sie ihren Mann infiziert: Drei Bienenvölker hält der Wirtschaftswissenschaftler - artgerecht: Den Honig dürfen die Tiere behalten. "Inzwischen bauen wir alles an, was im Bioladen teuer ist, Salat, Kräuter", sagt Anja Serhane und fügt hinzu: "Wir haben viel experimentiert, haben Schnecken- und Unkrautinvasionen erlebt. Seit wir Gärtnern ohne Umgraben, die No dig-Methode anwenden, Permakultur betreiben und ausschließlich ökologisches Saatgut verwenden, hat sich der Erfolg eingestellt."

    "Buddel dich fit": Gemeinsam etwas Produzieren, gemeinsam erleben - Jugendliche bepflanzen ein Hochbeet im "Interkulturellen urbanen Garten" der Islamischen Gemeinde Wuppertal



    "Buddel Dich fit" - im Moscheegarten



    Waddii Serhane leitet auch das Freizeitprojekt "Buddel dich fit" für Kinder und Jugendliche im interkulturellen Garten auf einem Moscheegelände und auf einem Spielplatz - mit fachlicher Unterstützung seiner Frau. Die 16-jährige Alae hat dafür in Hochbeeten Salat, Kräuter und Kürbisse gesät. "Im Winter schauen wir Filme über urbanes Gärtnern und Saatgut. Im Frühling säen wir und im Herbst teilen die Kinder die Ernte mit erwachsenen Gemeindemitgliedern. Das ist immer ein tolles Erlebnis", sagt Waddii. Und erinnert sich besonders an die Rückmeldung einer Jugendlichen, die zu ihm sagte: "Onkel, ich fühle mich bei der gemeinsamen Gartenarbeit wie in Marokko. Diese Bemerkung hat bei mir starke Gefühle ausgelöst und mich bestärkt, weiterzumachen."


    Anja und Waddii Serhane finden Erfüllung darin, ihre Erfahrungen und die Begeisterung für das ökologische Gärtnern weiterzugeben. Und Alae hat angefangen, auf dem Balkon zuhause Kräuter zu säen: "Mein Vater ist ganz begeistert: Nun ist er auf der Suche nach einem Schrebergarten."

    https://www.dw.com/de/wuppertal-perm...len/a-53898345
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Integration durch urbanes Gärtnern: Da wächst was zusammen

    Der Artikel beginnt ja schon mal mit einer dicken Lüge............

    "Die meisten Zuwanderer waren Bauern in der Türkei, in Spanien, Italien ehe sie nach 1955 als Gastarbeiter nach Deutschland kamen", erklärt Eke-Schneider. "Jetzt lebt die vierte Generation der Migranten hier und hat keine Ahnung mehr vom Landleben.
    ...es wird suggeriert, dass die in Deutschland lebenden Migranten praktisch seit 4 Generationen hier leben. Dem ist nicht so! Und Bauern waren die ersten Gastarbeiter auch nicht. Warum hätten sie ihre Scholle verlassen sollen?
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Integration durch urbanes Gärtnern: Da wächst was zusammen

    Das kommt davon, daß man sagt, die dümmsten Bauern fänden die dicksten Kartoffeln.
    Wenn man also genügend dumme Bauern ins Land holt, ist die reiche Ernte gesichert.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

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