Ein weiterer Positiv-Artikel:

Lampertheim „Sport und Flüchtlinge“ Freude über Zuwachs auf Seiten des Trainerteams und Interessierten
Fördergelder für integrative Projekte



Lampertheim.Sport und Integration – das passt einfach, findet Horst Schmitt. „Nirgendwo sonst geht Integration einfacher als beim Sport, in Vereinsstrukturen“, sagt der Fachdienstleiter für Soziales. Gemeinsam mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Marius Schmidt hat er sich deshalb vor vier Jahren in Lampertheim für das damals initiierte Landesförderprogramm „Sport und Flüchtlinge“ stark gemacht. Seitdem durfte die Verwaltung jährlich fünfstellige Beträge an Vereine weitergeben. In diesem Jahr ist die Spargelstadt sogar noch eine Förderstufe nach oben gerückt. 19 800 Euro stehen Sportvereinen noch bis Jahresende für integrative Projekte zur Verfügung.


Die Aufwertung hat zwei Gründe. Weil der Kreis Bergstraße seine Unterkünfte neu geordnet hat, leben wieder mehr Geflüchtete in Lampertheim. Zum Antragszeitpunkt im Januar 2019 wurden 509 Flüchtlinge gezählt. Im laufenden Jahr hat sich die Zahl auf bislang 668 Personen erhöht. Dadurch verteilt das Land etwa 2500 Euro mehr. Schwerer wiegt aber das ehrenamtliche Engagement in der Spargelstadt selbst. Neben „Sportcoach“ Marius Schmidt, der das Programm koordiniert, gibt es nun mit Lancine Diallo einen zweiten Ansprechpartner. Und das ist eine wahre Erfolgsgeschichte. Als gebürtiger Guineer (Westafrika) profitierte Diallo einst selbst von dem Programm. Er fand Halt beim Fitnesstraining des Kanu-Clubs. Inzwischen hat der junge Mann sogar eine Übungsleiter-Lizenz erworben und absolviert, sobald es die Corona-Pandemie zulässt, die Grundausbildung zum zweiten Sportcoach. Dann wollen Schmidt und Diallo als Tandem auftreten.


„Er stärkt die interkulturelle Komponente und hat, gerade sprachlich, noch mal einen ganz anderen Zugang zu Geflüchteten“, freute sich Marius Schmidt beim Pressegespräch über die Verstärkung. Dem Land ist der Zuwachs eine Mehrsumme von nochmals fast 5000 Euro im Vergleich zum Vorjahr wert. Die Verantwortlichen hoffen nun auf rege Teilnahme und Ideenreichtum. Förderberechtigt sei prinzipiell jeder Sportverein. Unter integrative Projekte können dabei Sachmittel vom Basketballkorb bis zur Tischtennisplatte genau wie das Bezahlen von Übungsleiter-Stunden fallen. Schmidt und Schmitt versprachen, großzügig mit Anträgen umgehen zu wollen und möglichst viele Projekte zu unterstützen. „Eine hohe Förderquote ist auch in unserem Interesse, aber eine integrative Komponente muss der Idee schon zugrunde liegen“, erklärte Horst Schmitt. Sollten die Mittel bis zum 31. Dezember nicht gänzlich ausgeschöpft sein, wollen die Verantwortlichen das Geld wie schon in der Vergangenheit für freie Sportangebote wie auf dem Bolzplatz in Rosengarten nutzen. „Vereine gehen aber vor“, stellte Schmidt klar.


Für den Ersten Stadtrat Jens Klingler ist das ein wichtiges Signal an die Ehrenamtlichen. „Hinter den Vereinen liegen sehr schwere Monate, auch die kommenden werden nicht unbedingt einfacher“, betonte er. Es brauche nun viel Kraft und Ideenreichtum, um neue Möglichkeiten aufzutun. „Da wollen wir ansetzen und helfen. Das ist zwar keine Corona-Hilfe“, so Klingler, „trotzdem ist es eine Chance, die Sportvereine in dieser schwierigen Phase zu unterstützen“.

Vereinsvertreter können sich formlos an Marius Schmidt (mariusschmidt77@gmail.com) oder Horst Schmitt (horst.schmitt@lampertheim.de) wenden

https://www.morgenweb.de/suedhessen-...d,1649504.html