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    Hamado Dipama Anti-Rassismus-Aktivist: "In Bogenhausen bekommt man andere Blicke als im Westend"

    AZ-Interview mit Hamado Dipama Anti-Rassismus-Aktivist: "In Bogenhausen bekommt man andere Blicke als im Westend"





    Anti-Rassismus-Aktivist Hamado Dipama.




    Anti-Rassismus-Aktivist Hamado Dipama über die Unterschiede von Bogenhausen und dem Westend, Münchner Lehrer und die aktuellen Demos.









    AZ-Interview mit Hamado Dipama: Er kam 2002 als Flüchtling aus Burkina Faso nach München und ist seitdem gegen Rassismus engagiert.







    AZ: Aktuell blicken alle auf die USA und kritisieren die dortige Polizeigewalt. Oft liest man, der Rassismus der dortigen Polizei sei ein spezifisch amerikanisches Problem. Würden Sie dem zustimmen?
    HAMADO DIPAMA: Nein. Rassismus und Polizeigewalt sind auch hier ein großes Problem. Auch in Deutschland haben wir viele, viele Menschen an rassistische Polizeigewalt verloren. Ich berate für das "Netzwerk Rassismus und Diskriminierung" ehrenamtlich Menschen, die von Rassismus betroffen sind. Und da melden sich sehr viele, die Probleme mit rassistischer Polizeigewalt oder -kontrollen haben.





    Ein Beispiel?

    Kürzlich hat mich ein junger Mann aus einem Bus von Berlin nach München angerufen, er war ganz aufgeregt. Der hat erzählt: Irgendwo auf der Strecke hat der Bus angehalten und die Polizei ist eingestiegen. Der einzige, der seinen Ausweis vorzeigen musste, war er. Als die Polizei seinen Ausweis kontrolliert hatte, sagte der eine Beamte zu ihm: „Du hast sicher was dabei.“ Und dann haben sie ihn auf Drogen kontrolliert. Der ganze Bus hat zugesehen, wie er komplett durchsucht wurde. Als sie nichts gefunden haben, sind sie wieder gegangen. Einige Leute im Bus haben, nachdem die Polizei weg war, ihn angesprochen, dass sie die Kontrolle auch nicht in Ordnung fanden und ihm ihre Nummer gegeben. Er war so aufgeregt, dass er von der Busstation nicht nach Hause, sondern direkt zu mir in die Beratung gefahren ist. Wir haben gemeinsam Anzeige erstattet.







    "In Bogenhausen bekommt man andere Blicke als im Westend"

    Sind Probleme mit der Polizei der häufigste Grund, in Ihre Beratung zu kommen?
    Polizeigewalt gehört auf jeden Fall zu den häufigeren Gründen. Aber auch Angriffe auf der Straße und am Arbeitsplatz spielen eine Rolle. Aktuell berate ich eine Gruppe von Geflüchteten aus dem Ankerzentrum in Waldkraiburg. Als dort eine schwarze Afrikanerin Corona-positiv getestet wurde, hat die Heimleitung einfach über 40 Geflüchtete ausschließlich aus der Subsahara Afrikas unter Quarantäne gestellt. Nicht alle Betroffenen bestätigen, diese kranke Person zu kennen oder Kontakt mit ihr gehabt zu haben, zumindest nicht mehr als alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner des Ankerzentrums Waldkraiburg. Dort nutzen alle gemeinsam eine Kantine, sanitäre Anlagen und weitere gemeinschaftliche Teile des Gebäudes. Sogar die nicht aus Afrika stammenden Partnerinnen und Partner von den Betroffenen wurden von der Quarantäne nicht berührt. Wenn das nicht Rassismus ist – was dann?






    Gibt es Orte in München, an denen der Rassismus greifbarer ist als anderswo?
    Naja, in Bogenhausen bekommt man natürlich ganz andere Blicke als im Westend. Eigentlich in den meisten reichen Vierteln, Bogenhausen, Grünwald, da wird man sehr schnell schief angeschaut. Und dann gibt es Orte wie beispielsweise den Hauptbahnhof, an dem auch viel tätlicher Rassismus stattfindet, wo Leute angegriffen werden, Roma zum Beispiel. Dort gibt es auch viele Polizeikontrollen. Und schwarze Menschen werden oft einfach pauschal als Drogendealer oder kriminell abgestempelt. Ich bin auch schon einmal von einem weißen Mann angesprochen worden, der von mir Drogen kaufen wollte. Wie kommt er darauf, dass ich Drogen habe?




    "Rassismus ist auf dem Wohnungsmarkt sehr stark"

    Sie haben gegen einen Vermieter in Augsburg geklagt, weil der in seiner Wohnungsanzeige geschrieben hatte, er wolle "nur Deutsche" als Mieter.
    Es ist traurige Realität, dass der Rassismus auf dem Wohnungsmarkt sehr stark ist. Bei mir reichen oft der Name oder der Akzent, um abgelehnt zu werden. Bei der Wohnungssuche in Augsburg, bekam ich ja vom Vermieter als erste Frage: "Sind Sie Ausländer?" Als ich ihn gefragt habe, was das bitte mit der Wohnung zu tun hat, hat er aufgelegt. Das sind keine Einzelfälle, sondern dahinter steht ein strukturelles Problem. Der Rassismus ist in Deutschland tief institutionell verankert.






    Gibt es Institutionen in München, in denen das besonders spürbar wird?
    Sehr stark spürt man das natürlich bei der Polizei. Aber auch in vielen anderen Institutionen, vor Gericht, im Stadtrat, in der Bildung. Ich meine, in München haben über 40 Prozent der Menschen eine Migrationsgeschichte. Und jetzt zählen Sie mal: Wie viele Gewählte im Stadtrat haben eine Migrationsbiografie oder sind als Nicht-Weiße drin? Wie viele Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationsbiografie haben wir in den Münchner Schulen? Das sind diese Mechanismen, die sich überall durchziehen, von der untersten bis auf die oberste Ebene.




    "Es ist sauwichtig, dass nicht nur die Betroffenen demonstrieren gehen"

    Was raten Sie den Betroffenen in Ihrer Beratung?
    Wenn dir etwas rassistisch vorkommt, ist es das meistens auch. Oft fangen Betroffene aus Selbstschutz an, eine Akzeptanz aufzubauen, im Sinne von: „Eigentlich ist das beleidigend, aber ich nehme es mal als Spaß.“ Was da helfen kann, ist, wenn man sich klar macht, dass man nicht selber gemeint ist. Nicht ich, Hamado, werde hier beleidigt. Sondern die Person vor mir hat ein Problem, weil sie immer noch nicht erkannt hat, dass es falsch ist, Menschen über ihre Hautfarbe zu definieren. Nicht ich bin das Problem, sondern mein Gegenüber. Was können Menschen tun, die nicht von Rassismus betroffen sind, aber helfen wollen?
    Das Wichtigste ist es, solidarisch zu sein. Zivilcourage zu zeigen. Das fehlt mir oft. Zum Beispiel bei dem jungen Mann aus dem Bus, von dem ich erzählt habe: Es ist gut, dass Leute ihm ihre Nummer aufgeschrieben haben, um für ihn auszusagen, wenn es nötig wird. Aber ich hätte es hilfreicher gefunden, wenn sie sich gleich eingemischt hätten. Wenn sie der Polizei gezeigt hätten, dass es gerade nicht in Ordnung ist oder war und den jungen Mann zumindest gefragt hätten, ob er Unterstützung brauche. Um ihm zu zeigen: Er ist nicht alleine. Es reicht nämlich nicht, gegen Rassismus zu sein. Man muss auch rassismuskritisch sein. Eigene Privilegien erkennen.


    Aktuell gibt es Demos in München, die sich mit den Protesten in den USA solidarisieren und an denen viele weiße Deutsche teilnehmen. Finden Sie das gut?
    Natürlich! Es ist sauwichtig, dass nicht nur Betroffene auf die Straße gehen, sondern, dass das als gesamtgesellschaftliches Problem gesehen wird. Es reicht aber nicht, mal ein Schild hochzuhalten oder einen Facebook-Post zu schreiben. Solidarität heißt auch, die tatsächlichen Bewegungen von Betroffenen zu unterstützen. Es gibt viele Organisationen, die Unterstützung gut brauchen können. Zum Beispiel das "Netzwerk gegen Rassismus und Diskriminierung", in dem ich aktiv bin. Wenn wir die Situation verändern wollen, ist Solidarität eines der wichtigsten Mittel.

    Hinweis der Redaktion: Aufgrund der Tatsache, dass ein bedeutender Großteil der Kommentare unter diesem Artikel rassistisch und strafrechtlich relevant ist, haben wir uns entschlossen, die Kommentarfunktion nachträglich zu sperren. Wir bedauern sehr, dass zu diesem Thema offenbar keine sachliche Diskussion möglich ist.

    https://www.abendzeitung-muenchen.de...c42724802.html
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Hamado Dipama Anti-Rassismus-Aktivist: "In Bogenhausen bekommt man andere Blicke als im Westend"

    Hamado Dipama: Er kam 2002 als Flüchtling aus Burkina Faso
    Er musste nicht herkommen, hätte in ein Land gehen können, wo es keine Rassisten gibt.

    Kürzlich hat mich ein junger Mann aus einem Bus von Berlin nach München angerufen, er war ganz aufgeregt. Der hat erzählt: Irgendwo auf der Strecke hat der Bus angehalten und die Polizei ist eingestiegen. Der einzige, der seinen Ausweis vorzeigen musste, war er. ...
    Angesichts der Kriminalitätsstatistiken ist das kein Rassismus, sondern ein begründeter Verdacht.


    . Rassismus und Polizeigewalt sind auch hier ein großes Problem. Auch in Deutschland haben wir viele, viele Menschen an rassistische Polizeigewalt verloren.
    Hunderte, Tausende? Nein, mit Sicherheit nicht. Der Kerl lügt.

    Der Rassismus ist in Deutschland tief institutionell verankert.






    Gibt es Institutionen in München, in denen das besonders spürbar wird?
    Sehr stark spürt man das natürlich bei der Polizei. Aber auch in vielen anderen Institutionen, vor Gericht, im Stadtrat, in der Bildung. Ich meine, in München haben über 40 Prozent der Menschen eine Migrationsgeschichte. Und jetzt zählen Sie mal: Wie viele Gewählte im Stadtrat haben eine Migrationsbiografie oder sind als Nicht-Weiße drin? Wie viele Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationsbiografie haben wir in den Münchner Schulen? Das sind diese Mechanismen, die sich überall durchziehen, von der untersten bis auf die oberste Ebene.

    Dummes Gerede! Nicht jeder dieser Migranten ist qualifiziert und angesichts des dummen Gequatsches dieses Afrikaners sage ich Gottseidank sind nicht einmal so viele Leute zu finden, dass die unseligen Quoten
    erfüllt werden.

    Hinweis der Redaktion: Aufgrund der Tatsache, dass ein bedeutender Großteil der Kommentare unter diesem Artikel rassistisch und strafrechtlich relevant ist, haben wir uns entschlossen, die Kommentarfunktion nachträglich zu sperren.
    Das glaube ich gerne. Wem bei derartigem Blödsinn nicht der Hut hochgeht, der muss schon die Grünen wählen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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