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  1. #201
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    AW: 70 Jahre ARD: Lügen, tricksen, manipulieren

    Mehrheit in Nordrhein-Westfalen lehnt Öffentlich-Rechtliche ab
    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat nur eine geringe Akzeptanz bei den Einwohnern von Nordrhein-Westfalen. So wünschen 35 Prozent von ihnen dessen ersatzlose Streichung und weitere 39 Prozent eine Einschränkung von ARD und Co. in Form eines geringeren Rundfunkbeitrages, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der AfD-Landtagsfraktion ergab.

    Demnach wollen nur 15 Prozent den Status quo beibehalten und lediglich drei Prozent sprechen sich für einen Ausbau der Programme aus. Für die Erhebung wurden in der zweiten Oktoberwoche 1.000 Personen in dem Bundesland befragt.
    Der Vize-Fraktionsvorsitzende der AfD-Landtagsfraktion, Sven Tritschler, wies angesichts des geringen Rückhalts der Öffentlich-Rechtlichen in der Bevölkerung auf Aufreger des WDR hin. „Die Skandale und Geschmacklosigkeiten beim WDR lassen die Akzeptanz der Bürger immer mehr schwinden. Ich erinnere nur an Georg Thiel, der ein halbes Jahr im Gefängnis saß, weil er seinen Rundfunkbeitrag nicht zahlen wollte. Oder an Nemi El-Hassan, die Islamistin, die zunächst ‘Quarks’ moderieren sollte und jetzt wohl ‘vorerst’ hinter der Kamera versteckt wird. Oder an den WDR-Kinderchor, der die Omas zu ‘Umweltsäuen’ machte.“

    ARD-Chef Buhrow ist für Meinungsvielfalt in Öffentlich-Rechtlichen
    Zugleich beklagte der Parlamentarier die politische Schlagseite des WDR. Daher sei es „den Bürgern nicht mehr zuzumuten, diesen milliardenschweren Apparat zu finanzieren“.

    Erst Mitte Oktober hatte ARD-Chef Tom Buhrow in einem Gastbeitrag für die Zeit mehr Meinungsvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gefordert. „Debatten zu allen Themen sollten in allen Programmen und Angeboten fair und respektvoll geführt werden können. Die Gesellschaft braucht mehr kontroverse, unbequeme Meinungen und robuste und freie Kommunikationsräume.“

    https://jungefreiheit.de/kultur/medi...rechtliche-ab/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #202
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    AW: 70 Jahre ARD: Lügen, tricksen, manipulieren

    ARD-Chef Buhrow ist für Meinungsvielfalt in Öffentlich-Rechtlichen
    Worte, nichts als Worte!
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  3. #203
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    AW: 70 Jahre ARD: Lügen, tricksen, manipulieren

    Zitat Zitat von Cherusker Beitrag anzeigen
    Worte, nichts als Worte!
    Sieh es einmal anders: Auch die von Buhrow präferierten Meinungen sind so vielfältig wie die Themenfelder: Eine Meinung zu Kernkraftwerken, eine Meinung zu erneuerbaren Energien, eine Meinung zur Flüchtlingspolitik, eine Meinung zu den Corona-Maßnahmen,

    aber immer nur 1 Meinung!

    Die Vielfältigkeit der einen (1) Meinungen..
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  4. #204
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    AW: 70 Jahre ARD: Lügen, tricksen, manipulieren

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Sieh es einmal anders: Auch die von Buhrow präferierten Meinungen sind so vielfältig wie die Themenfelder: Eine Meinung zu Kernkraftwerken, eine Meinung zu erneuerbaren Energien, eine Meinung zur Flüchtlingspolitik, eine Meinung zu den Corona-Maßnahmen,

    aber immer nur 1 Meinung!

    Die Vielfältigkeit der einen (1) Meinungen..
    Ist das die neue Definition der „Einigkeit" aus „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland"?
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  5. #205
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    AW: 70 Jahre ARD: Lügen, tricksen, manipulieren

    SKURRILE FORDERUNG BEI ARD&ZDF-SENDER
    Zuschauer sollen sich
    für ihre Hautfarbe schämen
    Migrationsexpertin warnt: Dahinter verbirgt sich eine gefährliche Ideologie


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    Riesen-Wirbel um einen Beitrag der Öffentlich-Rechtlichen auf Social Media!

    In einem Instagram-Post des „Funk“-Kanals – einem Online-Projekt für junge Menschen von ARD und ZDF – werden die Zuschauer aufgefordert, sich wegen ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe und ihrer sexueller Orientierung infrage zu stellen. Erschienen ist der Post auf dem Account „Mädelsabende“.

    Hier veröffentlichte der „Funk“-Kanal eine Tabelle, mit der man die eigenen „Privilegien checken“ soll. Das Prinzip: Je mehr vermeintliche Vorteile man genießt – etwa „weiß“, „heterosexuell“, „christlich/atheistisch“ oder ein „Mann“ zu sein – desto besser sei die Stellung in der Gesellschaft und desto mehr solle man über seine vermeintlichen „Privilegien“ nachdenken.

    ► Oder anders gesprochen: Man soll sich für seine Hautfarbe und sein Geschlecht schämen.

    Die Begründung laut des Beitrages: Wer etwa „weiß“ oder „männlich“ sei, profitiere von einer „Machtposition“, die man sich besser „bewusst macht“, um sich für „diskriminierte Minderheiten“ einzusetzen.
    Migrationsexpertin Dr. Sandra Kostner warnt auf BILD-Anfrage vor einer Ideologie: „Solche Checklisten zeigen, wie verbreitet die Critical Race Theory (CRT) inzwischen auch in Deutschland ist. Die funktioniert einfach: Menschen sind aufgrund von Merkmalen wie Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Religion entweder privilegiert oder nicht.“

    ► Aber: Das hat nichts mit der Realität zu tun.

    Kostner erklärt: „Wenn es stimmen würde, dass Nichtweiße gegenüber Weißen grundsätzlich und allein aufgrund ihrer Hautfarbe benachteiligt wären, müssten überall Weiße erfolgreicher sein, und das in allen Bereichen des Lebens.“ Das sei aber nicht der Fall.
    Denn: „Weiße sind in den USA zwar in den Bereichen Bildung, Job und Einkommen erfolgreicher als Afroamerikaner. Aber Einwanderer aus Subsahara-Afrika sind erfolgreicher als Weiße. Einwanderer aus Indien sind sogar viel erfolgreicher als Weiße.“

    ► Die Hauptgründe für die schlechtere berufliche Lage von „nichtweißen“ Einwanderern seien „Sprache, Bildung, Ausbildung und die Verwertbarkeit beruflicher Erfahrungen aus dem Herkunftsland in Deutschland“, sagt Kostner.

    UND: „Verbessern lässt sich die Lage nicht dadurch, dass sich Menschen ihrer Privilegien bewusst werden, sondern nur durch bessere Bildung und Ausbildung sowie durch eine fachkräfteorientierte Migrationspolitik.“

    https://www.bild.de/politik/inland/p...2526.bild.html
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  6. #206
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    AW: 70 Jahre ARD: Lügen, tricksen, manipulieren

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    UND: „Verbessern lässt sich die Lage nicht dadurch, dass sich Menschen ihrer Privilegien bewusst werden, sondern nur durch bessere Bildung und Ausbildung sowie durch eine fachkräfteorientierte Migrationspolitik.“
    in Deutschland.

    Und damit stellt sich die Frage, warum hier "bessere Bildung" genannt wird und nicht einfach nur Bildung:" .... sondern nur durch" "Bildung und Ausbildung sowie durch eine fachkräfteorientierte Migrationspolitik"?

    Soll das etwa heißen, unsere Bildung sei nicht gut genug, obwohl sie doch besser ist als die Bildung der Migranten in den Heimatländern und ausreichend für Fachkräfte? Oder heißt dies, dass die Migranten eine bessere Bildung als die Einheimischen erhalten sollen, sozusagen eine Besserstellung in der Schul- und Ausbildung erfahren sollen?
    Geändert von Turmfalke (23.10.2021 um 01:39 Uhr)
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  7. #207
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    AW: 70 Jahre ARD: Lügen, tricksen, manipulieren

    ARD-aktuell sieht Armut und Zukunftsangst nur in Russland und China
    Langsam, aber stetig geht es abwärts. Jeder, der nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde, spürt es schon: Inflationäre Preisentwicklung für Waren und Dienstleistungen des Alltagsbedarfs lassen unsere materiellen Lebensgrundlagen erodieren. Der Trend zur Altersarmut nimmt zu, das Gefälle zwischen Arm und Reich wird immer krasser. Unser Gemeinwesen passt damit vorzüglich in die "westliche Wertegemeinschaft". Dass deren "Werte" börsennotiert sind, versteht sich von selbst.
    Der Problemkreis "Soziales" steht zwar weit oben auf Platz 3 im Katalog der wichtigsten Informationsbedürfnisse des Bundesbürgers. Die Tagesschau geht trotzdem nur luschig mit dessen Sorgen um, ohne jegliches Engagement. Das lässt sich auf ihrer Internetseite per Suchfunktion mit dem Stichwort "Lebenshaltungskosten" beispielhaft ablesen. Selbst mäßig anspruchsvolle Kabarettsendungen sind diesbezüglich informativer als die Angebote von ARD-aktuell:

    "Obst ist 15,1 % teurer geworden. Der Lebensmittel-Tagessatz für Hartz IV-Empfänger beträgt 5,07 Euro. Ab 2022 gibt es 0,76 % mehr Hartz – bei fast 5 % Inflationsrate. Finden Sie den Fehler!"

    Beschlossen sind vom Januar 2022 an monatlich 3 Euro(!) mehr für die Ärmsten unter uns. Die nächste Erhöhung sollte zwei Jahre später kommen. Das Hartz-IV-Geld wird aber von der kommenden Regierungsmehrheit vielleicht schon vorher in ein "Bürgergeld" umgewandelt. Auf dieser Wassersuppe werden letztlich zwar nicht mehr Fettaugen schwimmen. Jedoch lässt sie sich unter dem neuen Namen besser als soziale Wohltat ausgeben. Er klingt fast so schön wie die Behauptung, Kanzler-Anwärter Scholz habe eine schneeweiße Weste, Lindner sei sozial gesinnt und Annalena habe mehr intellektuellen Anspruch, als den Baerbock der Woche zu schießen.
    "Inflationsrate fünf Prozent" ist keine satirische Übertreibung. Der Rücktritt des Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann wird als böses Vorzeichen einer erheblich größeren Geldentwertung erachtet. Nur hat die Tagesschau das bisher nicht aufgegriffen.

    Es stimmt, noch rangiert das Thema "Corona" im Informationsbedürfnis der Bürger höher als die Sozialdaten. Allerdings wird es von ARD-aktuell nur mit schwerer Schlagseite abgehandelt. Da wird gegen Impfgegner zu Felde gezogen, als seien die ernstlich eine gesellschaftliche Gefahr. Entsprechend stark die regierungshörige Wortwahl gegen Kritik am Impfprogramm: "Fake News", "Verschwörungstheoretiker", "Angstmacher", "Rechtsextreme" usw. Die miese Form der Meinungsmache kommt bei der ARD auch noch im Gewand seriöser Erkenntnissuche daher, als Tagesschau-"Faktenfinder".

    Absurde Schieflage

    Andere Themen, die das tatsächliche Interesse der Bevölkerungsmehrheit und ihre Lage betreffen, werden entsprechend vernachlässigt oder nur verkürzt behandelt, somit systematisch der öffentlichen Aufmerksamkeit und der notwendigen gesellschaftlichen Debatte entzogen – als böten Grafiken über faule COVID-19-Inzidenz-Statistiken einen tauglichen Ersatz für umfassende Informationen über die angegriffenen Standards unseres Sozialstaats. Die Schieflage des Diskurses ist geradezu absurd.

    Gebetsmühlenartig wird in den Tagesschau-Börsenberichten behauptet, die gegenwärtige Inflation sei wahrscheinlich nur vorübergehend, im kommenden Jahr werde sich alles wieder aufs gewohnt niedrige Maß einpendeln. Wer's glaubt... In Verbindung mit fortschreitender Armut, Mini-Renten, Wohnungsnot, Mietpreisexplosion, statistisch absichtlich ignorierter Arbeitslosigkeit und gravierenden Strukturveränderungen auf dem "Arbeitsmarkt" erzeugt die Preissteigerung Unsicherheit und Zukunftsängste. Diese Problematik endlich und gemäß mehrheitlichem Zuschauerbedürfnis ins Zentrum informativer Berichterstattung zu stellen hieße für die Tagesschau jedoch, sich mit den politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern anzulegen – mit den "Eliten" der Politik und den Geld-Mächtigen unserer "freien Marktwirtschaft".
    Die wünschen keine Schlaglichter auf die Trümmerhaufen des einstigen Wohlfahrtsstaates. Es gilt das Bild von den blühenden Landschaften, basta.

    Sozialkritische, aufklärerische Informationsarbeit will und schafft ARD-aktuell nicht (mehr). Die nach wie vor wichtigste deutsche Nachrichtenredaktion ist meilenweit davon entfernt, sich – auftragsgemäß – als Anwalt der Öffentlichkeit gegenüber Politik und Wirtschaft zu verstehen. Vor einem Dreivierteljahrhundert forderte der BBC-Journalist Hugh Carleton Greene von den deutschen Nachkriegs-Journalisten noch Aufklärungsarbeit, Zivilcourage und Respektlosigkeit gegenüber den Regierenden:

    "Glaubt nie, was sie sagen!"

    Dieses grundsätzliche journalistische Konzept ist dem kollektiven Gedächtnis jedoch längst entwunden. An Greene, den von der britischen Militärregierung eingesetzten ersten Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR), erinnert heute nur noch der Straßenname an der Einfahrt zum Gelände des NDR-Fernsehens in Hamburg-Lokstedt. Dort liegen auch die Büros und Studios der Tagesschau.

    Postenjäger statt Sachwalter

    Dass ARD-aktuell nichts, aber auch gar nichts von Greenes Empfehlungen befolgt, zeigte sich kürzlich wieder in den Nachrichten über die Sondierungsgespräche der "Ampel"-Leuchten, obszön unverhüllt: Die Möchtegern-Koalitionäre hatten sich während ihrer Posten-Pirsch auch über die Rentensicherung ausgetauscht. Auf ihrem antisozialen Propaganda-Niveau rapportierte ARD-aktuell:

    "So wie es ist, kann es nicht bleiben – in Anlehnung an einen Wahlkampfslogan der FDP könnte man das über die Rente sagen ... Denn die Bevölkerungsentwicklung ist eindeutig: Wegen der steigenden Lebenserwartung wird die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung immer schwieriger …"

    Dass über andere Beitragsmodelle zur Finanzierung der gesetzlichen Rente (beispielsweise ohne Beitragsbemessungsgrenzen und unter Berücksichtigung aller Einkünfte, nicht bloß der Arbeitseinkommen) offenkundig überhaupt nicht diskutiert worden war, wurde verschwiegen. Die ARD-aktuell-Journalisten bliesen lieber gleich in das Horn derjenigen, denen gleichgültig ist, dass Millionen Mitmenschen kein sozial abgesichertes Leben im Alter führen können.
    Unsere Spitzenjournalisten konfrontieren die politischen Rosstäuscher und Trickser nicht mit gegenläufigen Rentenkonzepten, auch nicht mit solchen, die sich im europäischen Ausland als erfolgreich erwiesen haben. Sie plappern nur den einfallslosen Spruch nach, dass künftig immer weniger junge Arbeitnehmer immer mehr und älter werdende Rentner zu finanzieren hätten und die öffentlichen Kassen mit dem Sozialausgleich bald überfordert seien. Damit rechtfertigen sie indirekt die Beutetour, auf der sich die Renten-Privatisierer gerade wieder befinden.

    Der Publizist Albrecht Müller, zu Regierungszeiten Willy Brandts und Helmut Schmidts Leiter des Planungsstabes in Bundeskanzleramt und heute Herausgeber der NachDenkSeiten, hat kürzlich zu den fälschlichen und desinformativen Verlautbarungen angemerkt:

    "Nichts von den Behauptungen zur demographischen Entwicklung und zur Altersvorsorge ist wahr. Sie haben sich allein deshalb durchgesetzt, weil sie ständig wiederholt werden und aus verschiedenen Ecken auf uns eindringen. Es sind Musterbeispiele für die Möglichkeit totaler Meinungsmache und für die politische und finanzielle Wirksamkeit einer solchen Meinungsmache."

    ARD-aktuell, Inhaber der Deutungshoheit in der Nachrichtenwelt, ignoriert solche Feststellungen, anstatt sich sachlich damit auseinanderzusetzen, sie mit den Statements der Parteipolitiker und der "Sachverständigen" abzugleichen, dieser der Versicherungswirtschaft innig verbundenen Gutachter und Lobbyisten.
    Geraffelhüscht statt informiert

    Ein offener Diskurs über Wege zur gesicherten Altersversorgung findet nicht statt. ARD-aktuell trägt vielmehr dazu dabei, dass Scheinargumente die bewusst verengte Debatte beherrschen. Es lässt parteiische, voreingenommene Berater wie Bernd Raffelhüschen zu Wort kommen. Dem Herrn Professor beliebt, als unabhängiger Experte aufzutreten, ohne seine sehr geldwerte Verbindung zur Versicherungswirtschaft erkennen zu lassen. Typisch seine demagogische "Entweder-oder"-Sichtweise, die keine Alternativen oder Kompromisse wahrzunehmen erlaubt: Wenn das Renteneintrittsalter nicht weiter erhöht werde, müsse die Bundesregierung

    "entweder die Beitragssätze für die Rentenkasse auf fast 28 Prozent anheben oder den Bundeszuschuss aus Steuermitteln extrem erhöhen".

    Mit Verlaub: Verarschen kann sich Otto Normalverbraucher selbst, auch ohne professorale Handreichung. Die Verpflichtung der Tagesschau zu "sachlicher, vollständiger und umfassender Berichterstattung" nach "anerkannten journalistischen Grundsätzen" wird mit solchen demagogischen Exzessen missachtet. Die Tagesschau informiert zudem nicht umfassend und fortlaufend über die besser finanzierten und sozialer ausgestalteten Rentensysteme in anderen Ländern (Schweiz, Österreich). Deshalb können die Abbrucharbeiten an unserem System der umlagefinanzierten gesetzlichen Rente weitgehend ungestört fortgesetzt werden.

    Die österreichischen Sozialversicherungsbeiträge sind beispielsweise – trotz des etwas höheren Rentenbeitrags – insgesamt niedriger als die deutschen, wegen der günstigen Krankenversicherungskosten und nicht erforderlicher Pflegeversicherungsbeiträge. Im Nachrichtenangebot des MDR kann man es nachlesen, von der Tagesschau erfährt man nicht, was in unserem südlichen Nachbarland an Sozialstaatlichkeit geschaffen wurde:

    "Der Beitragssatz liegt seit 1988 unverändert bei 22,8 Prozent, wobei die Arbeitgeber für 12,55 Prozent aufkommen, die Arbeitnehmer für 10,25 Prozent. Die durchschnittliche Bruttorente liegt in Österreich bei 2 214,73 Euro. (... ) In Deutschland kommt der Standard-Rentner nach 45 Beitragsjahren nur auf 1 418,80 Euro, rund 800 Euro im Monat weniger. (... ) Das Rentenniveau (nach 45 Beitragsjahren) liegt in Österreich bei 80 Prozent, in Deutschland bei 48,2 Prozent."

    Bemerkenswert: Die Arbeitgeber haben einen 2,3 Prozent höheren Rentenbeitrag zu zahlen als die Arbeitnehmer. Trotzdem ist die österreichische Wirtschaft nicht untergegangen. Ergänzend sei noch angemerkt, dass in unserem südlichen Nachbarland das Renteneintrittsalter mit 65 Jahren niedriger liegt als bei uns. Von "Rente ab 70" wagt dort keiner zu reden.
    Die schiere Heuchelei

    Die letzte für den lehrreichen Vergleich halbwegs brauchbare Information über das österreichische Rentenmodell erschien auf tagesschau.de vor mehr als fünf Jahren. Dabei ist nicht nur der Fachwelt durchaus klar, dass leistungsstarke öffentliche Rentensysteme gut finanzierbar sind, aber die privatwirtschaftliche Rentenfinanzierung letztlich in eine Sackgasse führt und bisher immer im Desaster endete.

    Den Bundespolitikern scheint das Wohlergehen der Rentnergeneration trotz aller Heucheleien relativ gleichgültig zu sein. Besonders deutlich manifestiert sich das in der nun schon 30 Jahre dauernden Benachteiligung der ostdeutschen Rentnerinnen und Rentner. Das ungleiche Rentenniveau in Ost und West ist, wenn man die per Treuhand-Enteignungen abgesahnten DDR-Milliardenwerte bedenkt, objektiv nie begründbar gewesen. Besonders drastisch ist die fortwährende Benachteiligung geschiedener Frauen. Aber es zeichnet sich bereits ab, dass auch die Gender-Grünen daran nichts ändern werden.

    Unverdrossen heucheln die Bauernfänger der in Aussicht genommenen "Ampel"-Koalition soziales Engagement für die Altersversorgung. Die Tagesschau macht daraus "Nachrichten", ohne jeden Hinweis auf die Konsequenzen der "neuen" Finanzierungsidee für die gesetzliche Rente:

    "Wir werden die gesetzliche Rente stärken und das Mindestrentenniveau von 48 Prozent sichern. Es wird (... ) keine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters geben. Um diese Zusage generationengerecht abzusichern, werden wir (... ) in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung einsteigen. (... ) Wir werden der Deutschen Rentenversicherung auch ermöglichen, ihre Reserven am Kapitalmarkt reguliert anzulegen."

    Rentenrücklage als Spekulationsmasse

    Mit anderen Worten: Die Rentenversicherung soll aufgefordert werden, mit Beitragsgeldern aus ihrer Rücklage an der Börse zu zocken. Das ist ein sozialethischer Offenbarungseid. Die aus der neoliberalen Kloake abgefischte Idee hatte der Bochumer Soziologe Martin Werding im Auftrag der FDP in einem ihr gefälligen Gutachten ausgebreitet. Es ist nur noch vergleichbar mit dem von Friedrich Merz (CDU) propagierten Vorschlag, die Bürger sollten nach US-Vorbild ihre Altersversorgung gefälligst selbst regeln, mittels Aktienanlagen.

    Dass hier ein rentenpolitisches Vabanquespiel eröffnet wird, verschweigt die Tagesschau sträflich. Die Öffentlichkeit soll sich nicht beunruhigen. Politiker und ihre akademischen Wasserträger genießen unbefristete Schonzeit.
    Statt eigenständiger kritischer Analyse möglicher Rentenfinanzierungsmodelle und ganz im Sinne der Merz und Co. macht die Tagesschau Propaganda für die "Aktienrente". Wenn die Arbeitnehmer zwei Prozent ihres Bruttoeinkommens in einen Aktienfonds investierten, könne das bei langjährig versicherten Durchschnittsverdienern die Renten um bis zu 30 Prozent erhöhen. Dem Publikum wird ein Déjà-vu mit Gerhard Schröders "Agenda 2010" verpasst, mit Riesters Rentenbeschiss und Rürups "Basisrente"-Einseiferei. Und die Tagesschau spielt dazu die Begleitmusik:

    "Mehr als ein Viertel des Bundeshaushalts musste 2019 in die Rentenkasse umgeleitet werden, um diese Lücke zu füllen",

    behauptete ARD-aktuell. Falsch. Der Bund zahlte vor zwei Jahren einen Zuschuss von 72 Milliarden Euro in die Rentenkasse ein, das waren knapp 21 Prozent der Gesamteinnahmen von 343 Milliarden Euro. Dieser Anteil, nur rund ein Fünftel, ist seit 2005 gleich geblieben, er ist kein Grund zur Aufregung. Der Unterschied zu "mehr als ein Viertel" muss einen Tagesschau-Redakteur aber nicht stören, Hauptsache, der schwimmt brav im neoliberalen Schmetterlingsstil mit.

    Die Panikmache wegen angeblich zu teuer werdender Altersversorgung lenkt davon ab, dass unsere Politiker komplett dabei versagt haben, mit angemessener Steuer- und Abgabenpolitik für den sozialen Ausgleich zu sorgen. Von einer Vergleichbarkeit der Lebensverhältnisse kann in Deutschland seit Jahrzehnten keine Rede mehr sein. Unsere gut 100 Multimilliardäre sitzen auf einem Barvermögen von 1,1 Billionen Euro, das ist das Dreifache unseres Staatshaushalts. Neben dem gigantischen Reichtum wohnt bittere Armut.

    Trotz gesetzlichen Mindestlohns können mehr als 3,1 Millionen unserer Erwerbstätigen nicht von ihrer Arbeit leben, sie sind armutsgefährdet und auf zusätzliche Sozialhilfe angewiesen. Das ist für die Tagesschau aber nur äußerst selten ein Thema. Wenn überhaupt mal angesprochen, bleibt ein Gesichtspunkt darin zumeist außen vor: Den hauptsächlichen Nutzen aus diesem Aufstocker-System haben die Arbeitgeber, der Staat zahlt an ihrer Stelle jährlich rund zehn Milliarden Euro als Lohnzuschuss. Zur Frage der ihnen ersparten Lohnaufwendungen gibt es bei ARD-aktuell jedoch praktisch nichts. Es könnte ja das Image des Unternehmers als "Leistungsträger" beschädigen. Das riskiert die Redaktion von ARD-aktuell natürlich nicht.
    Auf der Schleimspur

    Statt kritischer Distanz zum Staat und seinen Institutionen dienert sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk als humanitärer Ersatzdienstleister bei der Erfüllung sozialstaatlicher Pflichten an. Mit Aktionen wie "Hand in Hand in Norddeutschland" tut er Gutes und beölt sich zugleich selbst. NDR-Intendant Joachim Knuth plant auf dieser Schleimspur gerade wieder eine Sammelaktion für arme Kinder. Das lässt seinen Scheinheiligenschein erstrahlen und mindert zugleich den Druck auf unsere lieben Gesetzgeber, die gemäß unserer Verfassung dazu verpflichtet sind, die Kinderarmut zu beseitigen.

    Grundgesetz Artikel 14 (2): "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." Es "soll". Dieser GG-Artikel verpflichtet zu nichts. Seine Nichtbefolgung ist üblich, selbst Zuwiderhandlung bleibt straffrei. Die Tagesschau-Nachrichten entsprechen diesem Ungeist.

    Dass das Thema "Armut in Deutschland" in der ARD-aktuell-Berichterstattung übergangen und unterbelichtet bleibt, lässt sich problemlos auf der Internetseite tagesschau.de feststellen. Das Suchwort "Armut" ergibt, dass dieses Phänomen fast ausschließlich im Ausland vorkommt: hauptsächlich in der Volksrepublik China und in Russland, wen wundert's.

    https://de.rt.com/meinung/126076-ard...zukunftsangst/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  8. #208
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    AW: 70 Jahre ARD: Lügen, tricksen, manipulieren

    Die Öffentlich-Rechtlichen sind das reinste Propagandainstrument. Leider sind die Privaten nicht sehr viel besser.

  9. #209
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    AW: 70 Jahre ARD: Lügen, tricksen, manipulieren

    Irgendwie scheinen die Menschen auf der Suche nach Problemen zu sein.
    Dabei bietet der Alltag genügend davon.
    Wir brauchen diese gutmenschlichen Spinnereien also nicht.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  10. #210
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    AW: 70 Jahre ARD: Lügen, tricksen, manipulieren

    Auch ein Meisterstück der Manipulation:

    Wie die ARD ein Hamas-Kidnapping herunterspielt

    Tagesschau.de brachte zum 10. Jahrestag der Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Shalit aus der Geiselhaft der Hamas einen Beitrag. Es wird jedoch nicht erwähnt, dass es eine Geiselnahme war.

    Benjamin Hammer, Korrespondent im ARD-Hörfunkstudio Tel Aviv, hat aus Anlass des zehnten Jahrestags der Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Shalit aus der Geiselhaft der Hamas in einem auf tagesschau.de veröffentlichten Beitrag an den Fall erinnert – auf eine ganz eigene Weise.

    Begriffe wie „Geisel“, „Geiselnehmer“, „Geiselnahme“, „Geiselhaft“, „Kidnapper“, „Entführung“ oder „Entführer“, vermeidet er penibel. In Hammers Darstellung werden alle Spuren eines Verbrechens verwischt, aus der Geisel Gilad Shalit wird, so die Überschrift: Gilad Shalit – ein wertvoller Gefangener.

    Zur Erinnerung: Am Sonntag, den 25. Juni 2006, hatten Terroristen der Hamas und der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) das Gebiet zwischen den Grenzübergängen Kerem Shalom und Sufa mit Mörsergranaten und Panzerabwehrwaffen beschossen.

    Kerem Shalom ist die Lebensader des Gazastreifens; über den Grenzübergang, der immer wieder Ziel von Terroranschlägen ist, läuft der gesamte Güterverkehr. Der mittlerweile geschlossene Grenzübergang Sufa wurde vor allem von Palästinensern aus dem Gazastreifen genutzt, die in der israelischen Landwirtschaft tätig waren.

    Im Schutz des Granatenfeuers gelangten die Terroristen durch einen zuvor gegrabenen Tunnel nach Israel und griffen aus dem Hinterhalt eine Gruppe israelischer Soldaten an. Sie töteten die beiden 20-Jährigen Hanan Barak und Pavel Slutzker und verletzten fünf weitere Soldaten.

    Einen der Verletzten, den 19-jährigen Gilad Shalit, entführten sie durch den Tunnel in den Gazastreifen. Dort hielten sie Gilad Shalit fünf Jahre und vier Monate in Isolation als Geisel, um die israelische Regierung zu erpressen und so zahlreiche verurteilte Terroristen aus israelischer Haft freizupressen.
    Kein Wort über getötete und verletzte Menschen

    Wie erzählt Benjamin Hammer die Geschichte der Geiselnahme? Den Terroranschlag blendet er weitgehend aus. Kein Wort über getötete und verletzte Menschen. Hanan Barak und Pavel Slutzker erwähnt er überhaupt nicht erst. Stattdessen verlegt er die Vorgänge erst einmal aus der realen Welt in die mediale Sphäre:

    „Im Oktober 2009 geht ein Video um die Welt. Es zeigt einen jungen Mann, der ein grünes Hemd trägt, das an eine Uniform erinnert. ‚Ich bin Gilad, der Sohn von Aviva und Noam Schalit. Heute ist Montag, der 14. September 2009. Wie Sie sehen können, halte ich in meinen Händen die heutige Ausgabe der Zeitung ‚Palästina‘, veröffentlicht in Gaza.'“

    Ein „Video“ also ging „um die Welt“. Mehr war da nicht? Das Leiden der Opfer des Verbrechens ist Hammer kaum eine Zeile wert. Über Gilad Shalit schreibt er:

    „Ein sehr bleicher, abgemagerter junger Mann erscheint und salutiert: Gilad Schalit, nach fünf Jahren Gefangenschaft.“

    Das ist auch schon alles. Das Leid der verzweifelten Angehörigen, die über Jahre von der Hamas im Unklaren darüber gelassen wurden, ob Gilad überhaupt noch lebt, ist Hammer keine Zeile wert. Immer wieder hatte die Familie Gerüchte über Gilads Tod ertragen müssen. Die Tageszeitung Al Hayat hatte einen der Führer der Hamas, Moussa Abu Marzouk, mit den Worten zitiert:

    „Shalit mag verwundet worden sein oder auch nicht. Die Sache interessiert uns nicht mehr. An seinem Wohlbefinden sind wir überhaupt nicht interessiert, und wir stellen keinerlei Sonderbehandlung für ihn ab, weil er nicht mehr wert ist als eine Katze.“

    Der einzige Abschnitt, in dem Hammer die Familie Gilad Shalits erwähnt, lautet:

    „Es folgten: Zähe Verhandlungen. Proteste von Gilad Schalits Familie, die mehr Einsatz von der israelischen Regierung verlangte.“

    Terroristen werden zu „Militanten“

    Wie stellt Hammer die Terroristen der Hamas und der PFLP dar, die Shalit entführten? Als „militante Palästinenser“ (ein Begriff, der auch Steinewerfer oder Menschen mit einer militanten Weltanschauung bezeichnen könnte):

    „Militante Palästinenser gelangten durch einen Tunnel nach Israel, griffen einen Armeeposten an und verschleppten den jungen Soldaten in den Gazastreifen.“

    Die PFLP wird nicht erwähnt; die Hamas im Zusammenhang mit einem weiteren „Deal“, an dem sie laut einem palästinensischen Politikprofessor „großes Interesse“ habe, um „ihre aktuelle Popularität in der Bevölkerung [zu] erhalten“. Dann zitiert Hammer noch einen israelischen Journalisten, der glaubt,

    „dass militante Palästinenser erneut versuchen könnten, einen israelischen Soldaten zu entführen. Weil ein Israeli in den Händen der Hamas – so zynisch es klingt – sehr wertvoll sei.“

    Neben den in diesem Zitat angesprochenen „Entführen“, ist das oben wiedergegebene Wort „verschleppen“ der einzige von Hammer selbst gegebene, spärliche Hinweis darauf, dass im Fall Gilad Shalit eine Geiselnahme verübt wurde.

    Wäre Shalit ein Kriegsgefangener gewesen – es gibt versponnene Leute, die auf solche Ideen kommen können –, hätte das Internationale Rote Kreuz ihn besuchen können müssen; die Kombattanten, die ihn gefangen genommen hätten, hätten die Uniformen der Armee eines kriegführenden Staates getragen und Shalit wäre nicht für eine Erpressung benutzt worden.

    Wenn etwas alle Kennzeichen einer Geiselnahme hat, dann ist es wohl eine.

    So wurde das in seriösen Zeitungen auch immer genannt. Selbst Amnesty International – eine Organisation, die Israel durchaus feindselig gegenübersteht und mit allerlei BDS-Gruppen zusammenarbeitet – bezeichnete Gilad Shalit als Geisel der Hamas. Aber Benjamin Hammer und die ARD lassen auf die Hamas nichts kommen. Die Terroristen werden zu „Militanten“, die einfach einen guten „Deal“ anstreben.

    Täter und Opfer werden unsichtbar gemacht

    An anderer Stelle kommt Benjamin Hammer darauf zu sprechen, dass die Hamas die Leichname zweier israelischer Soldaten als Verhandlungsmasse behält und dass sie mutmaßlich zwei israelische Zivilisten in ihrer Gewalt hat.

    Hammer meint die beiden getöteten israelischen Soldaten Hadar Goldin und Oron Shaul, deren Leichname die Hamas seit 2014 zurückhält, sowie die beiden Zivilisten Avera Mangistu und Hisham al-Sayed, die psychisch krank sind und an weiteren Krankheiten leiden, die der Behandlung bedürfen.

    Mangistu und al-Sayed verschwanden beide im Gazastreifen. Die Hamas sagt, dass sie sich über sie nicht äußern werde – und nicht einmal bestätigen werde, dass sie in ihrer Gewalt sind – ehe Israel nicht eine Reihe verurteilter Terroristen aus der Haft entlassen hat.

    Mangistu wird seit 2014 von seiner Familie vermisst, al-Sayed seit 2015. Bei Hammer klingt das so:

    „Zehn Jahre nach der Freilassung von Schalit rücken vier Israelis in den Fokus, die sich wohl noch im Gazastreifen befinden: Zwei Zivilisten, die 2014 – wohl aufgrund psychischer Probleme – in den Gazastreifen gingen. Und die Leichname zweier im Gazastreifen getöteter Soldaten.“

    Goldin und Shaul sind also einfach bloß „in den Fokus“ gerückt. Mangistu und al-Sayed? Wurden nicht etwa mutmaßlich entführt, sondern „gingen“ nur in den Gazastreifen und „befinden“ sich seither dort.

    Kalte Missachtung der Opfer


    Wieder verwischt Hammer alle Spuren eines Verbrechens. Dass sein Beitrag unter der Schlagzeile „Gilad Schalit – ein wertvoller Gefangener“ erschienen ist, ist die Krönung seines an Empathielosigkeit schwer zu überbietenden Artikels.

    Nicht, dass Journalisten zu Empathie verpflichtet wären; aber wenn tagesschau.de schon aus Anlass des zehnten Jahrestags der Freilassung von Gilad Shalit einen Beitrag veröffentlicht, dann sollte es keiner sein, der den Opfern so ostentativ kalte Missachtung entgegenbringt.

    Es sollte keiner sein, der Verbrechen in einer Sprache darstellt, die das Verbrechen zum Verschwinden bringt. Keiner, der die Entführer, Folterer und Mörder zu „militanten Palästinensern“ macht, die einfach bloß „Deals“ verfolgen, aber scheinbar niemandem etwas zuleide tun.

    Die Opfer und ihr Leiden werden in dem Beitrag von Benjamin Hammer ebenso unsichtbar wie die Täter und ihre Taten. Selbst dort, wo Hammer von den Taten spricht, verharmlost und verschleiert er sie, vermeidet tunlichst Begriffe, die auf ein Verbrechen hindeuten.

    Die Verbrechen der Hamas unsichtbar machen

    Ich fragte Benjamin Hammer auf Twitter, warum er nicht von einer Geiselnahme spricht, sondern ausschließlich von „Gefangenschaft“. Hammer antwortete mit einem Verweis darauf, „welche Formulierungen israelische Medien aller politischen Richtungen benutzen. Dort ist ebenfalls von einer Gefangenschaft die Rede“.

    Das ist fadenscheinig. Selbstverständlich ist eine Geiselhaft auch eine Gefangenschaft. Worum es geht, ist, dass Hammer Begriffe wie „Geisel“, „Entführer“ und so weiter absichtlich vermeidet. Tun israelische Medien das auch?

    Nein, selbst Haaretz, jenes Blatt, das immer wieder Sympathien für Hamas-Terroristen äußert, hat bei der Berichterstattung über Gilad Shalit immer wieder von „Terroristen“, „Entführung“, „Kidnapping“ und „Geiselnahme“ gesprochen (siehe hier, hier, hier und hier). Liberale und konservative Medien natürlich sowieso.

    Bei seinem Versuch, die Verbrechen der Hamas und der PFLP unsichtbar zu machen, kann sich Benjamin Hammer also auf kein israelisches Vorbild berufen – abgesehen davon, dass: „Die anderen Kinder haben auch mit Stöcken geworfen“ ohnehin eine schwache Entschuldigung ist.

    Hammers Replik zeigt indessen deutlich: Dass er die Entführung Gilad Shalits nicht als Entführung oder Geiselnahme bezeichnet hat, war kein Versehen.

    https://www.achgut.com/artikel/wie_d...herunterspielt
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

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