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  1. #1
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    Nachgedanken zu Pfingsten

    DEKA statt EKD! Es reichen diese drei Worte, um zu beschreiben, wie traurig „frohe Pfingsten“ dieses Jahr ist. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) erklärt just am Geburtstag der Kirche (das war nämlich Pfingsten vor 2.000 Jahren) nicht etwa den Millionen Bildungsnotstands-Opfern, was diese beiden Feiertage überhaupt bedeuten — nein, sie veröffentlicht mit großem Tamtam eine „Handreichung für geschlechtergerechte Sprache“. Die haben den Schuss immer noch nicht gehört, dass nach dem Totalversagen zu Corona-Zeiten etwas völlig anderes dran ist als Gender oder Greta.
    EDEKA dagegen erläutert seinen Kunden, was es mit diesem Fest überhaupt auf sich hat. Neben Tipps für „Alternativen zum Pfingstochsen“ (dieser Ochse ist nämlich nicht alternativlos) und für ein gelungenes Pfingstfrühstück.
    Ja, EDEKA liebt laut Werbung nicht nur Lebensmittel, die Supermarktkette weiß auch um das Mittel zum Leben und wie man es mitteilt. Keine Ramschware im Schlussverkauf (neudeutsch: Sale) , sondern eine (über-)lebensnotwendige Delikatesse, die unter größter Verfolgung der ersten Christen einen Siegeslauf um die Welt machte: das Evangelium, die gute Nachricht, die Rettungsbotschaft. Es lohnt sich, einmal wieder seine alte Bibel hervorzuholen und die ersten Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament zu lesen.Wer überhaupt eine Ahnung davon haben will, wer und was unsere abendländische Kultur, Ethik und Bildung, was unsere Menschenrechte ermöglicht und geprägt hat, der kommt daran nicht vorbei.

    Ach, was heißt Abendland! Laut Marx (nicht etwa Karl, sondern Reinhard, ein Kardinal) ist dieser Begriff ohnehin „ausgrenzend“ und deshalb abzulehnen. Man lobt lieber zu Ramadan, dass es den Islam jetzt in Deutschland gibt (als wäre Wulffs Irrsinn gerade durch Corona nochmal neu in die Hirne implantiert worden). Was für ein Hohn auf Millionen verfolgter Christen, die in den Diktaturen des Islams brutal ermordet werden — samt Pastoren und Kardinälen. Alles Kollateralschaden der „Friedenreligion“, wie sie Kirchenführer verführend gerne nennen. Entweder haben die keine Ahnung oder sind Ignoranten.
    Doch da sind wir beim Kern, was „Kirche zu Pfingsten“ angeht. Gott hat eben die Oberstübchen ganz unterschiedlich möbliert. Manche mögen es eher schlicht. Der Bildungsnotstand unter den Religionsbeamten des Christentums ist abenteuerlich. Soviel Unsinn, wie in offiziellen Verlautbarungen und „Handreichungen“ steht, geht auf keine Kuhhaut — wobei wir wieder bei Pfingsten und dem EDEKA-Ochsen wären. Nebenbei bemerkt: Bildung scheint ohnehin zu stören. Über Tichys Einblick sitzen ja auch Leute zu Gericht, die null abgeschlossene Ausbildung haben, jedoch darüber entscheiden, was auf Facebook verbreitet werden darf und was nicht.

    Auch in der Kirche wollen Halbgebildete die volle Ahnung haben und überall als Experten mitreden. Kein Wunder, dass Greta nun auf Virologin umgesattelt hat und zu entsprechenden Foren eingeladen wird. Heilige Einfalt am Gedenktag der Dreifaltigkeit. Der Höhepunkt des Hirn-Corona: eine deutsche Bischofsdelegation legte 2016 in Jerusalem beim Besuch der Moschee auf dem Tempelberg das Amtskreuz ab. 500 Meter neben Golgatha, wo das historische Kreuz stand.
    Aber klar, wie soll man als Kirche einem Millionenpublikum etwas erklären, an was man selbst nicht (mehr) glaubt. Für wen die biblische Geschichte über die Geburt von Jesus Christus eine Legende, die Auferstehung und Himmelfahrt Christi ein Märchen und der Heilige Geist bloß eine „heilige Begeisterung“ ist (im Vollrausch, wie schon die Kritiker vor 2.000 Jahren meinten!), der braucht das Volk auch nicht mit der Bedeutung von Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten zu behelligen. Tja, liebe Freunde der gepflegten, einst (!) satten Kirchensteuern: „Es geht ohne Gott in die Dunkelheit, aber mit ihm gehen wir ins Licht!“, so der Mainzer Amerikanist Prof. Manfred Siebald.
    Unsere teils vom Staat finanzierten Bischöfe haben vielfach (vor allem bei den Protestanten) „ruhende“ SPD-Parteibücher. Aber was heißt ruhend? Sie missbrauchen ihre Ämter und Kanzeln, um das dunkelrot-grüne Gedankengut einer Splitterpartei öffentlichkeitswirksam zu verbreiten. Hätten sie sich von der SPD aufstellen lassen, sie wären noch nichtmal gewählt worden. Vor allem in Bayern nicht, von wo der Polit-Irrsinn besonders laut dröhnt. Die Funktionäre wären beim Arbeitsamt statt im Bischofspalais, führen Straßenbahn statt Luxuskarosse.
    Wenn Pfingsten der Geburtstag der Kirche ist, ist Corona dann ihr Tod? Für die Gemeinde gilt das Wort von Jesus Christus, in Jahrhunderten der Verfolgung sichtbar vor der Weltgeschichte bewährt: Die Pforten der Hölle werden meine Gemeinde nicht überwinden. Niemand hat den Glauben bisher von außen zerstören können, das erledigt die Organisation namens Kirche heute von innen. Nach der Selbstsäkularisierung nun die Selbstmarginalisierung. Was gibt es einen besseren Beweis für die Selbstverzwergung als die letzten Wochen der sogenannten Corona-Krise (in Wahrheit eine Krise der Herrschenden, mit der Pandemie richtig umzugehen). Während sich einzelne Gemeinden, Pfarrer und tausende von Ehrenamtlichen krumm legten, um das Evangelium als Heilmittel gegen gebrochene Herzen, Einsamkeit und Isolation zu den Menschen zu bringen, werden die Funktionäre vor der Geschichte nicht gerade stehen können.
    Vom ersten Tag an hätte man sagen müssen: Wir sind genauso systemrelevant wie Pflegekräfte und Feuerwehrleute, wir kriegen für „Corona-Pfarrer“ (vergleichbar mit Militär- oder Notfallseelsorgern) Gesundheitstest und Schutzkleidung und gehen in die Altenheime. Stattdessen „drehte man den Schlüssel rum“ (FAZ), „verlor Autorität“ (SZ) und wurde „bedeutungslos“ (WELT). Es scheint, als tauften Kirchen heute lieber ein Flüchtlingsschiff am Kai als ein Kind in der Kirche. Man hat Sterbende ohne Trost und Einsame ohne Beistand gelassen und persönliche Sorge der Seele dem Internet-Kokolores überlassen. Ein bißchen Allotria unter den Balkonen, und alles wird gut.
    Nichts ist gut! Das Versagen der Kirchenleitungen (nicht der Gemeinden!) hat unzählige Menschen zerstört. Ich habe inzwischen über 250 Briefe mit erschütternden Geschichten. Und wo sind nun die Kirchen, wenn es um die „Helden der Corona-Krise“ geht? Keine Silbe! Als gäbe es sie gar nicht. Und bei den vielen Kanzler-Pressekonferenzen kamen Kirchen nur auf ausdrückliche Nachfrage vor. Als seien sie vom Erdboden verschwunden. Unter Bischöfen wie Wolfgang Huber oder Johannes Dyba wäre das nie und nimmer vorgekommen. Nie!
    Ich brauche keine Kirche, die mir vorschreibt, wie ich meinen Müll zu entsorgen und Strom zu verbrauchen habe. Was ich über Flüchtlinge, Homo-Ehe und Gender zu denken habe und ob Greta „die neue Heilige“ ist. Ich brauche keine Rezepte für Reichensteuern und meinen Umgang mit dem Islam. Ich erwarte, dass das Kirchliche Gründungsdatum und der Auftrag wieder in den Mittelpunkt rückt: Der Pfingstgeist machte Jesus Christus groß, sonst nichts.
    Und er war ein Geist der Wahrheit. Aber da wären wir bei einem anderen Thema, bei den Zahlen von Herrn Drosten, Virologe am Hof von Merkel und Stargast in den Aktuellen Kameras unserer Tage. Zahlen, denen die Kirchen aus Anbiederung an die Herrschenden bedingungs- und verstandeslos blind gefolgt sind. Obwohl doch Wahrheit eigentlich die Augen öffnet. Kirche ohne Heiligen Geist ist nicht mehr ganz bei Trost. Denn der Geist, der Pfingsten über die Menschen kam, ist der Trost schlechthin. Kein Wunder, dass es so trostlos aussieht in Politik, Kirche und Gesellschaft. Mein bescheidener Rat zu Pfingsten: lassen Sie sich nicht von Covid 19 erschüttern, sondern von Psalm 91 trösten.


    https://www.tichyseinblick.de/meinun...-dann-ihr-tod/
    Geändert von Realist59 (02.06.2020 um 08:58 Uhr)

  2. #2
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    AW: Nachgedanken zu Pfingsten

    Der Artikel spricht mir aus dem Herzen.
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  3. #3
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    AW: Nachgedanken zu Pfingsten

    Viele große Kulturen sind nicht durch einen äußeren Feind zugrunde gegangen, sondern durch Erosionen im Inneren. Das erlebt nun auch Deutschland. Eine ignorante, wohlstandsverwöhnte Jugend, die bereit ist alles zu opfern, was Generationen vor ihnen durch harte, entbehrungsreiche Arbeit erschaffen haben. Dazu Politiker und Journalisten, die nie gearbeitet und nie Entbehrungen erlebt und immer auf Kosten anderer gelebt haben und dann jene unsäglichen Künstler, die uns erzählen wie schön bunt doch alles sein muss, selbst aber dieses Bunte nicht leben.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  4. #4
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    AW: Nachgedanken zu Pfingsten

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Viele große Kulturen sind nicht durch einen äußeren Feind zugrunde gegangen, sondern durch Erosionen im Inneren. Das erlebt nun auch Deutschland. Eine ignorante, wohlstandsverwöhnte Jugend, die bereit ist alles zu opfern, was Generationen vor ihnen durch harte, entbehrungsreiche Arbeit erschaffen haben. Dazu Politiker und Journalisten, die nie gearbeitet und nie Entbehrungen erlebt und immer auf Kosten anderer gelebt haben und dann jene unsäglichen Künstler, die uns erzählen wie schön bunt doch alles sein muss, selbst aber dieses Bunte nicht leben.
    Es ist die Zeit der Schmarotzer und Heuchler.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

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