Angriffsopfer von Stuttgarter Demo in Lebensgefahr

Eine linksextreme Gruppe soll bei der jüngsten Demonstration in Stuttgart mehrere Teilnehmer angegriffen und teils schwer verletzt haben. Nun schwebt ein Opfer in Lebensgefahr, die Polizei ermittelt wegen versuchter Tötung.

Nach einem Angriff auf Teilnehmer der Stuttgarter Corona-Demonstration vom Wochenende schwebt eines der drei Opfer in Lebensgefahr. Der 54-jährige Mann werde behandelt, teilte die Polizei am Dienstag mit. Auch seine 38 und 45 Jahre alten Begleiter seien bei der Attacke verletzt worden. Es werde wegen versuchter Tötung ermittelt – und ein politischer Hintergrund weiter nicht ausgeschlossen. Zuvor hatte die Polizei die unbekannten Täter bereits im linksextremen Spektrum vermutet.


Die drei Männer waren am Samstag auf dem Weg zur Kundgebung auf dem Cannstatter Wasen angegriffen und niedergeschlagen worden. „Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass die Täter die Männer gezielt angriffen haben“, teilte die Polizei mit. In der Nähe des Tatorts wurden nach ihren Angaben zwei Schlagringe und weitere Gegenstände gefunden, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten, darunter eine Gaspistole.


Mehrere Tausend Menschen hatten an der Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen teilgenommen. Am Rande der Kundgebung wurden Teilnehmer laut Polizei von einer Gruppe von 40 bis 50 ebenfalls mutmaßlich linken Gegendemonstranten mit Gegenständen beworfen.


Auch am kommenden Wochenende werden in Stuttgart wieder Tausende Demonstranten erwartet. Die Teilnehmerzahl wird wegen der Infektionsgefahr auf 5000 begrenzt, wie die Stadt mitteilte. Auch linke Demonstranten wollen am Samstag wieder zu einer Gegenkundgebung einladen.

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