Wenn Artikel über einen Umstand berichten müssen, den sie eigentlich verschleiern wollen oder sollen, werden Artikel immer besonders kurios. Ein einziger Satz weist auf die Notwendigkeit der Einsatzhundertschaft hin, der Rest beschreibt die hervorragende Zusammenarbeit. Füllmaterial für diesen Artikel sind viele Zahlen, aufgelistete Flüchtlingsunterkünfte und Corona-Infektionen.

Flüchtlinge mit Coronavirus infiziert





Polizei und Ordnungsamt sind am Sonntag an die Flüchtlingsunterkunft des Landes in Sankt Augustin ausgerückt.



Sankt Augustin In der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes in Sankt Augustin sind weitere Flüchtlinge mit dem Coronavirus infiziert. Zahlreiche Bewohner müssen daher umziehen. Polizei, Ordnungsamt und Rettungsdienst waren im Einsatz.




In weißen Schutzanzügen liefen Polizistinnen und Polizisten der Einsatzhundertschaft zügig durchs Tor der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes an der Alten Heerstraße in Sankt Augustin. Drinnen brauchte am Sonntag der Ordnungsdienst der Stadt Unterstützung. Einzelne Bewohner weigerten sich offenbar, innerhalb der Einrichtung umzuziehen. Das war erforderlich, weil sich dort zahlreiche weitere Menschen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert haben.



Wie berichtet, werden in der Landeseinrichtung seit einem ersten Fall am Donnerstag die Bewohner getestet. Sie dürfen das Gelände nicht verlassen. Wie der GA am Sonntag vor Ort erfuhr, sollen rund 100 Menschen positiv getestet worden sein. Laut Corona-Statistik des Rhein-Sieg-Kreises von Sonntag, 17 Uhr, gibt es in Sankt Augustin 116 Corona-Infektionen mehr als am Freitag.



Die zuständige Bezirksregierung Köln berichtete am Abend in einer Pressemitteilung über den aktuellen Sachstand: Demnach sind bisher rund 300 Geflüchtete getestet worden. „Bereits 70 Personen wurden über ihr positives Ergebnis informiert und in den Isolierbereich verlegt, weitere Testergebnisse stehen noch aus“, so ein Sprecher. Viele positiv getestete Menschen zeigten keine oder nur schwache Symptome. Es seien viele junge Bewohner in Sankt Augustin, aber auch Familien. Sozialbetreuer erläutern den Betroffenen die Quarantäneverfügung der Stadt.

Insgesamt sind im Rhein-Sieg-Kreis 1336 Personen positiv auf das neue Coronavirus getestet worden. Als aktuelle Fälle werden 191 gezählt, rund 1000 Personen befinden sich in häuslicher Absonderung. Bisher sind 48 Menschen verstorben. Nach Sankt Augustin (261) traten bisher die meisten Infektionen in Bornheim (110), Troisdorf (110) und Königswinter (106) auf. Aktuell sind die Zahlen in vielen Kommunen niedrig, in Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth bei Null.

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