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  1. #1
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    Umfragen: wer sie beauftragt, gewinnt

    Wer ein Gutachten in Auftrag gibt, für den arbeitet der Sachverständige und entsprechend fällt dann das Gutachten aus. Das ist hinlänglich bekannt. Ähnlich läuft es bei Umfragen. Transparent sind Umfragen nie. Keiner weiß wirklich, wer befragt und was aussortiert wurde. So ist es kein Wunder, dass das ZDF in einer Umfrage als das glaubwürdigste Medium ermittelt wurde. Auftraggeber dieser Umfrage ist das ZDF.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2
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    AW: Umfragen: wer sie beauftragt, gewinnt

    Sehr gut beschrieben, wie getrickst und manipuliert wird................

    Die Bundesregierung war begeistert: "Unsere Zahlen zeigen deutlich, dass die Bevölkerung umweltpolitische Maßnahmen unterstützt und die Intentionen der aktuellen Umweltpolitik überwiegend teilt", fasste das Umweltbundesamt (UBA) seine Umfrage unter den Deutschen zusammen. Das war vor 17 Jahren.
    Seither veröffentlicht das Bundesumweltministerium, dem auch das UBA unterstellt ist, nahezu jährlich die Ergebnisse neuer Umfragen mit stets ähnlichem Resümee: Die Deutschen wünschten sich mehr Umweltschutz.

    Die Ergebnisse kommen dem Ministerium zupass, weil es sich für eben jene Ziele einsetzt, die sich die Deutschen den Umfragen des Ministeriums zufolge angeblich wünschen. Wie sich am Mittwoch allerdings abermals zeigte, gibt es Unterschiede zwischen den tatsächlichen Umfrageergebnissen der Bundesregierung und ihren Interpretationen.

    "Eine große Mehrheit der Deutschen will nicht mehr so stark auf das Auto angewiesen sein", erklärte das Umweltministerium am Mittwoch unter Verweis auf seine "Umweltbewusstseinsstudie". "Die Menschen sind bereit, auf das Auto zu verzichten, aber sie brauchen gute Alternativen", sagte Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) bei der Präsentation ihrer neuen Umfrage.

    Die Pressearbeit des Ministeriums funktionierte gewohnt zuverlässig. Es hatte Hendricks' Botschaft wie üblich einer Zeitung vorab gesteckt, Agenturen griffen die Exklusivnachricht auf, und noch vor der Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin hatten fast alle deutschen Nachrichtenmedien gemeldet, dass die Deutschen gerne auf das Auto verzichten würden (auch SPIEGEL ONLINE).

    Als dann die Umfrage selbst in Gänze veröffentlicht wurde, war Hendricks' Botschaft bereits prominent verbreitet. So ging unter, dass die tatsächlichen Ergebnisse der Umfrage eine Abkehr der Deutschen vom Automobil gar nicht zeigen.

    Was wirklich in der Umfrage steht

    Das Umweltministerium hatte Deutsche gefragt, die häufig Auto fahren: "Können Sie sich zukünftig unter bestimmten Bedingungen vorstellen… a) häufiger zu Fuß zu gehen, b) häufiger mit dem Fahrrad zu fahren, c) häufiger öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, d) Fahrgemeinschaften zu bilden, e) Carsharing zu nutzen.

    Das Ergebnis: Die Deutschen Autofahrer können sich mehrheitlich "unter bestimmten Bedingungen" vorstellen, häufiger zu Fuß zu gehen und häufiger Fahrrad zu fahren. Etwa die Hälfte könnte sich auch vorstellen, häufiger Bus und Bahn zu fahren. Fahrgemeinschaften und Carsharing können sich die meisten nicht vorstellen.

    Sich etwas unter bestimmten Bedingungen vorstellen zu können, heißt noch lange nicht, mit etwas zu liebäugeln. Aber Hendricks ging ja noch weiter: Die Deutschen wären bereit, aufs Auto zu verzichten, hatte sie behauptet - und wohl eher ihrem Wunsch Ausdruck verliehen. Nach der Bereitschaft war in der Umfrage gar nicht gefragt worden.

    Deutsches Doppelleben

    Auch dass die Deutschen "nicht mehr aufs Auto angewiesen sein wollen", erschließt sich nicht aus der Umfrage des Umweltministeriums.

    Es hatte gefragt: "Unsere Städte und Gemeinden werden gezielt so entwickelt, dass die/der Einzelne kaum noch auf ein Auto angewiesen ist, sondern ihre/seine Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen kann. a) "Bitte geben Sie an, ob die Idee für Sie persönlich sehr viel, etwas, eher wenig oder überhaupt nichts zu einem guten Leben beitragen kann. b) Erachten Sie eine solche Umgestaltung auch für Ihre Stadt oder Gemeinde wünschenswert?"

    Tatsächlich antwortete eine große Mehrheit der Befragten, eine Umwelt mit weniger Autos würde "zum guten Leben beitragen" und wäre "wünschenswert in der eigenen Gemeinde". Davon, nicht mehr aufs Auto angewiesen sein zu wollen, oder selber weniger Auto fahren zu wollen, war in der Umfrage nicht die Rede.

    Die Posse fügt sich in das bizarre Umfrageritual des Bundesumweltministeriums. Seine letzte Erhebung, die 263.000 Euro gekostet hatte, fasste es vergangenes Jahr so zusammen: "Die Deutschen wünschen sich eine Landwirtschaft, die naturverträglich ist und das Wohl der Tiere respektiert. Die Bürgerinnen und Bürger senden uns starke Signale im Bereich der Agrarpolitik."

    Bekenntnisse der Deutschen zu Wäldern, Tieren und Wiesen sollten das Umweltministerium damals politisch stärken gegenüber dem Landwirtschaftsministerium, das eher die Interessen von Bauern, Fischern, Förstern, Tierzüchtern, Jägern und der Agrarindustrie im Blick hat, deren Produkte jeder zwar gern genießt, was ein Bekenntnis zur Natur freilich nicht verhindert.

    Das Doppelleben der rohstoffzehrenden und gleichzeitig naturverbundenen Wohlstandsgesellschaft ist in Deutschland tief verwurzelt. Umfragen des Umweltministeriums fördern es verlässlich zutage.
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/n...1.html#ref=rss
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Umfragen: wer sie beauftragt, gewinnt

    Phantom-Befragte bei Merkel-Jubel-Umfrage

    Auf den ersten Blick sieht alles beeindruckend aus. „Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel?“ Auf diese Frage, exklusiv für den „Spiegel“ gestellt von dem Meinungsforschungsinstitut Civey, ergibt sich aus den Antworten eine eindeutige Tendenz: Die Deutschen mögen ihre Kanzlerin. Zumindest, wenn man den Ergebnissen vertraut, die beim "Spiegel" zu sehen sind. Zwei dicke Balken prangen in der Graphik zur Umfrage oben, bei den positiven Antworten: 32,1 Prozent sind „sehr zufrieden“ mit der Kanzlerin, 26,3 Prozent „eher zufrieden“. Eine satte Mehrheit der Merkel-Sympathisanten, zusammen fast sechzig Prozent. Und nur 32,6 Prozent, die „unzufrieden“ oder „eher unzufrieden“ sind. Rosige Aussichten für die fast ewige Kanzlerin.


    Soll(te) man glauben. Solange man nicht ins Kleingedruckte der Spiegel-Umfrage sieht. Denn da erfährt man, dass das Ergebnis, wie üblich, „repräsentativ“ ist, erstellt vom 30.4. bis 14.5.2020. Mit 5086 Befragten. Dringt man dann tiefer ins Kleingedruckte vor, kann man per Mausklick auch die Rohdaten der Umfrage finden. Und auf einmal verrutschen die Balken völlig, und es ergibt sich ein völlig entgegengesetztes Bild: Nicht mehr knapp 60 Prozent sind „zufrieden“ oder „eher zufrieden“ mit der Kanzlerin – sondern nur noch 24,6, also nicht mal jeder Vierte. Sehr unzufrieden sind dagegen sage und schreibe 55,6 Prozent. Dazu kommen noch 13,4 Prozent, die „eher unzufrieden“ sind. Zusammen also 69 Prozent, die nicht allzu gut auf Merkel zu sprechen sind: Eine Zweit-Drittelmehrheit gegen die Kanzlerin, statt 60 Prozent für sie wie in der bearbeiteten Version.


    Wie kommt es zu diesem völlig entgegengesetzten Ergebnis? Bei den Rohdaten ist die Zahl der Teilnehmer um ein Vielfaches höher: 517.114 statt 5086. Und auch der Zeitraum erstreckt sich auf mehr als zwei Jahre: seit dem 14.3.2018. Das erklärt gewisse, ja auch sehr deutliche Abweichungen. Auch die völlige Umkehr des Meinungsbildes könnte man zur Not noch mit der Corona-Krise erklären. Doch analysiert man die Umfrage weiter, kommt Unglaubliches zu Tage. Ausgerechnet beim Meinungsforschungsinstitut Civey, das wegen seiner personellen Nähe zur SPD und seiner Startfinanzierung durch die stadteigene Investitionsbank im linken Berlin bei Kritikern sehr umstritten ist. Und auch wegen seiner Methoden (siehe meinen Beitrag "Hocus Pocus Fidibus, und fertig ist die Umfrage").
    Am 10.5.2020 zeigte das „repräsentative“ Ergebnis der Civey-Umfrage bei 5060 Befragten 30,6 Prozent „Zufriedene“ mit Merkel (bei 25,7 Prozent „eher zufriedenen“). 30,6 Prozent von 5060 sind 1548 Befragte. Vier Tage später, am 14.5.2020, lag die Zahl der Befragten bei 5088. Plötzlich sind nun schon 32,2 Prozent „zufrieden“ mit der Kanzlerin. 32,2 Prozent von 5088 sind 1638. Das klingt auf den ersten Blick so, als wären nur 28 Befragte dazu gekommen in den vier Tagen, aber die Stimmen hätten sich viel stärker zu Gunsten Merkels verändert. Der angegebene Zeitraum (26.4. bis 10.5.) legt zwar nahe, dass immer eine jeweilige 14-Tage- Zeitspanne berechnet und damit also nur ein Mittelwert angegeben wird. Dem spricht aber entgegen, dass ebenfalls im Kleingedruckten steht: „Nächste Abstimmung in 12 Tagen“. Also was denn nun bitte?
    Vergleicht man die Rohdaten, stieg die Zahl der Befragten von 505.888 am 10.5. auf 517.305 am 14.5. – also um 11.417 Befragte in nur vier Tagen. Wie geht das, wenn erst in 12 Tagen die „nächste Abstimmung“ stattfinden soll? Aber zurück zu den Ergebnissen: Am 10.5. sollen 23,7 Prozent mit Merkel voll oder eher zufrieden gewesen sein, also 119.895 Befragte, am 14.5. dann 24,6 Prozent, also 127.257 Umfrage-Teilnehmer. Von den 11.417 Menschen, die Civey laut seinen Daten in den vier Tagen zwischen dem 10. und 14. Mai befragte, waren demnach 7362 „zufrieden“ mit Merkel. Also 64,40 Prozent Merkelianer. Das sind stolze Zahlen, aber zumindest kann man sie nicht von Haus aus absurd bezeichnen. Ganz absurd ist aber etwas anderes: Dass laut den Civey-Daten allein vom 10. bis 14. Mai 11.417 Menschen befragt wurden - gleichzeitig aber in den repräsentativen Daten steht, dass es zwischen dem 30. April und dem 14. Mai 5086 Befragte waren - also weniger als die Hälfte. Und vier Tage zuvor nur 28 Befragte weniger - und nicht 11.417. Selbst wenn es sich um 14-Tages-Mittelwerte handelt, sind diese Zahlen nicht schlüssig. Mindestens 6331 Befragte bzw. ihre Stimmen sind verschwunden. Wohin?


    Jeder kann für sich selbst entscheiden, für wie glaubwürdig er solche Daten hält. Und wie zuverlässig in seine Augen "repräsentative" Ergebnisse wirken, bei denen selbst die elementaren Grunddaten widersprüchlich, ja absurd sind.


    Fazit: Man braucht nur einen Taschenrechner und ein wenig klaren Verstand, um bei den Umfragen mit den vermeintlichen Spitzenwerten für Merkel fatale Ungereimtheiten zu finden. Und dann liest man auch Überschriften wie diese ganz anders, die gerade im Spiegel erschien: „Knappe Mehrheit hat Vertrauen in Lockerungspolitik der Bundesregierung“


    https://www.reitschuster.de/post/pha...-jubel-umfrage

    - - - Aktualisiert oder hinzugefügt- - - -

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    und so sehen dann die entsprechenden Meldungen aus https://www.n-tv.de/politik/Vertraue...e21785874.html
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  4. #4
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    AW: Umfragen: wer sie beauftragt, gewinnt

    Mit Umfragen erzielt man das erwartete Ergebnis, wenn man die Fragen richtig stellt.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

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