Ein Artikel, der die Qualität der Berichterstattung und des -erstatters offenbart. Woher will ein Syrer, der 2015 nach Deutschland einwanderte, als Flüchtling, 5 Jahre später einen Meistertitel haben? Die Ausübung von Rasier- und Haarschneidediensten ist in Syrien kein gelernter Beruf, sondern nur ein anerlernter, für den es demzufolge auch keine Anerkennung geben kann. D.h. der Syrer hätte, natürlich der deutschen Sprache ausreichend mächtig, erst einmal eine dreijährige Lehre in Deutschland absolvieren müssen (im optimalsten Fall bei schnellem Erlernen der Sprache und gleichzeitig schneller Erlaubnis, eine Ausbildung beginnen zu dürfen, natürlich auch unter der Voraussetzung, einen Lehrherren zu finden, hätte der Syrer im Jahr 2019 seine Ausbildung beendet und wäre Friseurgeselle gewesen).
Die Voraussetzung für die Eröffnung eines Friseursalons ist ein Meistertitel. Einen Meistertitel kann man aber nur erwerben, wenn man erstens seine Gesellenprüfung erfolgreich ablegt, zweitens anschließend 6 Jahre als Geselle in einem Salon tätig ist und vier Jahre dort in einer leitenden Funktion und sich dann noch einmal zum Meister schulen läßt, Meisterprüfung natürlich obligatorisch. Man kann natürlich auch einen Meister einstellen, um ein Friseurgeschäft zu eröffnen. Man kann auch eine Ausübungsberechtigung beantragen, für die aber die gleichen Voraussetzungen vorliegen müssen wie für den Meisterlehrgang: Mehrjährige Gesellentätigkeit, davon teilweise in leitender Funktion, Nachweis betriebswirtschaftlicher, kaufmännischer und rechtlicher Kenntnisse.

Hier alleine schon hätte der Reporter das erste Mal nachhaken müssen. Außerdem hätte dem Journalisten sofort auffallen müssen, dass es sich um einen Barbershop dreht. Barbershops sind keine Friseursalons, wenn auch in diesem Artikel so dargestellt.
Und nun kommen wir zur Corona-Krise. Friseurgeschäfte dürfen zwar unter Auflagen öffnen, das Rasieren (Arbeiten mit dem Messer) ist ihnen jedoch bis auf weiteres verboten. Das ist dem Journalisten nicht aufgefallen?

Mitten in der Krise: Syrer öffnet Barbershop am Rosenhof






  • Im April wollte Wasim Zino seinen Barber-Shop am Rosenhof eröffnen. Die Einschränkungen wegen der Coronapandemie verhinderten das. Nach den ersten Lockerungen soll es nun am 4. Mai soweit sein. Foto: Andreas Seidel








Von Jürgen Werner










Dem Krieg entflohen, kam Wasim Zino 2015 in Chemnitz an. Inzwischen hat er seinen Meistertitel fast in der Tasche - und denkt noch einen Schritt weiter.

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Das Datum steht fest. Am Montag, den 4. Mai, dürfen die Friseure nach der Corona-Zwangspause wieder öffnen. Das ist der Tag, dem auch Wasim Zino entgegenfiebert. Der 39-Jährige möchte dann am Rosenhof seine ersten Kunden begrüßen. ...

https://www.freiepresse.de/chemnitz/...rtikel10781912