SPD-Landtagsfraktion vergibt Stelling-Preis für Zivilcourage

Schwerin (dpa/mv) - Die SPD-Landtagsfraktion vergibt in diesem Jahr zum 15. Mal den Johannes-Stelling-Preis, mit dem das Engagement gegen Rassismus und Rechtsextremismus sowie Zivilcourage gewürdigt werden. Vorschläge - möglichst mit einer kurzen Beschreibung des Engagements - können nach Angaben von Fraktionschef Thomas Krüger bis zum 30. April eingereicht werden. Eine Auswahlkommission nominiere drei Kandidaten, von denen dann einer am 9. Juni bei einer Festveranstaltung im Schweriner Schloss die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung erhalte.


Namensgeber des Preises ist der in Hamburg geborene Sozialdemokrat Johannes Stelling. Er war von 1919 an zunächst Innenminister und von 1921 bis 1924 dann Ministerpräsident des damaligen Freistaats Mecklenburg-Schwerin. Wegen seiner kritischen Haltung zur NS-Diktatur wurde er im Juni 1933 zusammen mit anderen aufrechten Demokraten in Berlin von den Nazis ermordet.


In Stellings Andenken werde der Preis an Menschen vergeben, die sich im Alltag mit Mut und Konsequenz Gewalt, Intoleranz und Diskriminierung entgegenstellten, sagte SPD-Fraktionschef Krüger. "Leider haben wir in den zurückliegenden Monaten erleben müssen, dass rechtsextreme Gewalt zunimmt und Menschenleben gefordert hat. Gleichzeitig setzen sich viele Menschen in unserem Land für eine gute Integration zum Beispiel von Flüchtlingen ein. Sie stehen für ein weltoffenes, freiheitlich-demokratisches Mecklenburg-Vorpommern", machte Krüger deutlich.


Im Vorjahr war Maher Fakhouri ausgezeichnet worden. Der aus Syrien stammende Mann lebt bereits seit 1985 in Rostock und war laut SPD nach der Wende dort maßgeblich am Aufbau einer Islamischen Gemeinde beteiligt....

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