Kölner CSD zieht Motto "Einigkeit! Recht! Freiheit!" zurück

Der Veranstalter des Kölner CSD reagiert auf Proteste: Es sei übersehen worden, dass die Begriffe des Mottos für viele untrennbar mit der Nationalhymne verbunden seien.

Es führte nicht der Protest der Bevölkerung zu diesem Rückzieher, sondern der organisierte Protest von Parteiorganisationen:


Unter anderem hatten die Jugendorganisationen von Grünen, SPD und Linken kritisiert, der Leitspruch sei "unverantwortlich in Zeiten von verstärktem Nationalismus und immer noch andauernder Diskriminierung queerer Menschen durch den deutschen Staat".
https://www.zeit.de/gesellschaft/zei...iheit-proteste

Motto war Kritikern zu nationalistisch
Ob bei Staatsbesuchen, Sport-Events, auf Briefmarken oder Münzen: „Einigkeit und Recht und Freiheit“ sollen die zentralen Gedanken des Grundgesetzes zum Ausdruck bringen – jetzt spalteten diese drei Worte eine ganze Stadt.
Nach der Bekanntgabe des Mottos drohten die Kölner Grünen, die bundesweite Grüne Jugend, die Jusos Köln, die Kölner Linksjugend, Fridays For Future Köln und Studenten der Kölner und Bonner Unis mit einem Boykott des CSD!
Das aktuelle Motto mache eine Teilnahme für einige Gruppen unmöglich: „Sollte dieses Motto bestehen bleiben, sähen sich viele von uns gezwungen, ihre Teilnahme zu überdenken.“ In Zeiten von verstärktem Nationalismus und immer noch andauernder Diskriminierung queerer Menschen durch den deutschen Staat sei das gewählte Motto unverantwortlich.
Das „rheinische antifaschistische Bündnis gegen Antisemitismus“ nannte das Motto nationalistisch und wegen „tagtäglicher Anfeindungen und Ausgrenzung queerer Menschen“ verhöhnend: „Queeres Leben braucht kein Deutschland!“ In der Kölner CSD-Parade seien Antisemitismus, Rassismus und Ansätze des deutschen Nationalismus verwurzelt, kritisiert das Bündnis.
Gesprächsrunde endet mit Beleidigungen

Wegen der starken Gegenwehr luden die CSD-Veranstalter zur Gesprächsrunde ein, bei der es laut KLuST zu Gewalt, Sexismus, Beleidigungen und Bedrohungen kam.
Diskussionsversuche wurden niedergeschrien: „Wir finden es höchst bedauerlich, dass hier eine Chance vertan wurde, gegenseitige Bedenken, Ängste, Wut und Sorgen anzusprechen und gemeinsam eine Lösung hierfür zu finden“, sagte KLuST-Sprecher Oliver Lau.
Auf von Gegnern verteilten Flugblättern stand: „Diese kapitalistische, rassistische, cis-hetero-patriarchale Gesellschaft kann uns keine Freiheit geben. Wir wollen nicht in sie eingegliedert werden, wir wollen diese Ordnung zerstören! Nicht unser Land! Nicht unsere Nationalhymne! Nicht unser Grundgesetz!“
(*Gegner = die oben genannten: Linke, SPD, Grüne und die mit ihnen verwandten Fridays-for-future-Gruppen)

https://www.bild.de/politik/inland/q...1536.bild.html