Die grundlose Befristung von Arbeitsverträgen haben wir Herrn Schröder von der SPD und seiner Agenda 2010 zu verdanken. Die Arbeitgeber machen davon regen Anteil und die öffentlichen Verwaltungen stellen eigentlich niemanden mehr zeitlich unbefristet ein.

Zu diesen zeitlosen Befristungen gesellen sich noch die Tricks der Arbeitgeber. So stellen viele Bundesländer Lehrer nur noch befristet ein. Am Ende eines Schuljahres, zu den Sommerferien, müssen die sich bei den Arbeitsagenturen arbeitslos melden. Nach den Ferien werden sie wieder an ihrer Schule eingestellt, natürlich wiederum befristet. Das geht so lange, bis dem Arbeitgeber die Entfristung des Arbeitsvertrages droht. Zu diesem Zeitpunkt wird der Lehrer von dieser Schule entlassen und darf sich an einer anderen Schule einstellen lassen, natürlich wiederum befristet. Das Spiel beginnt von vorne.
Ähnlich handhaben es auch öffentliche Verwaltungen und Universitäten.

Fast jede zweite Neueinstellung ist inzwischen zeitlich begrenzt.
42 Prozent der befragten Unternehmen hätten 2018 beim Betriebspanel des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit (IAB) entsprechende Angaben gemacht. "Dazu kommen noch zwei Prozent von Betrieben, die hauptsächlich befristen, weil sie glauben, das würde die Motivation der Beschäftigten steigern", heißt es in der Untersuchung. Damit würden knapp 45 Prozent der Unternehmen durch befristete Arbeitsverträge bestehende gesetzliche Möglichkeiten ausnutzen, um Beschäftigte über die Probezeit hinaus zu testen und – nach eigenen Angaben – zu motivieren.
Da die Ergebnisse nur auf den Eigenangaben der Arbeitgeber beruhen, liegt die "Dunkelziffer" natürlich höher. Kaum ein Beschäftigungsverhältnis beginnt heutzutage unbefristet.

Bei befristeten Angestellten ist das Risiko, arbeitslos zu werden, laut DGB viermal so hoch wie bei Beschäftigten mit unbefristetem Vertrag. Ein häufiges Abwechseln zwischen befristeter Beschäftigung und Arbeitslosigkeit sei mit hohen Risiken verbunden, bis hin zu einem Abdriften ins Hartz-IV-System, wenn Anwartschaftszeiten fürs Arbeitslosengeld nicht gesammelt werden können.
"Die Befristungen dienen dazu, das Personal zu erproben und zu flexibilisieren. Das ist aber durch eine hierzulande im europäischen Vergleich ohnehin schon lange Probezeit jetzt schon gesetzlich möglich, dazu braucht es keine Befristungen."
https://www.zeit.de/arbeit/2020-01/d...obezeit-studie