Handys von Asylbewerber ausgelesen:
Zuviel Skepsis schadet




Behörden lesen Handys von Asylbewerbern aus. Das ist der Skepsis zuviel. Probleme lassen sich anders lösen – mit klugem Austausch etwa.

...Fälle wie Amri sind Ausnahmen. Und doch berichten Mitarbeiter in Behörden immer wieder davon, dass Menschen hier Schutz suchen – aber sich nicht ausweisen können oder ihre wahre Identität verschleiern.

...Deutschlands Asylbehörde liest seit 2017 flächendeckend Handys von Geflüchteten aus, wenn sie ohne Papiere kommen. Dieses massenhafte Datensammeln kostet nicht nur einige Millionen Euro, es ist auch wenig effektiv, weil die Technik in vielen Fällen die Daten nicht genau erfassen kann.



Vor allem aber geht dieser Eingriff zu weit. Auch Geflüchtete brauchen Schutz ihrer Privatsphäre – gerade weil viele von ihnen aus Staaten kommen, in denen Diktaturen Privates auslöschen. Ein Handy enthält Fotos von Familienfeiern, Videos mit dem Partner, es speichert Webseiten, auf denen ich surfe.


Wer das in einem Asylverfahren durchleuchtet, überschreitet eine rote Linie. Auch wenn Juristen jeden Schritt prüfen. Deutschlands Asylsystem ist seit 2015 viel besser gewappnet gegen Missbrauch.

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