Zentrum für 450 Flüchtlinge in Opladen wird früher fertig





Baustelle Sandstraße aus der Vogelperspektive: vorn sind Funktionsbauten, hinten Wohnblöcke erkennbar, links oben ein bestehendes Gebäude. Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Bau des neuen Flüchtlingszentrums an der Sandstraße kommt nach dem Baubeginn im März gut voran und könnte schneller fertiggestellt werden als vorgesehen. Mario Knust, Projektleiter des Generalunternehmers Depenbrock Systembau stellte am Donnerstag beim Pressetermin an der Baustelle eine Fertigstellung der Gebäude bereits im Herbst 2020 in Aussicht. Vertraglich vorgeschrieben ist eine Beendigung der Bauarbeiten bis Ende März 2021.


Der Rohbau ist fast fertig, die Abnahme ist für den 30. Oktober vorgesehen. Anfang November sollen alle Gebäude wetterfest geschlossen sein. Doch gibt es noch viel zu tun. 15 Firmen und rund 70 Arbeiter sind derzeit auf der Baustelle beschäftigt. Es sei das derzeit größte städtische Bauprojekt, sagte Baudezernentin Andrea Deppe. Geplant sind 84 neue Wohneinheiten in Neubauten, die 350 Flüchtlingen Platz bieten sollen. Hinzu kommen weitere 100 Bewohner, die schon jetzt in dem bereits bestehenden Nachbargebäude untergebracht sind. Nach Fertigstellung will die Stadt möglichst alle Flüchtlinge zentral an der Sandstraße unterbringen, die jetzt noch stadtweit bestehenden sieben Containerwohnanlagen sollen dann wegfallen.




Bauprojekt kostet 18,2 Millionen Euro



Die neue Flüchtlingsunterkunft kostet 18,2 Millionen Euro. Die Kosten trägt die Stadt Leverkusen allein. Zuschüsse von Bund oder Land gebe es nicht, sagte die Baudezernentin. Bei den Baukosten, die bereits in den Stadthaushalt eingestellt sind, handele es sich um ein festes Budget.


Die Flüchtlingsunterkunft soll nach modernem Baustandard gefertigt und ausgestattet werden. Dazu gehören laut der stellvertetenden Fachbereichsleiterin im Bauamt, Andrea Pesch, etwa auch Fußbodenheizung sowie Wärmedämmung an Fassaden und Fenstern. Ein Blockheizkraftwerk soll eine energiesparende Erwärmung der Wohnräume ermöglichen. „Ein robustes und massives Gebäude ist auf Dauer wirtschaftlicher“, sagt Pesch. Das hätten auch die Erfahrungen mit weniger neuen und stabilen Flüchtlingsunterkünften gezeigt. Wegen besonderer Heiz- Lüftungs- und Duschgewohnheiten der Bewohner habe es dort Probleme etwa mit Schimmelpilz gegeben.








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„Wenn viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, braucht es eben eine große Stabilität der Gebäude“, sagt auch Baudezernentin Deppe. Eine Sanierung der Altbauten wäre nicht wirtschaftlich gewesen. In den 50 Quadratmeter großen Appartements mit zwei Schlafzimmern und jeweils zwei Betten, offener Küche, Toilette und Dusche würden bis zu vier Flüchtlinge untergebracht. Die Wohneinheiten könnten für Familien durch Verbindungstüren zusammengefasst werden. Der Wohnstandard bleibe aber einfach, hieß es beim Ortstermin. Auf Aufzüge und Balkone sei verzichtet worden. Sechs Wohnungen sind barrierefrei und rollstuhlgerecht angelegt.

Ein vierter Baukörper dienst als Funktionstrakt. Dort ist eine Beratungsstelle der Caritas vorgesehen, ebenso eine Kleiderkammer, Schulungs- und Beratungsräume, Aufenthaltsbereiche, Waschautomaten und Trockenräume sowie ein Fitnessraum und die Unterkünfte für den Wachdienst, der rund um die Uhr im Einsatz ist. Im Außenbereich der Anlage sind zudem Sport- und Spielflächen für die Bewohner geplant.
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