Dieser Artikel ist in vielfacher Hinsicht ein richtiger Leckerbissen. Die Highlights habe ich rot markiert. Ach, übrigens, die Geschichte spielt in ... NRW. Das erwähnte "Festival gegen Rassismus" (das sich sehr als Bestandteil des Programms "Kampf gegen Rechts" anhört) ist übrigens von Redaktionsseite bereits fett markiert.


Kulturangebot soll Integration bald stärken

Jörg Becker und Hassan Firouzkhah sehen sich als die Motoren eines Prozesses für Vielfalt.



Die Bemühungen um die Integration in der Stadt mit einem vielfältigen kulturellen Angebot zu unterstreichen,das haben sich der Vorsitzende des Zuwandererbeirats, Hassan Firouzkhah (Offene Liste), und der Vorsitzende des Kulturausschusses, Prof. Jörg Becker (Linke), auf die Fahnen geschrieben. Einen ersten Erfolg können sie nach der Verabschiedung des Haushalts der Stadt Solingen für 2020 bereits verbuchen. Im Etat des Kulturmanagements sind 10.000 Euro Fördermittel vorgesehen. „Die können aber nur ausgegeben werden, wenn zugleich auch Drittmittel in Projekte und Veranstaltungen fließen“, erklärt Kulturdezernentin Dagmar Becker (Grüne) zu den Bedingungen.


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Schon im Jahr 2017 hatten Ausschuss und Beirat in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, mehr kulturelle Angebote in Solingen zu schaffen, die auch nichtdeutsche Kulturkreise ansprechen sollen. Ziel: Migranten und Solinger mit deutschen Wurzeln sollen über qualitativ ansprechende Kultur gemeinsam ins Gespräch kommen. Dazu gab es im Juli 2018 einen gemeinsamen Workshop, der eine Fülle an möglichen Kulturveranstaltungen erarbeitete.

Das konkrete Programm hängt jetzt von Zuschussgebern ab

Doch ob es ein internationales Film- und Theaterfestival gibt, ob interkulturelle Ensembles gegründet werden oder ein Festival gegen Rassismus startet, das muss sich in den ersten Monaten des kommenden Jahres zeigen. Becker und Firouzkhah wollen aktiv mit dem Kulturmanagement und den Fachleuten der Verwaltung für überregionale Fördertöpfe jetzt Möglichkeiten suchen und möglichst in die Tat umsetzen, erklären sie jetzt zu ihrer Strategie. Eine Förderung könnte etwa aus dem Kultursekretariat NRW fließen. Dem tritt die Stadt bei, wie Dagmar Becker berichtet (siehe Kasten).


KULTUR IN NRW



FÖRDERUNG Kulturdezernentin Dagmar Becker (Grüne) berichtet, dass die Stadt dem Kultursekretariat NRW in Wuppertal beitreten werde. Dieses fördert gemeinsam mit den Kommunen und einer Vielzahl von Kulturinstitutionen innovative Projekte, Festivals und Programmreihen in den Bereichen Theater, Musik, Bildende Kunst, Literatur und Tanz.



Mit im Boot ist auch das Kommunale Integrationszentrum. Es werde sich auch als Motor für die Werbung für Angebote einbringen, erklärt die Leiterin Anne Wehkamp. Für Firouzkhah ist es wichtig, dass „es erstmals dafür überhaupt Geld im Haushalt gibt.“ Nun bestünden die Voraussetzungen, um mit der Arbeit zu beginnen. Prof. Becker setzt auf eine „Verstetigung und ein Wachstum“ interkultureller Angebote. Dagmar Becker befürwortet die Initiative der beiden und sagt: „Jetzt sind alle aufgerufen, die richtigen Fördermittel dafür einzuwerben.“ Auch dabei wollen sie und Wehkamp unterstützend tätig werden. Eine gute Resonanz sei allein deshalb zu erwarten, weil ein Drittel der Solinger Bevölkerung einen Migrationshintergrund habe, betont die Integrationsbeauftragte der Stadt, Anne Wehkamp.



https://www.solinger-tageblatt.de/so...-13304553.html