Schächtungen haben im Orient eine lange Tradition und schon die Kinder lernen das Handwerk von ihren Eltern. Aber neuerdings gibt es auch in Deutschland Schächtungen, allerdings sehr zum Leidwesen der Tierbesitzer.
3 Tiere ließ der Landwirt auf seiner Wiese weiden. 1 Tier ist noch da.

Unbekannte schächten Schaf auf Weide


Die Täter entfernen das Fleisch und lassen die Überreste zurück. Ein zweites Tier stehlen sie vermutlich. Die Polizei sucht Zeugen.




Auf dieser Wiese ließ der Landwirt drei Schafe weiden. Eines wurde geschächtet, eines vermutlich gestohlen


Es war am frühen Montagmorgen, als Rolf Breimaier den Anruf eines Bekannten erhielt. „Der war mit seinem Hund dort spazieren. Er sagte, der Zaun sei offen, und da liege ein totes Schaf drin“, berichtet der Mann aus Höfingen. Doch das Tier war keines natürlichen Todes gestorben. Dem Schaf wurde die Kehle durchgeschnitten, das Fleisch herausgeschnitten. Kopf, Fell und Innereien blieben auf der Wiese beim Schopflochberg neben der Brennerstraße zurück.



Breimaier fuhr sofort hin und verständigte die Polizei. Die Beamten bestätigten seine Vermutung. „Das Schaf wurde sachgerecht geschlachtet“, sagt der Rentner, der im Nebenerwerb 20 Schafe hält. Die Polizei geht davon aus, dass das Tier geschächtet wurde. „Normalerweise schneidet man bei der Schlachtung dieser Tiere nicht die Kehle durch. Außerdem wurde am Tatort kaum Blut gefunden. Das hat man vermutlich aufgefangen und ebenfalls mitgenommen“, berichtet Peter Widenhorn, der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg.

Von dem dritten Schaf fehlt bisher jede Spur

Für ein solches Vorgehen benötige man Licht, meint Landwirt Breimaier. „Ich schätze, sie waren am frühen Montagmorgen am Werk.“ Wie die Polizei berichtet, hatten die unbekannten Täter zuvor den Elektrozaun der Schafweide mit einem Auto umgefahren. Rolf Breimaier hatte zu der Zeit drei Jungschafe auf der Weide. Eines blieb zurück. Von dem dritten Schaf fehlt bisher jede Spur. Das haben die Täter vermutlich gestohlen.


Die Polizei schließt zwar nicht aus, dass es über den umgedrückten Zaun entlaufen ist. „Aber Schafe sind Herdentiere. Läuft eines nach draußen, folgen die anderen. Aber das dritte Schaf war ja noch da“, erklärt Rolf Breimaier, der nicht zum ersten Mal Opfer von Dieben wird. Vor zwei Jahren hätten plötzlich drei Schafe gefehlt. Vor sieben Jahren habe man ihm sogar zwei tragende Mutterschafe gestohlen. Aber eine Grausamkeit wie diesmal habe er noch nicht erlebt, auch nicht von anderen Landwirten gehört.

Oft kommen Kinder vorbei, die nach den Schafen schauen

An einen ähnlichen Fall kann man sich auch nicht im Polizeipräsidium Ludwigsburg erinnern. „In den vergangenen Monaten wurden auch keine Schafe als gestohlen gemeldet“, berichtet Polizeisprecher Widenhorn. Die Beamten hoffen, dass sich nun Autofahrer melden, die auf der Fahrt über die Brennerstraße, auf dem Weg zur Autobahn etwa, etwas bemerkt haben oder Angaben zum Fahrzeug machen können. Der Landwirt Breimaier hat da wenig Hoffnung. „Wenn die nicht gerade einen Ausweis liegen lassen, findet man die nicht“, sagt der Höfinger.


Je nach Alter und Gewicht hat ein Schaf einen Wert von 150 bis 200 Euro. Dazu kommt der beschädigte Zaun. Die Überreste des Tieres musste er von der Tierverwertung entsorgen lassen. „Schon allein, weil dort häufig die Kleinen aus dem Kindergarten vorbeikommen, um nach den Schäflein zu schauen.“

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Fortsetzung der Geschichte:



Das zweite Schaf wurde auch getötet


- In Leonberg ist ein zweites Schaf gefunden worden, das geschächtet wurde. Am Dienstag hatte die Polizei gemeldet, dass in der Nacht auf Montag auf einer Weide neben der Brennerstraße ein totes Tier gefunden wurde, bei dem die Kehle durchgeschnitten und das Fleisch entfernt worden war. Das jetzt gefundene Schaf war auf der gleichen Weide und war nach dem Vorfall vermisst worden. Es ist nun am Donnerstagvormittag nur 100 Meter entfernt vom ersten Tatort gefunden worden. Es hatte in einem Gebüsch auf dem Schopflochberg gelegen. Nach Angaben der Polizei sei auch hier der Hals durchtrennt und das Fleisch entnommen, während Kopf, Fell und Innereien zurückgelassen wurden. „Wir sprechen vom Schächten, wenn das getötete Tier offensichtlich an einem Strick aufgehängt wurde, um es nach dem Schnitt am Hals ausbluten zu lassen“, erklärt Polizeisprecher Peter Widenhorn. In beiden Fällen sei dies der Fall gewesen.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/i...023e55249.html