Neue Bestattungsart
In Washington bereits erlaubt
Während in Deutschland in den letzten 100 Jahren die Urnenbestattung immer wichtiger wurde, gibt es nun in den USA einen Trend zur „grünen“ Beisetzung. Deshalb wird Washington als erster Bundesstaat im kommenden Jahr das Kompostieren von Leichen zulassen. Jay Inslee, der zuständige Gouverneur und einer der demokratischen Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur 2020, unterzeichnete dafür im April ein vom Parlament verabschiedetes Gesetz. Neben der Sarg- und der Urnen- wird in Washington ab dem Jahr 2020 somit auch die Kompostbestattung erlaubt sein. Diese Variante gilt als besonders umweltfreundlich. Der Grund: Nachdem der Leichnam in einem speziellen Stahlbehälter zusammen mit Stroh, Holzspänen und Schneckenklee aufbewahrt wird, bleibt nach Angaben der dortigen Bestatter nach 30 Tagen etwa ein Kubikmeter Erde übrig. Angehörige hätten dadurch die Chance, in dieser Erde einen Baum zu pflanzen, der an die verstorbene Person erinnert. Die Kosten für Kompostbestattung sollen rund 5.500 Dollar betragen, womit sie etwas teurer als die Urnen-, aber ein wenig günstiger als die Sargbestattung ist. Die Bischofskonferenz des US-Bundesstaates Washington sieht die neue Methode kritisch, da sie den Verstorbenen nicht den nötigen Respekt entgegenbringt.
Kölnische Rundschau, Nr. 231, 5./6. Oktober 2019, Trauern & Gedenken