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    Close-up auf den Pimmel – Wie die Tagesschau die AfD bloßstellt

    Close-up auf den Pimmel – Wie die Tagesschau die AfD bloßstellt

    Burkhard Müller-Ullrich

    Es sind nur drei Sekunden in einem 96 Sekunden langen Tagesschau-Beitrag. Aber drei Sekunden von besonderer und vor allem neuer Qualität im öffentlich-rechtlichen Kampf gegen Rechts. Okay, ganz neu sind gewisse Kamera-Ausrutscher nicht. Wir erinnern uns an den Fall der FDP-Politikerin Katja Suding, die in einem Tagesschau-Bericht über das Dreikönigstreffen der Partei im Januar 2015 gewissermaßen mit den Beinen voran gezeigt wurde: Die Kamera zoomte erst auf ihre schwarzen Pumps und fuhr dann – drei Sekunden lang! – genüsslich über ihre bloßen Knie die Beine hoch, bis endlich Kopf und Oberkörper der damals 39-Jährigen zu sehen waren. Ein klarer Fall von erotischer Bildführung, für die sich Tagesschau-Chef Kai Gniffke (jetzt SWR-Intendant) eilig entschuldigte („Der Beine-Schwenk gehört auf den Index“).


    Wir erinnern uns auch an das Schäuble-Interview vom vergangenen Dezember im ZDF, das durch ein antifaschistisches Accessoire bereichert wurde: ein Kameramann trug ein Sweatshirt mit einem Riesenlogo der linksextremen „Bullen sind Schweine“-Band Slime auf dem Rücken und konnte im Teaser-Film zum Interview damit dreimal Haltung zeigen: drei Sekunden, zwei Sekunden und fünf Sekunden lang, bei einer Gesamtlänge von 88 Sekunden. Es sei damit „kein politisches Statement verbunden“ gewesen, erklärte das ZDF; „dennoch bedauern wir, daß der Aufdruck übersehen wurde“.


    Doch jetzt gibt es die AfD und deren Vertreter. Das ist, verglichen mit den Sudings und Schäubles, was anderes. Da braucht es gröbere ästhetische Verfahren der Verhöhnung und Verhäßlichung. Schließlich will man doch im ARD-Hauptstadtstudio die Demokratie retten. Und so zeigte die Tagesschau kürzlich (Bericht: Daniel Prokraka), wie man das aus beliebigem Anlass (Thomas Cook-Pleite und Staatskredit für Condor) macht: erstes Statement – Peter Altmaier, CDU, Büste; zweites Statement – Tarek Al-Wazir, Bündnis 90/Grüne, Großaufnahme; drittes Statement – Pascal Meiser, Die Linke, Großaufnahme; viertes Statement – Kay Gottschalk, AfD, und jetzt gibt die Regie wirklich alles.

    Bildfüllend die Region zwischen Gürtel und Oberschenkeln,

    Der Reporter steht mit dem Rücken zur Kamera und füllt die linke Bildhäfte, in der rechten Hälfte sieht man das Treppenhaus des ARD-Hauptstadtstudios und davor den Interviewpartner Gottschalk. Der ist ein kleiner Mensch, aber inszeniert wird er als Winzling: Sein Scheitel reicht knapp über die Bildmitte, während der Kopf des Reporters fast am oberen Rand anstößt. Diese Perspektive gibt es zur Einstimmung, während noch der Off-Text läuft, und dann, bevor AfD-Gottschalk sein erstes Wort sprechen darf, die Detailaufnahme seines Hosenlatzes.


    Wir sehen bildfüllend die Region zwischen Gürtel und Oberschenkeln, umhüllt von blauem Anzugstoff, der sich über dem Geschlechtsteil etwas ausbeult, flankiert von den herabhängenden Armen, die in einem weißen Hemd mit Umschlagmanschetten und einem passenden Jackett stecken. Am Mittelfinger der linken Hand prangt ein goldener Ring und von oben ragt die Südspitze einer rötlich melierten Krawatte in die Szene.


    Dieser Close-up auf den Pimmel des verhassten Nazis hat bei der Herstellung und Abnahme des Beitrags bestimmt für einige Heiterkeit gesorgt: angefangen natürlich beim Dreh, über die Sichtung des Materials und den Schnitt bis zu den verschiedenen Stufen redaktioneller Absegnung. So etwas passiert – selbst unter Zeitdruck – stets in Gegenwart vieler Profis. So etwas geht nicht ungesehen oder aus Versehen durch.


    Und jetzt? Jetzt hat die Tagesschau das Problem, dass wir (Henryk Broder zuerst) genau hingeschaut haben. Probieren wir mal eine Reihe möglicher Reaktionen durch. Wie wär’s zum Beispiel mit: „Aufgrund eines technischen Fehlers wurde eine unfertige Fassung des Berichts gesendet.“ Ja Leute, aber man nimmt doch nicht von jedem Politiker den Hosenlatz auf – quasi als Testbild, oder? Zweiter Versuch: „Die Aufnahme entstand vor dem Interview, als die Kamera noch nicht gerichtet war, und sollte nur als Platzhalter für eine andere Einstellung dienen.“ Nee, das Bild ist superscharf und perfekt kadriert; da war volle Absicht hinter. Dann vielleicht Nummer drei: „Was soll die Aufregung? Wir haben den Mann schließlich nicht nackt gezeigt. Alle Vorwürfe zeugen von Prüderie.“ Mit dieser Haltung kommt in der Ära von #MeToo allerdings niemand mehr durch.


    Also lasst euch was einfallen. Gell, als Gauland die Kleider am Badesee geklaut wurden, da habt ihr euch schwarz geärgert, dass die Tagesschau nicht mit der Kamera dabei war. Nur bedenkt: Wen auch immer ihr untenrum entblößen wollt, wir ziehen euch ebenfalls aus.

    https://www.achgut.com/artikel/close...fd_blossstellt
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Close-up auf den Pimmel – Wie die Tagesschau die AfD bloßstellt

    Endlich ist die Tagesschau dort angekommen, wohin sie schon immer wollte - unter der Gürtellinie.
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  3. #3
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    AW: Close-up auf den Pimmel – Wie die Tagesschau die AfD bloßstellt

    Zitat Zitat von Cherusker Beitrag anzeigen
    Endlich ist die Tagesschau dort angekommen, wohin sie schon immer wollte - unter der Gürtellinie.
    Das ist sie schon seit geraumer Zeit, denn in diesem Format werden Kommantare als Nachrichten verkauft. Es gibt einfach keine Trennlinie. Außerdem ist die Nachrichtenberichterstattung sehr lückenhaft. Wichtige Ereignisse werden gerne ausgelassen.
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  4. #4
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    AW: Close-up auf den Pimmel – Wie die Tagesschau die AfD bloßstellt

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Das ist sie schon seit geraumer Zeit, denn in diesem Format werden Kommentare als Nachrichten verkauft. Es gibt einfach keine Trennlinie. Außerdem ist die Nachrichtenberichterstattung sehr lückenhaft. Wichtige Ereignisse werden gerne ausgelassen.
    Alles im Dienste des „mündigen" Bürgers, damit er die Welt so sehe und verstehe, wie man es von ihm erwarten darf. Jede andere Sichtweise wäre „kontraproduktiv".
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  5. #5
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    AW: Close-up auf den Pimmel – Wie die Tagesschau die AfD bloßstellt

    Zitat Zitat von Cherusker Beitrag anzeigen
    Alles im Dienste des „mündigen" Bürgers, damit er die Welt so sehe und verstehe, wie man es von ihm erwarten darf. Jede andere Sichtweise wäre „kontraproduktiv".

    Der Volksempfänger ist restlos durch den Volkssender abgelöst worden. Egal, auf wieviel Geräten...
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  6. #6
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    AW: Close-up auf den Pimmel – Wie die Tagesschau die AfD bloßstellt

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Der Volksempfänger ist restlos durch den Volkssender abgelöst worden. Egal, auf wieviel Geräten...
    Man könnte sich fragen, was sich eigentlich seit jenen Zeiten außer der Technik und menschlicher Flutung geändert habe.
    Die Bezeichnungen sind andere. Aber das System...
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  7. #7
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    AW: Close-up auf den Pimmel – Wie die Tagesschau die AfD bloßstellt

    Zitat Zitat von Cherusker Beitrag anzeigen
    Man könnte sich fragen, was sich eigentlich seit jenen Zeiten außer der Technik und menschlicher Flutung geändert habe.
    Die Bezeichnungen sind andere. Aber das System...
    Der Propagandaminister hat keinen Klumpfuß, aber auch was mit einer Schauspielerin....
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  8. #8
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    AW: Close-up auf den Pimmel – Wie die Tagesschau die AfD bloßstellt

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Der Propagandaminister hat keinen Klumpfuß, aber auch was mit einer Schauspielerin....
    Auch deutliche Spuren von Größenwahn sind zu finden.
    Ich glaube, man nennt das Kompensation, mit der sich Scheinriesen gerne über körperliche Unzulänglichkeiten hinwegzutrösten pflegen.
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  9. #9
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    AW: Close-up auf den Pimmel – Wie die Tagesschau die AfD bloßstellt

    Der Umgang mit der AfD zeigt immer deutlicher, dass die Linken - und dazu gehören fast alle Journalisten - keine sachlichen Argumente haben. Also geht man unter die Gürtellinie.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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