Bus- und Bahnfahren wird teurer Schon steigen die Preise im Nahverkehr für den Klimaschutz

In ICE und Intercity sinken die Fahrpreise für den Klimaschutz, aber im Nahverkehr steigen sie. Mit der gleichen Begründung....

Trotz politischer Bekenntnisse zu mehr Klimaschutz müssen Bus- und Bahnkunden in vielen deutschen Regionen für ihre Fahrkarten tiefer in die Tasche greifen. Mehrere große Verkehrsverbünde erhöhen zum Jahreswechsel die Preise, wie eine Auswertung ergab. Betroffen sind etwa Kunden im Ruhrgebiet, im Rheinland, in Berlin und Brandenburg, im Großraum Hamburg und im Rhein-Main-Gebiet, außerdem alle, die in Regionalzügen außerhalb von Verkehrsverbünden unterwegs sind.
Die Preiserhöhungen reichen bis zu einem durchschnittlichen Aufschlag von 3,3 Prozent.

...Höhere Gehälter, Diesel- und Strompreise sowie Materialkosten machten dies unumgänglich, hieß es etwa beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Zwischen Aachen, Bonn und Remscheid steigen die Preise um 2,5 Prozent. Im Nachbarverbund Rhein-Ruhr zahlen Kunden im Schnitt 1,8 Prozent mehr. Gleich teuer bleibt das „Schoko-Ticket“, so heißt am Niederrhein und im Ruhrgebiet das Schüler-Abo. Im Rhein-Main-Verkehrsverbund gehen die Preise um 1,5 Prozent nach oben, im Hamburger Verkehrsverbund um 1,3 Prozent.

...Klimaschutz, das ist in der Branche vorerst eher ein Argument für höhere Fahrpreise als für niedrigere. „Wenn wir über einen attraktiven und leistungsstarken ÖPNV die Klimaschutzziele im Verkehr erreichen wollen, dann werden wir um massive Investitionen in den Ausbau und in die Grunderneuerung nicht herum kommen“, sagte Ingo Wortmann, der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen. „Die Fahrgeldeinnahmen sind dafür ein ganz entscheidender Beitrag.“

...„Wenn Busse und Bahnen künftig mehr und öfter fahren sollen, um deutlich mehr Fahrgäste mit attraktiven Angeboten zu gewinnen, dann wird das zwangsläufig mehr Geld kosten“, sagte Wortmann. „Dieses allein von den Steuerzahlern einzufordern, halten wir unternehmerisch für falsch.“


In den ICE und Intercity der Deutschen Bahn dagegen fällt die übliche Preiserhöhung dieses Jahr aus. Wenn der Bund außerdem wie geplant die Mehrwertsteuer auf Fernverkehrtickets senkt, sollen die Fahrkarten sogar ein Zehntel billiger werden. Das wäre die erste Preissenkung seit 17 Jahren.





Wer mit der Deutschen Bahn oder einem ihrer Konkurrenten aber im Regionalverkehr unterwegs ist, zahlt im neuen Jahr unter Umständen mehr. Fahrten außerhalb von Verkehrsverbünden werden 1,7 Prozent teurer, wie der Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland beschloss. Das betrifft immerhin jeden fünften Kunden.

https://www.welt.de/wirtschaft/artic...imaschutz.html

Besonders gut hat mir das Argument dieses Vorzeige-BWL´ers (der im Pluralis majestatis spricht, eine Mäßigung bei den Fahrpreisen: halten wir unternehmerisch für falsch.“), gefallen, der die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs erhöhen möchte ("um deutlich mehr Fahrgäste mit attraktiven Angeboten zu gewinnen"), in dem er Fahrpreise unattraktiv erhöht.

Es fehlen einem wirklich die Worte. Entweder man glaubt an die unendliche Dummheit der Protagonisten oder an deren maßlose Abgehobenheit und Überheblichkeit.