Brandbrief an Daimler-Chefs
Vorstand ruft Führungskräfte zu strengem Sparkurs auf


Es geht um Milliarden und es bleibt nicht viel Zeit: Der Vorstand des Stuttgarter Autobauers schlägt Alarm. Für die Mitarbeiter bedeutet das schwere Zeiten.

Der Daimler-Vorstand hat in einem Brief an die Führungskräfte des Konzerns zu schnellen Einsparungen in Milliardenhöhe aufgerufen. „Wir müssen mindestens die Sondereinflüsse im zweiten Quartal in Höhe von 4,2 Milliarden Euro kurzfristig kompensieren“, zitieren die „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag) aus dem Schreiben, das der Zeitung vorliegt. Ein Daimler-Sprecher wollte sich zu dem Brief nicht äußern.

Der seit Mai amtierende Daimler-Chef Ola Källenius will im November ein detailliertes Sparpaket und seine Strategie für die kommenden Jahre vorstellen. Zuletzt hatte er auch die Belegschaft auf harte Zeiten eingestimmt. „Wir müssen die Effizienz dramatisch erhöhen, müssen alles hinterfragen, über alle Kosten nachdenken“, hatte Källenius jüngst der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gesagt - ohne allerdings schon Zahlen zu nennen.


.... Daimler hatte im zweiten Quartal unter anderem wegen Rückstellungen für Verfahren im Zusammenhang mit dem Dieselskandal rote Zahlen geschrieben.

Unzufrieden zeigt sich der Vorstand offenbar vor allem mit der Entwicklung der Liquidität. „Der Mittelabfluss, den wir zuletzt verzeichnet haben, ist nicht akzeptabel“, zitiert die Zeitung aus dem Schreiben. Die finanzielle Solidität sei die „Lebensader unseres Unternehmens“. Daimler hatte im ersten Halbjahr einen Abfluss von Finanzmitteln in Höhe von 3,3 Milliarden Euro verzeichnet. Schon damals hatte Källenius klargestellt: „Die Zahlen sind alles andere als zufriedenstellend.“

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