Pflegebedürftige müssen immer mehr selbst zahlen

Die Kosten für die Unterbringung von Pflegebedürftigen sind laut einem Bericht seit 2018 um mehr als sechs Prozent gestiegen. Grund seien Lohnerhöhungen für das Personal.

Pflegebedürftige müssen für einen Heimplatz immer mehr selbst dazu zahlen. Seit Oktober 2018 sei die Eigenbeteiligung im Bundesdurchschnitt um mehr als 110 Euro auf nunmehr fast 1.930 Euro im Monat gestiegen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine aktuelle Auswertung der "Pflegedatenbank" des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV). Der Anstieg betrage demnach mehr als sechs Prozent.

...Am meisten müssen demnach weiterhin die Pflegebedürftigen in Nordrhein-Westfalen zahlen. Hier habe der Eigenanteil zum 1. September dieses Jahres bei 2.406 Euro gelegen, heißt es in dem Bericht. Am 1. Oktober 2018 waren es noch 2.309 Euro gewesen. Danach folgen das Saarland mit 2.301 (2.178) Euro sowie Baden-Württemberg mit 2.250 (2.116) Euro. Im Mittelfeld liegen der Auswertung zufolge unter anderem Berlin mit 1.931 (1.856) Euro, Hessen mit 1.936 (1.783) Euro oder Brandenburg mit 1.646 (1.526) Euro.

...Pflegebedürftige müssen einen Eigenanteil leisten, weil die Pflegeversicherung – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten trägt.
...Bisher wurden oft die Kinder zur Kasse gebeten, wenn Pflegebedürftige die Heimkosten nicht zahlen konnten. Zwar springt zunächst das Sozialamt ein, wenn Betroffene die Heimkosten nicht zahlen können. Aber in vielen Fällen holt sich die Behörde das Geld zumindest teilweise von den Angehörigen zurück

https://www.zeit.de/gesellschaft/201...egebeduerftige