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    „Angela Merkel und die Flüchtlinge“ - Eine Heldin braucht das Land

    „Angela Merkel und die Flüchtlinge“ - Eine Heldin braucht das Land

    Mit dem Doku-Drama „Stunden der Entscheidung“ versucht das ZDF zu erklären, warum Angela Merkel im September 2015 tausende Flüchtlinge über die österreichische Grenze ins Land ließ. Es war der Anfang vom Ende ihrer Regierung. Doch das ZDF setzt ihr ein Denkmal

    Am Tag, an dem Deutschland die Kontrolle über die Zuwanderung verlor, liegt der Innenminister mit hohem Fieber im Bett. CSU-Chef Horst Seehofer ist im Urlaub und geht den ganzen Tag nicht ans Handy. Und deshalb ist sie es allein, die eine Entscheidung trifft, die die Nachkriegsgeschichte in ein Davor und ein Danach teilt: Angela Merkel.


    Es ist der 4. September 2015, rund 2.000 Flüchtlinge haben sich zu Fuß auf den Weg gemacht von Budapest nach Österreich. Sie wollen nach Deutschland. Dort, so haben sie gehört, bekämen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien Asyl. Sie sind viele. Sie marschieren über eine Autobahn, damit sie keiner übersieht. „March of Hope“, so nennen sie ihren Fußmarsch. Bilder von dem Flüchlingstreck empfängt die Kanzlerin auf ihrem Handy. Und auch den Notruf des österreichischen Bundeskanzlers. Mit Gewalt, da sind sie und Werner Faymann sich einig, lassen sich diese Menschen nicht aufhalten. Also entscheidet Angela Merkel: Die Menschen dürfen kommen. Ausnahmsweise.
    Angst vor „unschönen Bildern“

    Weiß die Kanzlerin, worauf sie sich da eingelassen hat? Diese Frage beleuchtet das ZDF jetzt, vier Jahre später, in einem Doku-Drama: „Stunden der Entscheidung – Angela Merkel und die Flüchtlinge.“ Es ist eine Mischung aus Dokumentation und Spielfilm. Es gibt Interviews mit Zeitzeugen: mit dem damaligen Innenminister Thomas de Maizière oder Sigmar Gabriel, dem Vizekanzler. Die Kanzlerin, gespielt von Heike Reichenwallner, kommt gut weg in diesem 90-minütigen Film. Gabriel sagt, sie habe alle die eines Besseren belehrt, die ihr immer vorwerfen, sie hätte keine Grundsätze: „Sie hat gestanden.“


    Aber hat sie das wirklich? Oder hat sie nicht einfach nur kapituliert, als sie beschloss, die Menschen durchzuwinken? Ist sie, wie der ehemalige Chef des Bundesnachrichtendienstes, Gerhard Schindler, als einziger Zeitzeuge kritisch bemerkte, nicht einfach nur davor zurückgeschreckt, „unschöne Bilder zu produzieren?" Schindlers Urteil über die Kanzlerin fällt vernichtend aus. Er spricht von einem „Offenbarungseid“ des Staates.
    „Wir werden sie jagen“

    Die Folgen dieser Entscheidung, das zeigt der Film, trägt Deutschland noch heute. Aus dem „humanitären Ausnahmefall“ wurde die Regel. Bis zu 13.000 Menschen strömten nach diesem ersten Wochenende im September 2015 täglich über die grüne Grenze. Bis zum Jahresende summiert sich ihre Zahl auf rund 800.000. Ihre Integration stellt die Bundesrepublik auf eine harte Probe.


    Man redet jetzt nicht mehr von „Flüchtlingen", sondern von Migranten. Es ist eine der Lehren, die die Medien aus dem 4./5. September gezogen haben. Unter den Ankömmlingen waren auch IS-Terroristen und Menschen mit einem langen Vorstrafenregister, die wohl keiner hereingelassen hätte, wenn sie ihre Ausweise nicht weggeworfen hätten. Das hat einen Riss vertieft, der das Land nach der Wiedervereinigung immer noch teilt. Er verläuft jetzt nicht mehr nur zwischen Ost und West. Er verläuft zwischen Merkel-Anhängern und Merkel-Gegnern. Wie zum Beweis tönt am Ende des Films die Stimme von AfD-Fraktionschef Alexander Gauland aus dem Off: „Wir weeeeerden sie jaaaaagen“.
    Warnung von Beate Baumann

    Kein Wunder also, dass die Kanzlerin selber nicht vor die Kamera wollte. Sie ist schon oft gefragt worden, ob sie ihre Entscheidung bereut hat. Sie hat dieses Frage jedesmal verneint. Was blieb ihr auch anderes übrig? Dabei, das zeigt das Doku-Drama, hat es Warnungen gegeben. „Was ist mit Dublin?“, fragt Frank-Walter Steinmeier, damals noch Außenminister, mit Blick auf das Abkommen, nach dem Flüchtlinge in dem EU-Staat einen Asylantrag stellen müssen, in dem sie angekommen sind.


    „Was ist, wenn die jetzt alle zu uns kommen?", fragt Horst Seehofer, der erst dann an sein Handy ging, als sie ihre Entscheidung schon getroffen hatte. Sogar ihre Büroleiterin und engste Vertraute, Beate Baumann, äußert Bedenken: „Frau Merkel, Sie allein werden für die Folgen dieser Entscheidung verantwortlich gemacht werden." So steht es im Drehbuch. Marc Brost, Autor bei der Zeit, hat es nach ausgiebigen Recherchen im September 2015 zusammen mit Sandra Stöckmann geschrieben. Nach intensiven Gesprächen mit Beteiligten, wie er sagt.
    Ein Herz, so groß wie ein Bahnhofswartesaal

    Ihr 90-minütiges Doku-Drama ist spannend, fesselnd, unterhaltsam. Aber genau das ist das Problem solcher Formate. Spielfilmszenen müssen immer dann herhalten, wenn das Archiv-Material erschöpft ist. Sie schließen die Lücken für das kollektive Gedächtnis. Aber kann der Zuschauer noch unterscheiden zwischen echten und inszenierten Bildern? Oder überdeckt die sympathische Kanzlerin, die Heike Reichenwallner spielt, am Ende nicht die Machtpolitikerin Merkel, die in ihrer Karriere so manchen Gegner verschliss?


    Es liegt in der Natur von Spielfilmelementen, auch in Doku-Dramen, dass sie Geschichte nicht in erster Linie erklären, sondern verklären. Im Fall der Bundeskanzlerin und 2015 ist das besonders ärgerlich. Was, wenn nicht auch Machtinstinkt, hat sie dazu getrieben, die Menschen einfach durchzuwinken? Den Machern dieses Thrillers erschien dieses Motiv offenbar nicht stark genug. Deshalb dichteten sie ihrer Protagonistin ein Herz an, das größer ist als jeder Bahnhofswartesaal. In der Nacht vor dem 5. September schaltet sie den Fernseher in ihrer Wohnung in Berlin-Mitte ein. Über die Mattscheibe flimmern Bilder vom 9. November 1989. Die Mauer ist gefallen. Man sieht Menschen, die vor Glück weinen. Vom Mauerfall bis zur „Grenzöffnung“ ist es nicht mehr weit, suggeriert der Film.


    Eine Heldin braucht das Land. Eine, die jetzt wiedervereint, was sich kaum noch wiedervereinen lässt.

    ZDF, Stunden der Entscheidung – Angela Merkel und die Flüchtlinge, 20.15 Uhr.

    https://www.cicero.de/kultur/angela-...ielfilm-kritik

    Schöner läßt sich nicht in Bild und Worte fassen, dass das ZDF ein Staatsfunk ist und Propagandasender der Regierung.
    Eine kleine Anmerkung noch, eine kleinliche: Alleine im Jahr 2015 kamen mehr als 1 Million Flüchtlinge. Eine erschreckend hohe Zahl, die wohl deswegen im Nachhinein auf 800.000 runtergerechnet wurde.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: „Angela Merkel und die Flüchtlinge“ - Eine Heldin braucht das Land

    Man darf nie vergessen, dass dieser "Flüchtlingswelle" Bekundungen verschiedener Politiker der meisten Parteien vorangingen, dass Deutschland mehr Syrer aufnehmen wolle. Von Claudia Roth über Merkel bis zu Gauck waren alle mit dabei die Syrer ins Land zu locken.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: „Angela Merkel und die Flüchtlinge“ - Eine Heldin braucht das Land

    Ein Hoffnungsschimmer? Lediglich 1,9 Millionen Zuschauer wollten den unsäglichen ZDF-Propagandafilm "Stunden der Entscheidung" sehen. Eine Quote von 6,9% und das zur besten Sendezeit. Einer der Zuschauer war anscheinend der ungarische Botschafter, der umgehend ein Schreiben ans ZDF aufsetzte und sich über die einseitige und negative Darstellung seines Landes in diesem Propagandamachwerk beschwerte.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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