Dieser Neubau führte zu einem Eintrag in das Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes. Ein Neubau für Flüchtlinge mit großen Wohnungen. Wenn die Flüchtlinge untergebracht sind, dürfen auch andere Menschen mit Wohnberechtigungsschein einziehen, denn die Bewerbungsliste und das Interesse an diesen Wohnungen ist sehr groß. Kein Wunder bei der Wohnungsnot!

Mühlenbach "Günstig, strapazierfähig und solide"






Lange Diskussionen im Gemeinderat, wiederholte Kostensteigerungen, eine unerwartete Hangsicherung und ein Eintrag ins Schwarzbuch des Steuerzahlerbunds: Mühlenbach hat für den sozialen Wohnungsbau einiges auf sich genommen. Nun ist der erste Mieter eingezogen.


Mühlenbach. Wie vielen anderen Kommunen wurden auch Mühlenbach 2015 einige Flüchtlinge zugeteilt und der Ort kämpfte mit der Unterbringung. Zwar wurden für alle geflüchteten Wohnungen gefunden, aber angesichts der steigenden Zuwanderer-Zahlen stand die Befürchtung im Raum, dass das mit der nächsten Welle anders aussehen könnte. Unter dem damaligen Bürgermeister Karl Burger kam dann die Idee auf, einfach ein Haus zu bauen. Nicht nur für die Flüchtlinge, sondern generell für den sozialen Wohnungsbau.


Der Gemeinderat einigte sich schließlich darauf, das gemeindeeigene Haus Nummer 48 an der Hauptstraße abzureißen, um dort ein neues Mehrfamilienhaus zu errichten. Erste Kostenschätzungen beliefen sich auf insgesamt 570 000 Euro. Dieser Preis sollte sich mehrfach ändern.


Als die zuständigen Architekten Hättich und Faber im April 2017 die Pläne vorstellten, schätzten sie die Kosten bereits auf rund 653 000 Euro. Mit dem Beginn der Auftragsvergaben stiegen sie bis auf 800 000 Euro im Dezember 2017. Im Haushalt 2018 waren dann 840 000 Euro für den Neubau eingeplant.

Mittlerweile war Helga Wössner Mühlenbachs Bürgermeisterin. Als noch eine unerwartete Hangsicherung weitere Zehntausende Euro mehr einforderte und der Preis sich in Richtung 900 000 Euro entwickelte, ließ Wössner den Rotstift ansetzen. Solide sollte die Ausstattung sein, aber nur das Notwendigste beinhalten. Das hinderte den Bund der Deutschen Steuerzahler nicht daran, das Projekt im November 2018 in ihr Schwarzbuch aufzunehmen. In diesem werden Fälle von Steuergeldverschwendung aus ganz Deutschland aufgeführt.


Der Auftrag für den Abbruch wurde im Juli 2017 erteilt, im Frühjahr 2018 wurde er ausgeführt. Das Richtfest für den Neubau folgte im September. Mittlerweile ist das Haus so gut wie fertig und der erste Mieter ist bereits eingezogen.


Drei Wohnungen sind bereits vergeben


"Alle Außen- und Innenarbeiten sind beendet, jetzt müssen nur noch die Pflasterarbeiten abgenommen werden und an den französischen Balkons noch Geländer angebracht werden", berichtet Wössner.
Zwei weitere Wohnungen seien vermietet, unter anderem an eine Flüchtlingsfamilie mit drei Kindern, die bereits im Ort lebt. Sie bekommt die oberste Wohnung mit 109 Quadratmetern. Damit sind noch zwei frei. Die Bürgermeisterin gibt sich zuversichtlich, dass auch für diese Mieter gefunden werden. "Das Interesse bisher ist gut", sagt sie. Es gebe einige Anfragen, "aber vorrangig geht es uns darum, Flüchtlingsfamilien unterzubringen. Wenn das geschafft ist, kann jeder mit Wohnberechtigungsschein eine Wohnung dort bekommen."


Dennoch habe sie die erste Familie Geflüchteter, die in das Haus an der Hauptstraße einziehen, sorgfältig ausgewählt. "Ich wollte in der Wohnung eine Familie drin haben, bei der ich weiß, dass sie sich gut drum kümmern." Es geht ihr nämlich auch darum, den sozialen Frieden in Mühlenbach zu wahren.


Sie weiß, dass Bauflächen rar sind und die Lage des neuen Hauses mitten in Mühlenbach an der Hauptstraße – Schule, Kindergarten, Bücherei und Bäcker sind in Gehweite – optimal ist. Gerade Pärchen und junge Familien hätten für eine Wohnung Interesse bekundet und sie sich auch angeschaut. "Vielen passt es von der Quadratmeter- und Raumgröße gut, aber in den Zwei-Zimmer-Wohnungen fehlt ihnen ein Zimmer für das Kind", berichtet Wössner.


Was die Kosten betrifft, kann sie Positives berichten. Sie freut sich, dass sie bei rund 800 000 Euro gehalten werden konnten, auch wenn noch nicht alles abgerechnet ist. Beim Rundgang durch das Haus wird deutlich, wie das erreicht wurde: Alles ist groß, hell und geräumig, aber Luxus sucht man vergebens. Das beste Beispiel sind die Bäder. Es gibt ein WC, eine Dusche und ein Waschbecken. Die Armaturen sind von Duravit, "aber die günstigste Ausführung", so Wössner. "Es soll strapazierfähig, solide sowie von guter Qualität sein. Sonst sind wir ja ständig am Reparieren und geben schlussendlich doch mehr Geld aus."


Gleiches gelte für die Böden. Sie entsprechen modernen Standards, sind schön anzusehen, aber vor allem eins: robust. Ein weiteres Beispiel dafür, dass die heutigen Standards bedient werden, sind die Rollläden, die zum größten Teil elektrisch zu bedienen sind. "Natürlich gibt es andere, ältere Häuser, die das nicht haben. Aber etwas anderes ist heutzutage eben kaum zu bekommen", klärt die Bürgermeisterin auf.


Ob zu den 23 Flüchtlingen in Mühlenbach noch weitere dazu kommen, sei momentan schwer zu sagen. Eine Familie sei wegen des Arbeitswegs des Vaters nach Haslach gezogen, "möglich, dass deswegen jemand Neues kommt", so Wössner.


Die fünf Wohnungen auf vier Etagen haben zwischen 47 und 109 Quadratmeter. Zwei Wohnungen sind rund 60 Quadratmeter groß, eine 47 und zwei 109 Quadratmeter. Einige davon haben einen Balkon. Für jede Wohnung gibt es einen Kellerraum mit eigenem Stromanschluss. Die Wärmepumpe ist laut Wössner umweltfreundlich und auf dem neusten Stand.

https://www.schwarzwaelder-bote.de/i...403d49059.html

Ein Foto verheimlicht die Zeitung.


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Das hier ist der Rohbau, nicht Beton, sondern ordentlich gemauert:


Dieses Haus musste weichen:





Wo dessen Mieter geblieben sind?

Dieser Artikel verrät es nicht:

...Der Gemeinderat stimmte am Dienstag den Plänen des Architektenbüros Hättich und Faber für den Neubau eines Mehrfamilienhauses in der Hauptstraße einstimmig zu. Das bestehende ältere Wohnhaus muss dafür weichen.

Die Gemeinde Mühlenbach will das alte Wohnhaus in der Hauptstraße 48 abreißen und dort zusammen mit dem angrenzenden, ebenfalls kommunalen Grundstück eine Mehrfamilienwohnhaus errichten. Dieses Wohnhaus mit fünf unterschiedlich großen Wohnungen soll der Unterbringung von Flüchtlingen sowie sozial schwachen Familien dienen.


Platz für fünf Familien

In seiner nichtöffentlichen Sitzung am 14. März hatte der Gemeinderat bereits ausführlich über die Entwurfsplanung beraten und etliche Änderungswünsche hinsichtlich der räumlichen Aufteilung eingebracht. Das Architektenbüro Hättich und Faber aus Haslach hat inzwischen die Pläne überarbeitet und die Unterlagen für den Bauantrag zusammengestellt. Die Architekten Martin Hättich und Jan Schmudde stellten die Pläne nun am Dienstag dem Gemeinderat vor.

353 Quadratmeter Wohnfläche

Der Neubau nimmt eine Grundfläche von 162 Quadratmetern ein gegenüber 99,2 Quadratmetern beim abzureißenden Altbau. Er soll fünf Wohnungen aufweisen mit einer Gesamtwohnfläche von 353 Quadratmetern. Die größte Wohnung hat 100 Quadratmeter. Die Pläne sind, vor allem in Hinsicht auf die Einhaltung der Abstände, mit den Nachbarn abgestimmt. Der Neubau rückt 30 Zentimeter bergwärts, sodass zur Hauptstraße hin zusätzlich etwas Platz gewonnen wird.

Ausführlich beriet der Gemeinderat vor allem über die Raumaufteilung und die Ausstattung der Wohnungen. Es wurde nach Einsparungsmöglichkeiten gesucht, denn die aktuelle Kostenschätzung lag mit netto etwa 653 000 Euro deutlich über der ursprünglich angesetzten Schätzung.

Zuschussbescheid liegt vor

Die Gesamtkosten einschließlich der Nebenkosten belaufen sich inzwischen auf rund 730 000 Euro. An Förderung im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus sind vom Bund und Land 164 000 Euro zu erwarten. Diese decken gerade mal die ermittelten Mehrkosten. Ein entsprechender Bewilligungsbescheid liegt bereits im Rathaus vor – mit der Maßgabe, dass mit den Bauarbeiten spätestens im September dieses Jahres begonnen wird.

https://www.bo.de/lokales/kinzigtal/...r-als-erwartet

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Wie man auf dem Bild sieht, haben Mieter in dem "alten Haus" gelebt:



Die Mieter gab es tatsächlich und der Artikel hat ihnen genau einen Satz gewidmet. Wo sie hinkamen, verrät dieser Artikel nicht. Ist anscheinend nicht so interessant:

Ein Neubau auf dem gemeindeeigenen, nur schwer verkäuflichen Grundstück im Neubaugebiet »Gschächtle« habe den gravierenden Nachteil, dass es sich um keine zentrale Lage handle. Am positivsten wurde daher der Abbruch und Neubau des Wohngebäudes Hauptstraße 48 beurteilt, zumal das Gebäude in einem baulich schlechten Zustand sei. Allerdings wohnen dort zwei Familien mit insgesamt fünf Personen; für sie müsste eine Ersatzunterkunft gefunden werden.
https://www.bo.de/lokales/kinzigtal/...ozialwohnungen

Man hat sie auch nicht gefragt und zu Wort kommen lassen.