Der steigende CO²-Preis sollte ja angeblich über das Klimageld an die Bürger zurückgegeben worden.

Pustekuchen!

Trotz steigendem CO₂-Preis
Lindner will kein Klimageld vor der nächsten Bundestagswahl auszahlen


Ökonomen fordern eine rasche Entlastung für Bürger, doch Finanzminister Christian Lindner sagt: Vor 2025 wird es kein Klimageld geben. Er nennt technische Gründe – aber auch politische.

Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif – das bekommen Verbraucherinnen und Verbraucher mit dem gestiegenen CO₂-Preis zu spüren. Er soll als Lenkungsinstrument dienen und zu einem niedrigen CO₂-Fußabdruck animieren. Weil aber Tanken und Heizen teurer wird, soll es einen Ausgleich geben: das Klimageld. Ökonomen und auch SPD und Grüne fordern eine möglichst rasche Auszahlung.








Bundesfinanzminister Christian Lindner hat solchen Erwartungen nun eine eindeutige Absage erteilt. Der FDP-Politiker will über die Auszahlung des von der Ampel geplanten Klimageldes erst in der nächsten Legislaturperiode entscheiden. »Ab 2025 können wir technisch eine Pro-Kopf-Auszahlung vornehmen. Damit liegen wir im Plan. Ob wir die Förderlandschaft in diese Richtung politisch umbauen, das wird nach der nächsten Wahl zu entscheiden sein«, sagte der FDP-Politiker der »Neuen Osnabrücker Zeitung« (NOZ) laut Vorabbericht vom Sonntag.


Den CO₂-Preis für alle fossilen Energieträger wie Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel gibt es in Deutschland seit 2021. Der Verbrauch dieser Rohstoffe wird dadurch teurer, was zum Klimaschutz beitragen soll. Der Preis für den Ausstoß einer Tonne CO₂ ist zum Jahreswechsel von 30 auf 45 Euro gestiegen. 2025 soll der Preis 55 Euro betragen.


Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut eine Rekordsumme aus dem Verkauf von Kohlendioxid-Verschmutzungsrechten zugeflossen – rund 18,4 Milliarden Euro. Das waren rund 40 Prozent mehr als 2022, wie die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) mitgeteilt hatte. Das Geld fließt demnach vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF), aus dem Energiewende- und Klimaschutzmaßnahmen finanziert werden.


»Weil ein Haushalt eine Wärmepumpe gefördert bekommt, können andere kein Klimageld ausbezahlt bekommen«

Lindner sagte, die Idee des Klimageldes sei es, den Menschen die Einnahmen aus dem CO₂-Preis pro Kopf zurückzuüberweisen. »Gegenwärtig werden die Einnahmen aber genutzt für die Förderung von Heizungen, Gebäudesanierung, grüner Stahlproduktion, Ladesäulen für E-Autos und so weiter. Kurz gesagt, weil ein Haushalt eine Wärmepumpe gefördert bekommt, können in dem Jahr einige Hundert andere kein Klimageld ausbezahlt bekommen. Man kann das Geld nicht zweimal ausgeben. Das Klimageld würde also die Förderungen, die wir jetzt haben, ersetzen«, sagte er. Über einen solchen Systemwechsel kann aus seiner Sicht erst nach der nächsten Bundestagswahl entschieden werden.


SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag dazu vereinbart: »Um einen künftigen Preisanstieg zu kompensieren und die Akzeptanz des Marktsystems zu gewährleisten, werden wir einen sozialen Kompensationsmechanismus über die Abschaffung der EEG-Umlage hinaus entwickeln (Klimageld).« Wenn der CO₂-Preis aus Klimaschutzgründen steigt, soll es zum Ausgleich Geld aufs Konto der Bürger geben. Zunächst müssen dazu erst einmal technische Voraussetzungen für eine direkte Auszahlung an die Bürger geschaffen werden. Dies soll laut Bundesfinanzministerium 2025 möglich sein.
Familien könnten mit dem Klimageld Hunderte Euro zurückbekommen

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hatte zuvor ein sofortiges staatliches Klimageld als Ausgleich für steigende Energiepreise gefordert. »Vom Klimageld sollte auch das Signal ausgehen: Ja, Klimaschutz ist wichtig. Aber wir entlasten auch zielgenau Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen«, sagte Fratzscher dem Portal Web.de. Sonst entstehe der Eindruck, dass die Politik teure Dinge wie den CO₂-Preis beschließt und die Bürger dann mit den Folgen allein lässt, kritisierte der Ökonom. Es sei »höchste Zeit«, dass die Ampelkoalition das Klimageld umsetze.









Die Opposition warnte vor sinkender Akzeptanz der Bürger für Klimamaßnahmen. »Die Ampel erhöht den CO₂-Preis, entlastet die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht durch die gleichzeitige Rückgabe der Einnahmen«, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Andreas Jung. So werde ein soziales Ungleichgewicht geschaffen, das die Akzeptanz dieses wichtigen Instruments für Klimaschutz beschädige.


Auch die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat der Regierung zu einer Auszahlung des Klimagelds noch vor der Bundestagswahl geraten. Grimm hatte eine Beispielrechnung herangezogen, wonach eine vierköpfige Familie bei einem CO₂-Preis von 45 Euro mehr als 650 Euro pro Jahr zurückbekommen würde, bei einem CO₂-Preis von 55 Euro seien es schon mehr als 800 Euro pro Jahr.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/so...5-92e9f48911aa

Die Familien sollen nichts zurückbekommen, sondern zahlen, alles was sie haben und noch ein bißchen mehr. Sparen heißt für diese Ampel, den Bürger maximal zu belasten. Ob das dann wie in Kuba ausgeht?