Eifel-Schäfer Reinhold Keupgen hat schon 13 Tiere verloren
Wer schächtet nachts
meine Schafe?


Landwirt Reinhold Keupgen (62) zeigt eine Klaue von einem Schaf, die noch an einem Baum hängt



Hürtgenwald – „Sie sind bestialisch getötet worden“, seufzt Reinhold Keupgen (62) traurig. Der Landwirt steht auf seiner Weide an der Bundesstraße 399 im Ortsteil Gey. „Erst ist mir ihr Fehlen nicht aufgefallen. Aber dann habe ich im Gebüsch die Überreste von acht geschächteten Schafen entdeckt.“

Am Tatort liegen noch Eingeweide, Knochen und Fellreste im Gras. „Die Tiere sind an den Beinen mit Stacheldraht gefesselt, dann rund 400 Meter den Abhang runter geschleift worden. Die Beine waren bis auf die Knochen offen, so haben sich die Tiere gewehrt“, sagt der Bauer. „Dort sind die Schafe abgestochen, an Bäumen und Sträuchern zum Ausbluten aufgehängt worden.“


Laut Polizei wurde allen acht Schafen die Kehle durchgeschnitten. Schächten heißt diese Art des Schlachtens.
Aus Angst kontrolliert der Bauer seine Weiden mit rund 700 Schafen jetzt nachtsFoto: dmp Press


„Da waren Profis am Werk“, ist sich Reinhold Keupgen sicher. „So, wie die Tiere ausgenommen und zerteilt wurden. Das waren etwa 170 Kilo Fleisch. Ein Schaden von rund 1 200 Euro. Das war nicht einer, sondern bestimmt acht Täter.“



Und es war nicht das erste Mal! Erst im April wurden auf einer Nachbarwiese des Landwirts fünf Schafe geschächtet, das Fleisch gestohlen. Die Polizei fand Tüten mit Fingerabdrücken.

Rund 700 Schafe hat Keupgen. „Für Hinweise setze ich 500 Euro Belohnung aus“, kündigt er an. „Es ist immer bei Vollmond passiert. Vielleicht sehen die Täter dann besser, was sie machen.“ Aus Angst vor neuen Massakern fährt der Eifler seine Schafweiden jetzt nachts mehrfach ab.

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