Stadt Frankfurt schafft 750 neue Plätze für Flüchtlinge

Stadt errichtet in diesem Jahr noch zwei weitere Übergangsunterkünfte am Rebstockpark und dem Hausener Weg.
Frankfurt - Die Stadt Frankfurt schafft dieses Jahr rund 750 neue Unterkunftsplätze für Flüchtlinge und ersetzt damit auslaufende Provisorien. Die Stadt richte 2019 in hohem Tempo Übergangsunterkünfte mit Wohnungen, Kochgelegenheiten und Gemeinschaftsräumen ein, sagte die stellvertretende Leiterin der Stabsstelle Unterbringungsmanagement und Flüchtlinge, Katrin Wenzel, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Wohnungen würden teils in bestehenden Gebäuden eingerichtet, teils in Holzmodul-Bauweise neu errichtet. Für den Herbst stehe noch die Eröffnung von zwei Unterkünften am Rebstockpark und am Hausener Weg mit zusammen 390 Plätzen aus.


Frankfurt beherbergt aktuell 4800 Flüchtlinge

Frankfurt beherbergt nach Wenzels Angaben 4800 Flüchtlinge. Die Zahl verharre seit längerem auf diesem Niveau. Darüber hinaus bringe das Jugendamt 350 unbegleitete Minderjährige in Wohngruppen oder bei der Jugendhilfe unter. Monatlich bekomme Frankfurt rund 50 Flüchtlinge zugewiesen, dazu komme noch eine kleine, aber schwer kalkulierbare Zahl an Familiennachzügen. Aufgrund der Wohnungs- und Immobilienknappheit bleibe die Unterbringung schwierig. Die Stadt hat nach Auskunft des Sozialdezernats im vergangenen Jahr 22,2 Millionen Euro für die Unterbringung von Asylbewerbern im Verfahren und für abgelehnte Bewerber mit einer Duldung aufgewendet.


600 Menschen müssen nach den Worten von Wenzel in hallenähnlichen Notunterkünften mit wenig Privatsphäre leben, 800 in einfachen Hotel- und Pensionszimmern. Insbesondere für die zusammengeführten Familien mit sechs oder acht Mitgliedern gebe es keine passenden Wohnungsgrößen, sie müssten in Unterkünften leben. Zwei eigene Einrichtungen gebe es für je 20 alleinerziehende Frauen mit Kindern und eine Einrichtung mit 22 Plätzen für Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung.




Unterkünfte werden durch die Wohlfahrt betrieben

Die Stadt betreibt nach Wenzels Angaben aber keine Unterkünfte, dies übernehmen Wohlfahrtsverbände. Dabei gelte ein Personalschlüssel von einem Betreuer auf 60 Flüchtlinge. Mit jedem Träger vereinbare die Stadt ein Schutzkonzept und bespreche Konflikte.


Schwierig sei insbesondere die Integration von abgelehnten Asylbewerbern, die nur eine Duldung hätten, erklärte Wenzel. Sie lebten zum Teil schon Jahre hier, könnten aber nur schwer eine Arbeitserlaubnis erhalten und hätten keine Perspektive.


Nur rund 450 Flüchtlings-Haushalte, in der Mehrzahl Alleinstehende, hätten ein Einkommen, von dem sie einen Beitrag zur Unterbringung leisten könnten, ergänzte die Sprecherin des Sozialdezernats, Manuela Skotnik. Das Mindesteinkommen dafür liege ja nach Aufenthaltsstatus zwischen 500 und 700 Euro netto im Monat.


Auch sei es nicht einfach, Flüchtlinge von einer Ausbildung zu überzeugen, fügte Wenzel an. Sie wollten lieber rasch Geld verdienen. Doch dafür stellten die geringen Deutschkenntnisse ein Haupthindernis dar. Und ohne Eingliederung in den Arbeitsmarkt gingen die gelernten Kenntnisse bald wieder verloren. Auch sei für viele Flüchtlinge mit geringer Schulbildung der Hauptschulabschluss eine große Hürde.

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