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  1. #1
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    Antinationalistisch

    Hatte neulich ein Interview gelesen, das mit einem Zeitgeistvertreter geführt wurde, der sagte voller Stolz, er sei schon immer antinationalistisch gewesen. Also befürwortete er No Borders No Nation. Auf die Inhalte des Interviews brauche ich wohl nicht einzugehen, Linientreue Ansichten sind allgemein bekannt.

    Dass junge Erstwähler vorallem Links und Grün wählen, das ist nicht verwunderlich - in dem Alter interessiert man sich noch nicht zu sehr für Politik und andere Kulturen und die Menschheitsgeschichte. Ich war früher auch so und mochte die simple Vorstellung, dass sich doch alle Menschen lieb haben und sich die Hände halten und im Kreis unter dem Regenbogen um einen Apfelbaum tanzen, wenn man doch nur alles gerecht verteilen würde. Vereinfacht ausgedrückt.

    Aber man wird älter, gewinnt an Erfahrung und an Wissen und denkt für sich, sowas stumpfsinniges wie No Border No Nation kann nur einer eurozentristischen Denkweise entstammen und bedeutet im Grunde genommen nichts anderes als Imperialismus. Mit dieser Forderung trifft er wohl kaum auf Zustimmung, ausserhalb der „Westlichen Welt“.

    Unvorstellbar, dass Indien seine Grenze zu Pakistan öffnen würde, oder Taiwan zu China, oder Finnland zu Russland usw.

    In Europa selbst, zwischen den europäischen Kulturen, wäre es machbar, aber selbst da gibt es den Willen zur Sezession - Katalonien, Padanien, Süd Tirol, Baskenland, Schottland, Flandern etc.

    Tatsache ist, es gibt Verschiedene Kulturen und somit verschiedene Völker - das ist keine europäische Erfindung, ebenso wenig wie die Nation, die Garant ist, für die maximale Freiheit eines Volkes. Die Freiheit und Unabhängikeit, die einst erkämpft wurde, ob vom Römischen Imperium, vom Osmanischen Reich, oder vom Britischen Imperium usw.

    Ghandi war Nationalist, der Dalai Lama ist Nationalist - sie kämpften und kämpfen für die Freiheit. Und jene, die "Free Kurdistan" rufen sind ebenfalls Nationalisten.

    Man denke daran, wie viel Blut vergossen wurde und dass vielleicht einige Nationen verschwinden werden, deren Völker unterdrückt werden, wie sich die Geschichte wiederholt - diese dann wieder blutig erkämpft werden. Stichwort Balkanisierung.

    Und das ist nicht einmal die halbe Geschichte. In diesem Kontext muss man die selbstherrlichen Aussagen der „Antinationalisten“ sehen, die durch ein falsches Bild der Nation deren Wert nicht erkennen und fälschlicherweise die Verantwortung für Tyrannei der Nation zuschieben, die aber noch viel öfters in Imperien und Vielvölkerstaaten anzutreffen ist.

    Eine optimale Variante gibt es nie, nur die Bestmögliche, dabei fragt sich aber immer: für wen?
    Geändert von abandländer (28.05.2019 um 05:48 Uhr)
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  2. #2
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    AW: Antinationalistisch

    Würde jemand, der für offene Grenzen eintritt, auch bereit sein die eigene Haustür offen zu lassen?
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Antinationalistisch

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Würde jemand, der für offene Grenzen eintritt, auch bereit sein die eigene Haustür offen zu lassen?
    Man müßte einmal bei Merkel nachfragen.
    Aber besser nicht, sonst könnte sie einen hereinbitten.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  4. #4
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    AW: Antinationalistisch

    Jeder Grün/linke WG Bewohner ist in Bezug auf die Bewohner seiner WG quasi ein Nationalist !
    Nur ein Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Wirbelsturm auslösen

  5. #5
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    AW: Antinationalistisch

    das logische Problem der ideologischen Begründung antinationalistischer Dumpfbacken ist, das einerseits der Ball Nationalismus in NSDAP flach gespielt wurde, wie Franz Neumann im Behemoth feststellte. Faktisch war der NS ein Rassismus und kein Nationalismus, denn seine beiden 'arischen' und semitischen ideologischen Stützkonsrukte waren jeweils eindeutig supranationale Phänomene. Andererseits wäre die Sowjetunion sang und klanglos von der Landkarte verschwunden, hätte Genosse Stalin nicht erfolgreich an den Nationalismus seiner sowjetischen Untertanen appellieren können.

    An dieser recht trivialen Überlegen kann man bereits erkennen, dass Nationalismus gar nicht das Böse an-und-für-sich sein kann, wie die ideologischen Kopffechter des international agierenden Monopolkapitals halluzinieren, deren Klasseninteresse die Verwandlung aller historisch gewachsenen Nationen in ethnisch neutrale Produktions- und Absatzmärkte ist.

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