Angeblich kommen weniger Flüchtlinge nach Deutschland, allerdings nicht nach Grevenbroich und anderswo.

Obdachlose werden auch hier mal wieder als Feigenblatt für diese Bauinitiative für Flüchtlinge genommen. Durch die reine Erwähnung soll dem Leser suggeriert werden, der Staat baue für Obdachlose, wenngleich die Kernbotschaft des Artikels die Erbauung neuer Flüchtlingsunterkünfte ist. Mit dem Wörtchen "adäquat" bereitet man die Bevölkerung anscheinend auf bessere Standards in der Unterbringung vor.

Die Unverträglichkeiten zwischen den verschiedenen Ethnien bestehen selbstverständlich nur, solange sie in Flüchtlingsunterkünften leben.


Quartiere in Grevenbroich : Standort für Flüchtlingshaus gesucht



Grevenbroich Die Stadt hat zu wenig Platz, um Asylbewerber adäquat unterzubringen. Der Rat soll nun über den Bau einer festen Flüchtlingsunterkunft beraten. Die Verwaltung schlägt drei mögliche Standorte im Stadtgebiet vor.



Die Politik muss sich Gedanken um den Bau von Unterkünften für Flüchtlinge und Obdachlose machen. Der Bedarf an zusätzlichen Plätzen sei vorhanden, die Situation zum Teil dramatisch, sagt Bürgermeister Klaus Krützen. Der Verwaltungschef will in der Ratssitzung am Donnerstag in einen Diskussions- und Entscheidungsprozess eintreten.



Derzeit leben 547 Flüchtlinge in städtischen Unterkünften, der größte Teil von ihnen ist im Stadtzentrum und in Frimmersdorf/Neurath untergebracht. Zwar weist die Belegungsliste noch insgesamt 201 freie Plätze aus – doch: „In der Praxis ist das tatsächlich nicht so“, sagt Krützen. „Bei detaillierter Betrachtung zeigt sich, dass lediglich 14 Zimmer frei sind und maximal 46 Plätze belegt werden können“, rechnet der Bürgermeister vor.
Stadtverwaltung schließt Flüchtligsunterkünfte


Flüchtlinge In der Stadt leben 547 Flüchtlinge in kommunalen Unterkünften, weitere 135 sind in Privatwohnungen untergebracht.



Zimmer mit theoretisch mehr Schlafplätzen würden durch Familien, Ehepaare oder alleinerziehende Mütter belegt, hinzu kämen erhebliche Probleme mit unterschiedlichen Ethnien. „Manche Gruppen können nicht zusammen in einer Unterkunft untergebracht werden, da es ansonsten nahezu täglich zu teils heftigsten Auseinandersetzungen kommt“, betont Krützen. Die Trennung dieser Gruppen gehe „zwangsläufig zu Lasten einer optimalen Nutzung der Unterkünfte“.



Die Stadt hat in der Vergangenheit die Zeltstadt an der Nordstraße aufgegeben, ebenso die Unterkünfte am Langer Weg in Gindorf und an der Lindenstraße in Grevenbroich – damit sind 220 Plätze weggefallen. Weitere 77 würden verloren gehen, wenn die Unterkünfte in der Viktoriaschule und der ehemaligen Kita in Neurath zugunsten neuer Wohngebiete aufgegeben werden.


Aktuell müsse die Stadt noch insgesamt 87 Flüchtlinge aufnehmen – „dafür reichen die vorhandenen 46 Plätze nicht aus“, sagt Klaus Krützen. Da die Stadt davon ausgeht, dass sich die Situation möglicherweise noch verschärfen könnte, sieht der Bürgermeister „dringenden Handlungsbedarf, um neue Plätze zu schaffen – will man vermeiden, dass ein nicht kalkulierbarer, vielleicht nur kurzer Anstieg der zugewiesenen Flüchtlinge dazu führt, erneut zum Beispiel Turnhallen belegen zu müssen“.


Vor diesem Hintergrund müsse der Rat eine Entscheidung für den Bau einer neuen Unterkunft treffen, sagt der Bürgermeister. Als mögliche Standorte schlägt die Stadtverwaltung drei Grundstücke vor: an der Merkatorstraße in Grevenbroich, an der Konrad-Thomas-Straße in Elsen und am Mühlenhof in Neukirchen.


Mindestens ebenso dramatisch sei die Situation in der Obdachlosen-Unterkunft, sagt Krützen. Das in den 1970er Jahren gebaute Haus am Rittergut in Noithausen sei marode und lasse keine klientengerechte Unterbringung zu. Das Gebäude biete 21 Zimmer und sei derzeit mit 29 Personen belegt, zudem leben vier Frauen in Wohncontainern.

Anders als in den Vorjahren, hätten lediglich zwölf Menschen, die im städtischen Obdach leben, ihre Wohnung wegen einer Räumungsklage verloren. „Die heutigen Aufnahmen erfolgen zum größten Teil aus der Wohnungslosen-Szene, auch kommt es immer wieder zu Aufnahmen von Personen, die an Methadon-Programmen teilnehmen“, sagt Krützen. Angesichts dieser Entwicklung sei es „in höchstem Maße unerklärlich, wenn wiederholt Forderungen nach Aufgabe der Unterkunft laut werden, ohne zuvor für einen adäquaten Ersatz zu sorgen“.




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