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    Das Verwirrspiel mit den Flüchtlingen - Wohnungsnot der Flüchtlinge

    Mir scheint, dass es ein behördlich geplantes Verwirrspiel um Flüchtlinge gibt. Zwar hört man täglich, dass viel weniger Flüchtlinge kämen, sämtliche Gemeinden berichten aber von höheren Flüchtlingszuweisungen. Man baut anscheinend mancherorts ab und weist andernorts zu, so lange, bis niemand mehr einen Überblick über das hat, was statistisch sowieso nur unzureichend erfasst wird: Die Flüchtlingszuwanderung nach Deutschland.

    Merkel als Richtlinienkompetenzerin der Bundesregierung tut ihr übriges. Schon vor Jahren erklärte sie, Resettlement weiter auszubauen. Resettlement ist die geplante Aufnahme von Flüchtlingen, die kein Asylverfahren durchlaufen müssen und daher auch nicht in der Statistik der Asylbewerber auftauchen. Sie erhalten schließlich auch keine Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, sondern stattdessen ein unbegrenztes Aufenthaltsrecht zusammen mit Sozialleistungen und zusätzlichen finanziellen Hilfen. Der Türkei-Deal basiert auf Resettlement, Flüchtlingsüberstellungen von Italien und Griechenland basieren auf Resettlement und der Afrika-Besuch von Kanzlerin Merkel beschert uns eine weitere Anzahl an Resettlement-Personen aus Afrika, wie Merkel vor Ort in Afrika vereinbarte.

    Dazu kommen selbstverständlich die ebenfalls zahlenmäßig nicht erfasste Anzahl von Zuwanderung aus humanitären Gründen (auch außerhalb des Asylverfahrens) und der Familiennachzug (diese angeblich 1,2 Personan pro Flüchtling), die ebenfalls - man könnte an dieser Stelle eine Planmäßigkeit vermuten - statistisch nicht erfasst wird.



    Wohnungsnot schafft Probleme für Flüchtlinge in Reinfeld und Umgebung

    Derzeit leben 168 geflüchtete Menschen in Reinfeld und Nordstormarn in kommunalen Unterkünften. Wie ist die Lage? Was ist die größte Herausforderung? Unterstützer berichten von ihren Erfahrungen.


    Seit Beginn des Jahres haben Reinfeld und das Amt Nordstormarn 32 neue Flüchtlinge zugewiesen bekommen. „32 Neuzuweisungen in knapp vier Monaten haben wir in anderthalb bis zwei Jahren vorher nicht gehabt“, berichtete Udo Reichle-Röber von der Integrations- und Sozialarbeit in Reinfeld und Nordstormarn im städtischen Sozialausschuss. Es kämen zwar weniger Geflüchtete nach Deutschland. „Aber Neumünster und Boostedt schicken ständig Leute.

    Umverteilungen aus Neumünster und Boostedt

    Hintergrund: Das Innenministerium will die Belegungszahlen der Landesunterkünfte deutlich reduzieren. „Das sind Umverteilungen. Die Geflüchteten, die bisher in den großen Sammelunterkünften in Boostedt und Neumünster untergebracht waren, werden auf die Kreise verteilt und kommen so zu uns“, erläutert Inga Burmeister, Fachbereichsleitung Bürgerservice der Stadt Reinfeld.
    Geflüchtete in Unterkünften

    In den Unterkünften der Stadt Reinfeld sind derzeit 64 Menschen untergebracht, davon 32 mit Asylbewerberleistungsbezug. 32 Menschen erhalten anderweitige Leistungen, sind aber derzeit noch auf die städtische Unterbringung angewiesen.
    In den 21 Unterkünften des Amtes Nordstormarn leben 52 Personen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Weitere 52 Personen erhalten anderweitige Leistungen nach SGB II oder Grundsicherung. Letztere sind die Personen, die ausziehen dürfen, aber keinen Platz auf dem freien Wohnungsmarkt gefunden haben.


    Konflikte zwischen Bewohnern

    „Die Wohnsituation stellt sich in manchen Unterkünften problematisch dar. Sowohl bezüglich der ausgeprägteren Verwahrlosung in den Räumen als auch in vermehrten zwischenmenschlichen Konflikten der Bewohner“, teilte Reichle-Röber im Ausschuss mit.


    Auch den Kollegen von den Ordnungsämtern würden manchmal unschöne Dinge an den Kopf geworfen. Das möge zum einen an der Verdichtung der Belegung liegen. „Dann ist es auch so, dass viele der Geflüchteten in unklarer oder auch schlechter Bleibeperspektive sich nicht mehr um adäquates Verhalten bemühen“, sprach der Integrations- und Sozialbeauftragte Klartext. Anscheinend keine glückliche Mischung: In den Unterkünften leben Menschen ohne Bleibeperspektive auf engem Raum zusammen mit Geflüchteten, die hier eine Zukunft haben.

    Geflüchtete finden keine Wohnung

    „Wohnraum ist ein ganz großes Problem“, erläuterte auch Albrecht Werner von der Reinfelder Initiative Asyl. Viele der in Sammelunterkünften Untergebrachten hätten theoretisch längst ausziehen können. „Weil sie durchs Jobcenter Unterstützung bekommen oder Arbeit gefunden haben. Aber es gibt einfach keine Wohnungen in Reinfeld. Auch in Oldesloe ist es verdammt schwer, an Wohnungen zu kommen“, weiß Werner. Wenn die Stadt die Geflüchteten aus der Sammelunterkunft hinauskomplimentieren würde, würden sie als Obdachlose wieder einziehen.


    Auch Reichle-Röber bestätigt: „Eines der Hauptprobleme ist die Wohnsituation. Anerkannte Asylbewerber finden ohne Beziehungen oder Kontakte nur sehr selten Wohnraum.“ Sie würden mit all den anderen Stormarnern für bezahlbare Mietwohnungen zusammen in der Schlange anstehen.

    Familiennachzug kaum gefragt

    „Was können Sie zum Familiennachzug sagen?“, wollte Ausschussvorsitzender Manfred Schönbohm (WIR) wissen. Einzelne hätten befürchtet, die Flüchtlingszahlen würden durch den Nachzug rasant ansteigen. Das konnte Werner nicht bestätigen. In einem Fall seien Eltern und zwei jüngere Geschwister nachgekommen, die Familie sei jedoch inzwischen nach Lübeck gezogen. Im Laufe von 2018 seien nur wenige Einzelpersonen nachgeholt worden.

    Unterstützung im Alltag

    Auch wenn viele der Geflüchteten schon mehrere Jahre in Reinfeld und Nordstormarn leben: Die Aufgaben für die Unterstützer sind nicht weniger geworden. „Die Bedarfe haben sich verändert. Für die Unterstützer geht es nicht mehr um die Hilfestellung beim Ankommen, sondern um Mitwirkung und Stütze im Alltag“, teilte Werner mit. Etwa im Kontakt mit Behörden und Ämtern, bei Arztbesuchen, bei Fragen des Deutschlernens, des Schulbesuchs oder bei der Suche nach Kita-, Praktikums- oder Arbeitsplätzen.

    Café der Kulturen macht Sommerpause

    Das Unterstützungsangebot der Ehrenamtlichen konzentriere sich in Reinfeld in erster Linie auf das Café der Kulturen. Seit mehr als drei Jahren besteht diese Einrichtung im Haus der Begegnung des DRK. „Ein Team von drei bis vier Damen betreibt das Café regelmäßig immer montags von 15.30 bis 17.30 Uhr. Aber es gibt gewisse Ermüdungserscheinungen. Das Café war in den vergangenen Monaten nicht gut besucht. Deshalb ist aktuell die Entscheidung getroffen worden, mit dem Café erst nach der großen Sommerpause am 2. September wieder zu starten. Mitte Mai beginnt Ramadan, das ist ohnehin eine Zeit, in der Muslime das Café nicht aufgesucht haben“, sagt Albrecht Werner. Die Beratungstermine bei der Tafel und die Beratung der Flüchtlings-Sozialhilfe werden weiterhin angeboten.

    Fahrräder und Sprachpaten gesucht

    Auch die Fahrradwerkstatt bietet Hans-Werner Struck in seiner Reinfelder Klempnerei nach wie vor an. „Er gibt gespendete Fahrräder weiter und repariert bei Bedarf. Gesucht werden nach wie vor Fahrräder, damit die neu Zugewiesenen auch mobil sind“, so Werner. Die Kleiderkammer des DRK und die Tafel der Diakonie seien ebenfalls weiterhin fest etablierte Einrichtungen für alle Bedürftigen. Im vergangenen Sommer habe die Gruppe InKomAsyl in der Evangelischen Kirchengemeinde ihre Sprach-Unterstützung mangels Schülern zunächst aufgegeben. „Im Januar dieses Jahres gab es einen erfolgreichen Neustart. Dort können Sprachpaten gerne neu einsteigen“, regt der Sprecher der Initiative Asyl Reinfeld an.

    Viele andere Bedürftige

    Froh ist Albrecht Werner über das neue Sozialkaufhaus in Reinfeld. „Ich habe mich mehrere Jahre um gespendete Möbel gekümmert. Nun haben wir Gott sei Dank das Sozialkaufhaus, dort habe ich schon öfter Möbel hingegeben, das ist eine große Entlastung.“ Nicht nur die geflüchteten Menschen benötigten die Möbel, sondern auch viele Reinfelder wie Bewohner des Holstenhofes, die eine Wohnung beziehen. „Das ist ein ganz wichtiger Punkt für den sozialen Frieden in Reinfeld. Wir müssen immer im Blick haben, dass es auch reichlich andere Bedürftige gibt.“

    Obdachlose Frauen in den Sammelunterkünften

    So mussten in den vergangenen drei Monaten drei deutsche Frauen ihre Wohnungen zwangsweise räumen. „Sie wurden als Obdachlose in den Sammelunterkünften der Stadt und des Amtes aufgenommen. Es ist schon erschreckend, dass drei Betroffene in unserem Arbeitsumfeld ihr Zuhause verloren haben“, sagte Reichle-Röber. Überhaupt beobachten sie eine Zunahme der Hilfsbedürftigkeit. Viele ältere Leute seien vor allem betroffen. „Manche haben nicht einmal vom Bürgerbüro oder von der Tafel gehört. Ein älterer Herr, der kaum noch selbstständig sein kann, wusste nicht, dass wir in Reinfeld eine Tagespflege anbieten.“ Reichle-Röber habe den Mann vom Sozialamt zugewiesen bekommen. „Ich habe ihn weiter vermittelt, er ist jetzt unter Menschen und sehr froh, dass sein Problem dort gelöst werden konnte.“

    https://www.ln-online.de/Lokales/Sto...d-und-Umgebung
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

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    AW: Das Verwirrspiel mit den Flüchtlingen - Wohnungsnot der Flüchtlinge

    Noch eine wundersame Vermehrung in Zeiten sinkender Zahlen:

    Mehr Flüchtlinge nach Teltow

    Mit weiterem Zuzug von Flüchtlingen muss auch Teltow rechnen. Noch in diesem Monat wird der Kreis in der Potsdamer Straße 5 weitere 100 Bewohner unterbringen. Seit 2018 wurde der Wohnblock von der Berolina Hotels GmbH genutzt, Flüchtlinge konnten sich dort einmieten. Der Kreis hat jetzt, nachdem doch wieder mehr Platz für Flüchtlinge benötigt wird, das Haus wieder übernommen.
    https://www.pnn.de/potsdam-mittelmar.../24303724.html
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    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

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