Wohlgemerkt: Dieses solide gebaute Mehrfamilienhaus wird als Flüchtlingsunterkunft deklariert..


Was zudem auffällt, ist die immer wiederkehrende Sprachungenauigkeit der Journalisten. Für sie ist anerkannt, wer das Asylverfahren durchlaufen hat, selbst wenn dieses mit einer Ablehnung endete. Sofern also nicht jemand abgeschoben wird und vorläufig geduldet ist, ist er nach Meinung der Journalisten bereits anerkannt.


In Breckerfeld immer mehr Flüchtlinge in eigener Wohnung




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Insgesamt hat sich die Zahl der Flüchtlinge in Breckerfeld in den letzten Jahren leicht erhöht. 179 waren es Ende März. Allerdings hat sich ihr Status verändert. Viele leben seit Jahren in der Hansestadt. 107 sind anerkannt und erhalten Leistungen des Jobcenters. Immer mehr Menschen ziehen aus den städtischen Unterkünften aus und suchen sich eine eigene Wohnung.

Wenig günstiger Wohnraum

Auch wenn dieser Schritt nicht immer leicht fällt. „Die Eigenheimquote ist hoch, günstige Mietwohnungen gibt es nicht sehr viele“, sagt Andreas Bleck, Leiter des Ordnungsamts der Stadt, in dem sich Antje Mann um die Flüchtlinge kümmert.

Unterstützt wird die Verwaltung durch zahlreiche Ehrenamtliche, die sich seit Jahren im Forum Flüchtlinge zusammengeschlossen haben. „Wir sind froh, dass es diese Gruppe gibt“, so Antje Mann, „die Zusammenarbeit ist unkompliziert.“


Das sehen auch die Mitglieder des Forums so. Bärbel Hünerbein, einst Lehrerin an der Grundschule Breckerfeld, zählt zu jenen, die sich seit Jahren einbringen. Und auch sie unterstreicht den Trend, dass sich immer mehr der Flüchtlinge nach eigenem Wohnraum umsehen – unterstützt auch durch das Forum Flüchtlinge.


Mietwohnungen fehlen
Flüchtlinge erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Mit ihrer Anerkennung werden sie durch das Jobcenter unterstützt. Ein Problem in Breckerfeld ist der Mangel an geförderten Mietwohnungen. Freie Wohnungen sind die häufig in Privatbesitz.

Viele Angebote



Das, was die Mitglieder der Initiative leisten, geht aber weit darüber hinaus. Beratung bei Behördengängen und Hilfe bei der Alltagsbewältigung gehören dazu. Das Forum bietet Sprachkurse an, es unterstützt Familien dabei, Betreuung und Schulbesuch ihrer Kinder zu organisieren, es besorgt Möbel und Fahrräder.

Und: Die Mitglieder – anders als der Staat – unterscheiden nicht danach, wer als Flüchtling anerkannt ist und wer (wenn oft auch nur formal) Deutschland wieder verlassen soll. „Die Menschen leben ja im Ort mitten unter uns“, sagt Bärbel Hünerbein, „oft gibt es gewichtige Gründe, die gegen eine Rückkehr sprechen.


In der Regel dauert es Jahre, bis entschieden ist, wer bleiben darf und wer nicht. Das liegt ja nicht in unserer Hand. Aber so lange Zeit zu warten, bis man sie bei der Integration unterstützt – das macht keinen Sinn.“
Angebote in vielen Bereichen

Angebote gibt es in vielen Bereichen. Aber: Nicht alle nehmen sie an. „Es gibt viele, die dankbar für die Hilfen sind“, sagt Bärbel Hünerbein, „aber auch unter den Flüchtlingen gibt es Menschen, an die man Dinge heranträgt, ohne dass etwas passiert.“


Damit haben sich die Mitglieder abgefunden. Und: „Ich bin auch nicht dafür, dass man den Menschen alles hinterherträgt“, setzen Bärbel Hünerbein und ihre Mitstreiter durchaus auf ein gewisses Maß an Eigenverantwortung. „Manchmal muss man auch aufpassen, dass man sich nicht zu sehr vereinnahmen lässt.“

Hohe Motivation

Und trotzdem bleibt bei vielen eine hohe Motivation, sich immer wieder einzubringen: „Wenn man Erfolge sieht, wenn man beobachtet, wie Kinder oder ganze Familien mit Begeisterung dabei sind – das tut gut“, sagt Bärbel Hünerbein.

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