Der Untreue-Skandal beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) nimmt neue Dimensionen an: Bisher nahm die Staatsanwaltschaft an, dass Ex-Geschäftsführer Mohamed A. (46) und seine mutmaßlichen Komplizen 3,5 Millionen Euro an Hilfsgeldern für Flüchtlinge abgezweigt haben.

Jetzt ist sogar von 10 Millionen Euro die Rede!

Behördensprecher Oliver Eisenhauer auf BILD-Anfrage: „Der Betrag basiert auf unseren aktuellen Hochrechnungen.“ Und die Ermittlungen in der ASB-Affäre sind noch nicht abgeschlossen!
Rückblick: Ende Februar durchsuchen Steuerfahnder und LKA-Beamte die Zentrale der Hilfsorganisation in Hainholz, beschlagnahmen Unterlagen. Der damalige ASB-Manager Mohamed A. kommt in U-Haft. Vorwurf: Untreue, Bestechlichkeit und Bestechung. Mit fingierten Rechnungen für Überwachungen von ASB-Flüchtlingsunterkünften soll er sich aus dem steuerfinanzierten Flüchtlingsetat bereichert haben. Er bestreitet dies.
Ebenfalls bedient haben sollen sich Security-Boss Brian S. aus dem Kreis Nienburg, A.s Ex-Vize Sven R. sowie Thomas F., ehemaliger Assistent des ASB-Managers. Mit dem Geld sollen Beschuldigte u. a. auch eigene Firmen finanziert haben.
Ein Teil des Geldes wurde angeblich im Libanon geparkt – der alten Heimat von Mohamed A.

Unterdessen wehrt sich Ex-Assistent Thomas F. gegen seinen Rauschmiss, reichte Kündigungsschutzklage gegen die Hilfsorganisation beim Arbeitsgericht ein (Az: 13 Ca 98/19). Beim Termin diese Woche machten ihm die ASB-Vertreter eine Gegenrechnung auf, fordern laut Gericht 3,5 Mio. Euro zurück.
Im Sommer soll weiterverhandelt werden.


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