Hunderte demonstrieren für Rechte von Flüchtlingen

In Hamburg sind am Karfreitag Hunderte Menschen auf die Straße gegangen, um sich für die Rechte Geflüchteter einzusetzen. Bischöfin Fehrs sagte, Seenotrettung sei „ins Herz geschrieben“.




Rund 300 Menschen sind am Karfreitag in einem Kreuzweg durch die Hamburger Innenstadt gezogen, um für die Rechte von Flüchtlingen zu demonstrieren. Der politische Gottesdienst unter dem Motto „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ wurde zum 20. Mal veranstaltet. Die Grenzen der EU würden nicht durch Flüchtlinge verletzt, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs zum Abschluss in der ev.-reformierten Kirche. Verletzt würden in der EU vielmehr die Grenzen des Anstands und der Mitmenschlichkeit.



Begleitet von einer Bläsergruppe zog der Kreuzweg mit sieben Stationen von der Hafencity über den Rathausmarkt in die Altstadt. Gefordert wurde, den Menschenhandel in Libyen zu verhindern, das Kirchenasyl zu achten, Abschiebungen nach Afghanistan zu stoppen und ein Bleiberecht für Roma.

Als die Lautsprecheranlage zeitweise ausfiel, konnten die Kundgebungssprecher die Lautsprecheranlage der Polizei nutzen.

Unkenntnis über gefährliche Flucht

Der Kreuzweg verbinde Glaubende und Nichtglaubende, sagte der katholische Weihbischof Horst Eberlein zum Auftakt. „Der Kreuzweg will, dass ich nicht am Rande stehenbleibe, sondern dass ich hinzutrete, mitgehe, mitfühle, mich solidarisiere.“



Der Kreuzweg könne sichtbar machen, was sonst verborgen bleibe, betonte Bischöfin Fehrs. Viele Menschen wüssten nicht, wie gefährlich eine Flucht über das Mittelmeer sei. Es sei „skandalös“, dass von Teilen der Politik die Seenotrettung infrage gestellt werde. „Seenotrettung ist ins Herz geschrieben.“

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