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  1. #1
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    Amazon hört zu

    Die Naivität im Umgang mit der Technik ist schon bemerkenswert. Fernseher die mit Kamera und Mikro ausgerüstet sind und ihre Nutzer ausspionieren, Smartphones die das Userverhalten an die Hersteller melden und nun auch Alexa, jene Sprachsteuerung von Amazon, die unser Leben vereinfachen soll. Amazon beschäftigt mehrere tausend Mitarbeiter, die die Sprachbefehle an Alexa abhören und mitschreiben. Offiziell dient das zur Verbesserung der Technik. Was da aber an Informationen gesammelt wird, ist oft mehr als brisant und ein nicht akzeptabler Eingriff in die Privatsphäre..................


    Jeden Tag lässt Amazon seine Mitarbeiter Tausende Gespräche mithören und abtippen, die von Geräten mit der Sprachassistentin Alexa aufgezeichnet wurden – ohne dass die Nutzer davon wissen.Ziel dieser Abschriften: Amazon will die Spracherkennung von Alexa verbessern, um mit regionalen Ausdrucksweisen und der unterschiedlichen Aussprache besser umgehen zu können. Doch nicht nur direkte Befehle an Alexa landen auf den Schreibtischen der Amazon-Mitarbeiter, sondern offenbar auch private Gespräche, sogar solche, die Alexa gar nichts angehen.
    ▶︎ Brisant: Es geht um Mitschnitte, die aufgenommen wurden, ohne dass jemand klar das Aktivierungswort gesagt hatte („Alexa“, „Echo“, „Computer“). Das geht aus einer Recherche des Finanzdienstes „Bloomberg“ hervor, in dem auch Mitarbeiter zu Wort kamen; Amazon hat die Mithör-Praxis grundsätzlich bestätigt, ohne Details zu erklären.
    Bloomberg“ zufolge wird diese Arbeit von Tausenden Mitarbeitern an diversen Standorten rund um die Welt erledigt, unter anderem in Boston, Costa Rica, Indien und Rumänien.
    Zwei Mitarbeiter in Bukarest gaben an, dort würden pro Neun-Stunden-Schicht bis zu 1000 Mitschnitte abgeschrieben; vor allem natürlich Dinge, die bewusst zu Alexa gesagt wurden, aber auch jeden Tag etwa 100 Aufnahmen, bei denen Alexa aus Versehen oder vom Nutzer unbemerkt aufgelöst wurde.
    Die Mitarbeiter seien dazu angehalten, auch diese Gespräche sowie Dialoge aus dem Hintergrund mitzuschreiben – es gehe darum, den Sprachgewohnheiten und der Aussprache bestimmter Wörter nachzugehen und den Sprachassistenten darauf zu trainieren. Wenn es aber zu privat werde, sollten die Mitarbeiter zur nächsten Audio-Datei zu springen, heißt es bei „Bloomberg“. Allerdings würden einzelne Sequenzen auch in internen Chat-Räumen geteilt, etwa die Aufnahme einer Frau beim Singen unter der Dusche oder ein Kind, das um Hilfe ruft, seien dort schon gelandet.
    „Wir versehen eine sehr geringe Auswahl an Alexa-Sprachaufnahmen mit Kommentaren, um das Kundenerlebnis zu verbessern“, sagte ein Amazon-Sprecher zu „Bloomberg“, ging aber nicht auf Details ein.

    Laut Amazon soll in diesem Prozess die Anonymität der Alexa-Nutzer gewahrt bleiben: „Beschäftigte haben keinen direkten Zugang zu Informationen, durch die eine Person oder ein Account bei diesem Verfahren identifiziert werden können“, sagte Amazon.
    „Bloomberg“ berichtete jedoch, auf einem Screenshot zu einem solchen Transkriptions-Auftrag seien eine Account-Nummer, der Vorname des Nutzers sowie die Seriennummer des Geräts aufgeführt gewesen.
    Amazon verteidigte sich und wies darauf hin, dass alle Informationen „streng vertraulich“ behandelt würden. Außerdem werde mit Zugangseinschränkungen und Verschlüsselung gearbeitet.

    Aus Amazons Informationen zu Alexa geht bisher nicht explizit hervor, dass irgendwo auf der Welt Menschen die Aufzeichnungen anhören und abschreiben: „Zum Beispiel verwenden wir Ihre Befehle an Alexa, um unsere Systeme zur Spracherkennung und zum Verstehen natürlicher Sprachen zu trainieren“, heißt es lediglich in den Fragen und Antworten auf einer Amazon-Seite.
    ▶︎ Nutzer können allerdings in ihren Einstellungen der Nutzung ihrer Aufnahmen zur Weiterentwicklung des Dienstes widersprechen.
    Von Amazon gab es am Donnerstag zunächst keine weiteren Stellungnahmen über die Erklärung an „Bloomberg“ hinaus. Auch die Konkurrenten Apple und Google äußerten sich nicht zur Anfrage, ob sie auf eine ähnliche Vorgehensweise bei ihren Assistenten Siri und Google Assistant zurückgreifen.

    https://www.bild.de/digital/internet...4778.bild.html

    .......es stellt sich natürlich die Frage, ob man als Normalbürger überhaupt so ein System braucht. Für körperlich beeinträchtigte Menschen mögen Alexa und andere "Assistenten" eine Erleichterung sein, für alle anderen Leute ist so etwas eher problematisch. Es werden sensible Daten gesammelt. Ist man zudem noch Kunde bei Amazon kommt das Einkaufsverhalten noch hinzu. Sämtliche Bestellungen werden gespeichert.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2
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    AW: Amazon hört zu

    Brauchen? Natürlich nicht, aber es ist hipp und macht dumm. Also, liegt es genau im Zeitgeist, genau wie das Klugphone und die Tablets. Ich benutze immer noch ein altes (nicht smartes!) Nokia-Klapphandy, und das auch nur für Notfälle (ist also die meiste Zeit aus). Als Suchmaschine nutze ich seit geraumer Zeit nur noch "Startpage" und bekomme eigentlich so gut wie keine Werbemails oder Anzeigen nach meinem Suchverhalten mehr aufgedrängt. Wenn's mir nicht zu umständlich wäre, würde ich auch nur noch Live-Systeme (wie Tails), die keine Spuren hinterlassen, verwenden. Ist mir aber zu blöd, jedesmal zu warten, bis die CD geladen hat. Ab und an benutze ich auch noch "Tor". Ich finde diese Ausschnüffelei erschreckend und skandalös. Noch erschreckender finde ich allerdings, dass die breite Masse entweder ahnungslos ist oder es ihr schlichtweg egal ist, dass sie ausspioniert wird.
    Ich bin alles andere als ein Technikgegner, aber Smartphones sind ein rotes Tuch für mich. Solange ich eins vermeiden kann, werde ich es tun. Und falls ich mir doch mal eines zulege, schaue ich nach einem alternativen Betriebssystem, wie Linux. Und die Alexa-Schlampe kommt mir schon gar nicht ins Haus.
    "...und dann gewinnst Du!"

  3. #3
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    AW: Amazon hört zu

    Zitat Zitat von Clark Beitrag anzeigen
    Brauchen? Natürlich nicht, aber es ist hipp und macht dumm. Also, liegt es genau im Zeitgeist, genau wie das Klugphone und die Tablets. Ich benutze immer noch ein altes (nicht smartes!) Nokia-Klapphandy....
    Es gibt sogar Menschen, die gar kein Handy haben.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  4. #4
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    AW: Amazon hört zu

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Es gibt sogar Menschen, die gar kein Handy haben.
    Vor hundert Jahren hatte niemand ein Handy, und die Folge war doch, daß niemand von ihnen mehr lebt.
    Man muß die Dinge nur in den rechten (oder linken) Zusammenhang stzen, um Logik in den Zeitgeist zu bringen.
    Ohne Handy oder Smartphone gilt man ja bald schon nicht mehr als Mensch.
    Wenn man nicht mehr sicher sein kann, welches Geschlecht man hat oder ob man überhaupt eins besitzt, dann gibt einem das Smartphone mit Gender-App doch noch einen gewissen Halt - wenigstens vorübergehend, bis man sich schließlich für ein „d" entscheidet.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  5. #5
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    AW: Amazon hört zu

    Zitat Zitat von Cherusker Beitrag anzeigen
    Vor hundert Jahren hatte niemand ein Handy, und die Folge war doch, daß niemand von ihnen mehr lebt.
    Man muß die Dinge nur in den rechten (oder linken) Zusammenhang stzen, um Logik in den Zeitgeist zu bringen.

    Allerdings sind Handys tödlich. Jeder der mal eins benutzt hat, stirbt.

    ...........Ohne Handy oder Smartphone gilt man ja bald schon nicht mehr als Mensch.

    Als Nutzer von Packstationen und Onlinebanking muss man zwangsläufig ein Handy haben. Nutze ich den Flixbus, merke ich wie weit ich zurückliege, wenn alle anderen Reisenden per Handy zahlen und ich mit einer ausgedruckten Fahrkarte daherkomme.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  6. #6
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    AW: Amazon hört zu

    Nutze ich den Flixbus, merke ich wie weit ich zurückliege, wenn alle anderen Reisenden per Handy zahlen und ich mit einer ausgedruckten Fahrkarte daherkomme.
    Wie bei einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung sorgt das Handy für seine Unersetzbarkeit.
    Oder ist es die Industrie, die den Stein der Weisen gefunden hat, indem sie den Spieltrieb unausgefüllter Konsumenten befriedigt?
    Eines zieht das andere nach, erst das Handy, dann „Apps", soweit der Speicher reicht.
    Am Ende fragt niemand mehr, ob das Ganze überhaupt nötig war.
    Ist die Sucht erst einmal vorhanden, verkauft sich die Droge von selbst. Entziehungskuren wären sinnlos.
    Ähnlich verhält es sich mit der Abschaffung des Bargelds und der Einführung digitaler Zahlungsmittel.
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