Negative Post – da drehte ein Asylbewerber durch

Probleme gab es mit dem syrischen Asylbewerber A. in einem privaten Wohnheim in der Bärndorfer Straße in Regen schon öfters, aber am 6. Oktober letzten Jahres eskalierte das Ganze. Nachdem der 22-Jährige negative Post vom Landratsamt bekommen hatte, zündete er den Brief an und verursachte dadurch einen Zimmerbrand, dem er beinahe zum Opfer gefallen wäre, wenn ihn Feuerwehrleute nicht gewaltsam ins Freie gebracht hätten. Nach der ärztlichen Versorgung randalierte er im Krankenwagen und fügte Rettungskräften und Polizeibeamten Verletzungen zu.

Seit der Tat sitzt der junge Mann, der sich als Elektriker versucht, in Untersuchungshaft. Von den Ärzten des Bezirkskrankenhauses Mainkofen wurde eine schwere Persönlichkeitsstörung festgestellt und er als Gefahr für die Allgemeinheit eingestuft. Insgesamt sechs Straftaten umfasst die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Deggendorf. Dazu gehören die Bedrohung eines Mitbewohners im August letzten Jahres mit einem Messer sowie wenige Tage danach die Zertrümmerung der Terrassentür durch einen Fußtritt. In beiden Fällen war der Syrer erheblich betrunken – so wie mehrmals in der Woche, wie mehrere Zeugen bestätigten.
Wein getrunken und einen Joint geraucht hatte er auch am 6. Oktober 2018, einem Samstag, als Feuerwehren und Sanitäter zum Wohnhaus in der Bärndorfer Straße gerufen werden mussten. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, hielt sich A. zusammen mit seinem Zimmergenossen im Erdgeschoss auf, wo er gegen 18 Uhr aus Verärgerung einen Brief der Ausländerbehörde am Landratsamt Regen mit einem Feuerzeug anzündete und aufs Bett warf, wodurch Matratze und Einrichtungsgegenstände schnell in Brand gesetzt wurden. Während der Mitbewohner um Hilfe lief, setzte sich A. aufs Sofa beim Fenster. Dort kauerte er auch noch, als die Feuerwehrleute in das verrauchte Zimmer eindrangen, um ihn mit großer Kraftanstrengung ins Freie zu bringen. Nach der ersten ärztlichen Versorgung im Krankenwagen begann der junge Mann zu randalieren, schlug um sich, bespuckte Notarzt und Sanitäter und versetzte einem Polizeibeamten einen Faustschlag. Eine Blutprobe ergab eine Alkoholkonzentration von 1,06 Promille. Nach dem Brand war der Wohnraum mehrere Wochen unbenutzbar, der Sachschaden belief sich auf 25000 Euro. In der von Verteidiger Dr. Ronny Raith verlesenen Erklärung wurden die in der Anklageschrift erhobenen Vorwürfe im Wesentlichen bestätigt. Es müsse aber berücksichtigt werden, so der Anwalt, dass der Beschuldigte wegen seines meist erheblichen Alkoholkonsums "sich an viele Dinge nicht konkret erinnern kann", er streite aber nicht ab, dass "es so gewesen sein kann". Der Prozess wird am kommenden Donnerstag, 4. April, fortgesetzt.

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