Wegen fehlender Steuerzahlungen hat die Stadt Ahlen (NRW) den Hund einer Frau gepfändet und ihn auf der Plattform Ebay Kleinanzeigen zum Verkauf angeboten. Der Mops Edda wurde einer Familie mit drei Kindern weggenommen.

Wegen Steuerrückständen hat die Stadt Ahlen den Mops einer Familie mit drei Kindern gepfändet und für 750 Euro bei Ebay Kleinanzeigen verkauft.


Das berichtet die Lokalzeitung „Die Glocke“. Inseriert wurde demnach auf der Plattform eine „süße Mopsdame mit Stammbaum“. Eingestellt wurde die Anzeige von einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung im westfälischen Münsterland im vergangenen Dezember über seinen privaten Nutzeraccount.


Der Hund wurde einer Familie weggenommen, die Schulden bei der Stadt hatte. Sie habe „unter anderem Hundesteuern“ nicht bezahlt, so die Verwaltung. Die Besitzerin sagte der Zeitung, es stimme, dass sie Zahlungen „aus persönlichen Gründen“ nicht sofort beglichen habe. Es sei aber absolut nicht okay gewesen, wie „das alles abgelaufen ist“. Demnach hätten „plötzlich“ eine Gerichtsvollzieherin und zwei Stadtmitarbeiter vor der Tür gestanden.



Zuerst sollte der Rollstuhl ihres Mannes gepfändet werden. Da dieser jedoch Eigentum der Berufsgenossenschaft ist, seien die Mitarbeiter auf den Mops Edda gekommen. Es seien auf „offener Straße und unter den Blicken der Nachbarn“ Fotos von dem Tier gemacht worden. Edda sei dann ein paar Tage später ohne Vorwarnung einfach abgeholt worden.
„Nicht die übliche Vorgehensweise“ bei Pfändungen

Ihr falle der Verlust sehr schwer, ebenso ihren Kindern, die fünf, sieben und neun Jahre alt seien. Sie könne nichts gegen die Pfändung tun, sie sei rechtens. „Ich weiß aber jetzt, dass Edda in guten Händen ist“, sagte sie. Ein gerahmtes Bild von Edda erinnert die Familie zudem weiterhin an ihren Hund.
Ans Licht kam der Vorgang, weil die neue Besitzerin, eine Polizistin aus dem Rheinland, juristisch gegen die Stadt vorgeht. Der Mops, der als kerngesund inseriert worden war, musste nach dem Kauf mehrmals operiert werden, deshalb möchte die Käuferin Geld von der Stadt zurück.

Die Pfändung eines Tieres wie die von Mops Edda und der anschließende Verkauf über Ebay sei „nicht die übliche Vorgehensweise bei Vollstreckungen durch die Stadt Ahlen“, erklärte ein Sprecher der Stadt der Zeitung. Das Verhalten des Mitarbeiters nannte er „unüblich“. Eine Tierpfändung habe es erstmals gegeben, betonte er. „Der Sache wird auf den Grund gegangen.“

https://www.welt.de/vermischtes/arti...-verkauft.html

Pikant auch, dass die Stadtverwaltung erst den Rollstuhl des Mannes pfänden wollte. Vielleicht hätte sie ihm als Ersatz dann ein Rollbrett zur Verfügung gestellt.