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    Das Leben in der Anschlussunterbringung zehrt an Sakinas Nerven

    Flüchtlinge in Stuttgart
    Das Leben in der Anschlussunterbringung zehrt an Sakinas Nerven


    2015 kamen in Stuttgart Tausende Geflüchtete an. Wir haben damals aus einer Notunterkunft berichtet. Seitdem begleiten wir zwei Familien und einen jungen Mann auf ihren Wegen. Wie geht es den Menschen heute? Sakina Esmaily lebt mit ihren Kindern in einer Anschlussunterbringung und hofft bislang vergeblich auf eine Wohnung.




    Stuttgart - Die 33-jährige Afghanin Sakina Esmaily lebt seit gut einem Jahr mit ihren drei Kindern in einer Anschlussunterbringung für Flüchtlinge in Stuttgart-Zuffenhausen. Dort haben wir sie bereits im letzten Jahr besucht. Zwei Zimmer hat die vierköpfige Familie für sich, Küche und Bad sind auf dem Gang und werden von mehreren anderen Familien benutzt.

    Die junge Frau versucht das Beste aus der beengten Situation zu machen: Die Zimmer sind fein säuberlich aufgeräumt, die Wohnecke mit Sofa gemütlich eingerichtet und die Wände mit viel Liebe mit Fotos und Bildern geschmückt. „Es gibt viele Probleme im Haus mit den Nachbarn“, sagt sie. Meistens sei es zu laut, sodass sie nicht schlafen könne. Das hole sie in letzter Zeit tagsüber nach. Wenn sie nicht gerade wieder die Migräne plagt.


    Dramatischer Unfall weckt schlimme Erinnerungen

    Von der Notunterkunft im Reitstadion, wo wir die ehemalige Offizierin 2015 während unserer 24-Stunden-Reportage beim Frühstück kennenlernten, ging es für sie und ihre Kinder nach Wertheim, dann nach Stuttgart-Weilimdorf, dann ins ehemalige Bürgerhospital. Hier hat die Familie bis zum Umzug nach Zuffenhausen zuletzt gewohnt. Sakina wünscht sich und ihren Kindern immer noch sehnlichst einen Ort mit mehr Privatsphäre.


    Das letzte Jahr sei für sie nicht leicht gewesen. „Ich habe den Deutschkurs nicht geschafft und muss ihn noch mal machen. Nächstes Jahr.“ Ein dramatischer Unfall, bei dem der Junge einer Nachbarin ums Leben kam, belaste sie zudem so sehr, dass sie dadurch an Erlebnisse in Afghanistan erinnert wurde und seitdem ständig Migräne bekomme.


    Dennoch: Sakina ist froh in Deutschland zu sein, sicher vor den Taliban zu sein. Als afghanische Offizierin wurde sie in ihrer alten Heimat zur Zielscheibe. Seit Anfang 2016 hat die Familie ihre Aufenthaltsgenehmigung und will aus Stuttgart nicht mehr weg. „Uns geht es gut. Das Einzige ist die Sache mit der Wohnung. Hier ist es nicht gut.“ Es scheint als harrte sie mit ihren Kindern in der Hoffnung auf Hilfe von außen aus. „Ich kann nicht gut eine Wohnung suchen. Dafür ist mein Deutsch zu schlecht“, sagt sie. Schließlich ist die Lage auf dem Wohnungsmarkt sowieso bescheiden, und freier Wohnraum hart umkämpft.

    Problematische Wohnungssuche

    Sakina hofft dennoch auf eine bezahlbare Dreizimmer-Wohnung in Stuttgart. Denn hier fühlen sich die Mädchen Mohadesha (17), Mahdia (14) und der Bub Mortaza (9) wohl, alle drei gehen zur Schule, die Mädchen lernen gerade Schwimmen. Sakinas älteste Tochter will bald das Abitur machen und später Ärztin werden. Und auch die alleinerziehende Mutter hat Ziele und Träume: Den Deutschkurs auf dem Niveau B1 will sie nächstes Jahr wieder in Angriff nehmen. „Dann muss ich eine Ausbildung machen in Deutschland, um Geld zu verdienen“, sagt sie. Verkäuferin könne sie sich derzeit gut vorstellen. Und dann kommt sie ins Schwärmen: „Dann will ich noch den Führerschein machen und ein Auto haben. Dann können wir andere Städte anschauen. Hamburg, Frankfurt, Berlin“, sie lacht.


    „Vorher aber will ich unbedingt meine Familie sehen,“ sagt Sakina. Ihre Eltern und Geschwister leben im Iran. Im April will sie sich mit ihren Kindern auf die Reise zu ihrer Verwandtschaft machen.

    https://www.stuttgarter-zeitung.de/i...09c83456b.html

    Zu dem Artikel gibt es eine Fotostrecke, auf der die Kinder ebenfalls mit Kopftuch abgebildet sind. Offensichtlich wurde dies für die Bildaufnahmen für diesen Artikel abgelegt.


    Besonderes Merkmal liegt hier auf den Wünschen, den Hoffnungen und den Planungen.


    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Das Leben in der Anschlussunterbringung zehrt an Sakinas Nerven

    Ihre Eltern und Geschwister leben im Iran.

    Und warum sie nicht? Der Iran ist das logischste Ziel für Afghanen. Millionen von ihnen leben dort. Aber auf Kosten des Staates leben, geht dort nicht.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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