Dominik Bartsch im Auftrag des Hohen Flüchtlingskommissars in Altena
Anwalt der Flüchtlinge beeindruckt






Das Thema Migration und sozialer Friede geht alle an: Das betonten die Teilnehmer am Empfang von Dominik Bartsch (4.v.l), dem Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der UN. V.l.: Agnes Goniwiecha, Dr. Andreas Hollstein, Anette Wesemann, Julia Moser und Martin Renscher


Altena - Er sei zuversichtlich, dass Deutschland auch weiterhin mutig und engagiert mit dem Flüchtlingsthema umgehen werde. Das bekräftigte gestern Dominik Bartsch bei seinem Besuch in Altena. Der 51-Jährige kam als Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinen Nationen (UNHCR) von Berlin nach Altena.


Im Amtszimmer von Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein bezeichnete er seine Stippvisite an die Lenne als persönlichen Auftrag. Denn: „Für mich, für uns als Vertreter der UNHCR, gilt es, die gute Arbeit, die hier geleitet wird, nach außen zu tragen. Ich denke, das kann Inspiration für andere Städte und Gemeinden sein.“ Als „Anwalt der Flüchtlinge“ sei es seine Aufgabe, „in die Fläche zu gehen, sich möglichst auch persönlich einen Eindruck über die Lage zu verschaffen.“ Dabei stünden Fragen wie „Was hat sich verbessert? Wo gilt es noch weiter konsequent daran zu arbeiten“, im Vordergrund. Ausdrücklich ging sowohl Bartsch als auch die Justiziarin der deutschen Sektion des UNHCR, Julia Moser, die ihn begleitete, auf die Verleihung des Fridtjof Nansens-Preises an Hollstein und die Altenaer Bürger ein. Moser hatte im vergangenen Jahr Hollstein die freudige Nachricht am Telefon übermittelt. Das Stadtoberhaupt dankte noch einmal dafür, denn Moser saß auch mit in der Jury. „Der Preis ist ein Preis für alle Altenaer. Das ist mir ganz wichtig.“







Dominik Bartsch (r.) beim Eintrag ins Goldene Buch neben Dr. Andreas Hollstein. Später traf er die Kümmerer.




Den Faden griff Stellwerk- und Flüchtlingskoordinatorin Anette Wesemann aus dem Rathaus auf. „Ja, wir haben gestaunt. Und ich möchte anfügen, wir sind sehr stolz auf diesen Preis.“ Bartsch lernte Hollstein bei einer Talkshow und in der Zentrale der UN in Genf kennen. „Damals hat er zugesagt, nach Altena zu kommen und mit den Menschen zu feiern, die Integration täglich leben. Leider hat es im Dezember, zum erstmals angesetzten Termin wegen des Bahnstreiks nicht geklappt. Aber heute, unter Ausschuss der Öffentlichkeit, wird es eine weitere Feier für Kümmerer, Ehrenamtliche und Flüchtlingshelfer geben, an der Dominik Bartsch teilnimmt.“



Wofür die UNHCR steht:

Dominik Bartsch wechselte im Februar 2018 aus der UNHCR-Zentrale in Genf (Schweiz) nach Berlin. Er leitete jahrelang die Pressearbeit seiner Behörde an vielen Stellen der Welt (unter anderem in Kenia und Afghanistan). Der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan betraute ihn einst mit dem Aufbau eines Büros zur Friedenskonsolidierung, dem der gleichnamige, weltweit zum Einsatz kommende Finanz-Fonds zugeordnet ist.

Arbeit bleibt unverzichtbar

Im Gespräch unterstrich der weitgereiste 51-Jährige im Bürgermeister-Amtszimmer noch einmal, wie unverzichtbar das Flüchtlingswerk der Vereinen Nationen nach wie vor sei. Schlaglichtartig erinnerte er an den Schutz der Erschöpften und Verzweifelten, die einen sicheren Zufluchtsort benötigten. Im Gespräch „saugte“ er die Anregungen im Umgang mit Geflüchteten in Altena förmlich auf. Hollstein und Wesemann erzählten aus dem Alltag und ließen auch Probleme nicht außen vor. Etwa, wenn Personen abgleiten und kriminell werden oder sich nicht nach deutschen Wertvorstellungen (Gewalt in der Familie) verhalten. Hollstein: „Die Welt ist nicht schwarz oder weiß. Wir müssen genauer hingucken. Menschen sind irgendwie überall auf der Welt gleich.“



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