...Angst abends in der S-Bahn

Sollte das mit der Nachrüstung nicht klappen, will W. auf die Klaviermiete schweren Herzens verzichten. „Wenn das Fahrverbot kommt und ich nicht mehr reinfahren darf, werden wir leider kündigen und uns Richtung Göppingen orientieren“, sagt er. „Dort droht kein Fahrverbot, aber da tritt natürlich auch nicht die 1-A-Kategorie der Pianisten auf.“ W. befürchtet, dass einige so handeln werden wie er und seine Frau und dass dann irgendwann keine Spitzenpianisten mehr in Stuttgart zu hören sein werden. „Wenn die Anzahl der Abos zurückgeht, müsste man die Preise erhöhen. Und ob das dann noch akzeptiert wird?“


Öffentliche Verkehrsmittel sind auch für ihn keine Option. Vor allem seine Frau wolle auf keinen Fall mit der S-Bahn ins Konzert. Zum einen dauere das deutlich länger mit dem Auto, und es sei auch keineswegs sicher, dass sie abends bei der Heimreise den letzten Bus am Bahnhof noch kriegen. Zum anderen fühlen seine Frau und er sich abends am Esslinger Bahnhof sowie in der S-Bahn nicht sicher – schon gar nicht in festlicher Kleidung. „Als Gutangezogener ist man spätabends in der S-Bahn nicht unbedingt in einer guten Situation“, sagt er, „das muss man leider sagen“.
Dem steht die Behauptung von Stuttgarts Ordnungsbürgermeister Martin Schairer entgegen, derzufolge man in Bus und Bahn in Stuttgart nicht gefährlicher lebt als anderswo. „Das subjektive Unsicherheitsgefühl bei der Benutzung des ÖPNV lässt sich objektiv nicht begründen“, so Schairer.


https://www.stuttgarter-nachrichten....b9c8b9623.html

Tja, da kann man leider nichts machen.

Politiker gegen Bürger. Voiksnah eben!