Die Flüchtlingshilfe des St. Martinus und der Caritas laden ins Café ein
Bessere Integration bei Kaffee und Plätzchen


Greven -
Kerzen flackern hinter Glas, Plätzchen stehen auf dem Tisch: Volles Haus in der Begegnungsstätte am Hansaring. Zum ersten Mal in diesem Jahr fand jetzt das Begegnungscafé statt. Anzutreffen waren neben Flüchtlingen viele Ehrenamtliche aber auch Hauptamtliche der Caritas.




Als Initiative der Flüchtlingshilfe St. Martinus in Zusammenarbeit mit dem Caritas Verband wurde das Projekt Mitte 2016 erstmalig angeboten. „Wir wollen durch das Begegnungscafé den Kontakt zwischen den Flüchtlingen und den Grevener Bürgern herstellen“, erklärt Heinz Kues, Ehrenamtlicher der Flüchtlingshilfe St. Martinus. So könne Ihnen am besten geholfen werden. „800 Flüchtlinge sind in den letzten fünf Jahren nach Greven gekommen“, sagt Bernhard Hülsken, der ebenfalls Ehrenamtlicher der Flüchtlingshilfe St. Martinus ist. Er ist sich sicher, dass ein erheblicher Anteil davon bereits Kontakt zum Begegnungscafé hatte.


So auch der gebürtige Afghane Amanullah Shayan: „Ich bin von Anfang an dabei und es gefällt mir hier sehr gut.“ Er ist vor einigen Jahren vor dem Krieg in seinem Heimatland geflohen. Mit seiner Frau und fünf Kindern lebt er nun in einer Wohnung im Hansaring. „Aktuell mache ich eine Ausbildung zum Busfahrer“, erklärt er. „Die Beratung hier hat mir sehr dabei geholfen“. Sein Sohn Darish Shayan ist zehn Jahre alt und besucht die dritte Klasse der Martinigrundschule. Außerschulisch hat er viele Hobbys. „Ich spiele Fußball, Tischtennis und schwimme“, sagt er. „Judo habe ich aber auch mal gemacht“.

Damit auch weiterhin Flüchtlingen wie Amanullah und seiner Familie durch das Begegnungscafé unter die Arme gegriffen werden kann, gibt es das Angebot auch in diesem Jahr.


„Jeden zweiten Dienstag im Monat findet das Treffen statt“, erklärt Irmgard Hellmann de Manrique aus dem Team Asyl und Integration der Stadt Greven.
„Durch das Kennenlernen beim Café interessieren sich immer mehr Leute für Patenschaften und ehrenamtliche Tätigkeiten für die Flüchtlinge“, sagt Heinz Kues. Zu den Hilfeleistungen gehören unter Anderem Sprachbildung, Wohnraumhinweise und vor allem berufliche Beratung.


Während sich die Erwachsenen über diese Themen am Tisch austauschen, toben die Kinder in einer Spielecke.


So ist das Café ein Platz für die ganze Familie. Neben dem Begegnungscafé gibt es noch viele weitere Angebote der Flüchtlingshilfe. Die Caritas bietet zum Beispiel regionale Flüchtlingsberatung und Migrationsberatung an.
Bei allgemeinen Fragen stehen Bernhard Hülsken (E-Mail: info@bernhard-huelsken.de) und Heinz Kues (hg@familie-kues.de) zur Verfügung.
Bei Fragen zur Migrations- und Flüchtlingsberatung ( ✆ 0151 14098044, E-Mail: Kies@caritas-greven.de

https://www.wn.de/Muensterland/Kreis...und-Plaetzchen

Ein Afghane mit Frau und fünf Kindern in eigener Wohnung, der nach eigenen Angaben im Moment eine Ausbildung zum Busfahrer macht.

Dieser Job wird, falls er die Ausbildung zu Ende bringt, niemals ausreichen, die Familie zu ernähren. Ein Deutscher in vergleichbarer Lage bekäme nicht die Möglichkeit, in einer eigenen Wohnung zu wohnen und, wenn er schon Unterhaltsverpflichtungen gegenüber seinen Kindern hat, einfach mal so eine Ausbildung zu machen. Erst einmal bekäme er keine ausreichende Beihilfe, die ihm das erlauben würde und zweitens würde der Staat ihn anhalten, mithilfe irgendeines Vollzeitjobs seinen gesetzlichen Unterhaltsverpflichtungen nachzukommen.